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Irréversible (FR 2002)

Irreversible (US 2002)
Irreversibel (DE 2003)


Genre      Crime / Drama / Mystery / Thriller
Regie    Gaspar Noé ... 
Buch    Gaspar Noé ... 
Darsteller    Monica Bellucci ... 
Vincent Cassell ... 
Albert Dupontel ... 
Jo Prestia ... 
Studio    120 Films ... 
Eskwad ... 
Grandpierre ... 
Les Cinémas de la Zone ... 
StudioCanal ... 
Wild Bunch ... 
Verleih    Alamode Film ... 
 
Agent wonderwalt
 
Wertungen177
Durchschnitt
6.77 
     Meine Wertung



DVD-Erscheinungstermin:
06.04.2004

Start in den deutschen Kinos:
11.09.2003



17 Meinungen   [Ihre Meinung zu diesem Film]

Elisa_Berlin
19.12.2010 18:22 Uhr
"Weil die Zeit alles zerstört"
Das trifft es genau. Allein durch die Rückwärserzählweise ist das Ende so bitter, wie es niemals wäre, stünde es am Anfang. Die Kameraführung vermittelt die jeweilige Stimmung der Protagonisten ziemlich perfekt und die kleinen Anspielungen in den Szenen sind genial, z.B. der Tunneltraum. Sicher ist der Film schwer zu ertragen und man verlässt ihn mit einem großen Stein in der Magengrube aber gerade diese radikale Darstellung macht ihn auch so gut.
RimShot
22.06.2008 23:49 Uhr
Also ich weiss ja nicht so recht. Der Film ist nicht schlecht, vor allem die Darsteller sind sehr gut. (Was ja bei Vincent Cassel und Monica Belucci eh klar ist)

Mit zunehmender Länge wird auch die Kameraführung ruhiger, was, wenn man die STory betrachtet, ein sehr schönes Element ist und das Chaos gegen Ende (also am Anfang) perfekt rüberbringt. Das weiss man allerdings erst am Ende zu würdigen (wenn überhaupt), denn Anfangs ging mir die Kamera auch tierisch auf den Sack.
Die schon angesprochene Feuerlöscherszene ist schon ziemlich heftig und auch die Vergewaltigung selber ist hart in Szene gesetzt.
Hier wollte man wohl sehr authentisch sein, und das ist auch gelungen!
Irgendwie fühlt man sich komisch bei diesen beiden Szenen. Schonungslos realistisch und schockierend.
Desto weiter der Film fortschreitet (also destoweiter die Story zurückgeht), desto harmonischer wirds, und kurzzeitig wirds sogar humorvoll. Die Kameraführung ist also schon ein wenig nervtötend, aber wenn man bedenkt wie sie die Story praktisch untermalt macht sie sehr viel Sinn und kann einem irgendwie schon fast gefallen.
Die beste Szene vom Film ist allerdings das Flimmern am Ende...alter Falter...was für ein Augenschmaus...dieses Blitzen...^^

Fazit :
Ein ziemlich heftiger Streifen, den man entweder zu würdigen weiss, oder ihn nicht mag. Für beiderlei Seiten habe ich Verständnis.
Letztenendes fand ich den Film aber auf Grund seiner Darstellung und auch der (stilistisch etwas überzeichneten) Erzählweise recht gut.
SummSumm
08.04.2006 16:57 Uhr
SPOILER! Achtung, dieses Post ist eher ein Interpretationsangebot für diejenigen, die den Film bereits gesehen haben! Wer den Film noch nicht kennt, liest einfach nur das Fazit


Zur Kameraführung: die ist allerdings schwindelerregend! Interessant fand ich allerdings die gelungene Gefühlsmanipulation: Die Kameraführung, zusammen mit diesem bruchstückenhaften (und irgendwie inhaltsleerem) Geschrei am Anfang lässt den Zuschauer genauso Aggressiv werden wie den Darsteller. Die Länge dieser Episode führt allerdings, zumindest bei mir, dazu, dass man irgendwann mehr auf den Film als auf den Vergewaltiger böse ist. Die regungslose Kamera in der Vergewaltigungsszene habe ich mit dem Totstell-Reflex assoziiert wärend der Zuschauer sich wohl eher windet in der Szene. Vielleicht als eine Verdrehung der Akteure im Film / der Beziehung Kamera und Publikum zu interpretieren: Die in der Szene involvierten winden sich, wärend die Zuschauer im Film (der Transvestit, der offenbar keine Hilfe holt und die Gestallt am Ende des Tunnels, die kurz auftaucht und sofort kehrt macht) sich "totstellen".
Die eher statische Kamera gegen Ende in den Paar-Szenen lässt einen, vorerst, wieder zu Ruhe finden, bis der Schluss einen nochmal in den Strudel der Gefühle zieht.


Die Reihenfolge, das Rückwärtserzählen, unterstützt die Manipulation der Zuschauergefühle nachhaltig: Weder fände man die Gewaltszene am Anfang so sehr abstoßend und verurteilenswürdig, wenn man die Vergewaltigung vorher gesehen hätte, noch würde man das Idyll der Beziehung und der Vorfreude auf das Kind so intensiv wahrnehmen, ohne vorher die Vergewaltigung gesehen zu haben. Auch die Problematiken der Beziehung (insbesondere die Partyszene) würde man nicht als unheilvolles Vorzeichen sehen, sondern eher als kleinen Beziehungskrach abtun.

Andersherum erzählt wäre es selbstverständlich immernoch ein emotional sehr eindringlicher Film, aber den Zuschauer so lange in Sicherheit zu wägen, um dann plötzlich das Grauen einbrechen zu lassen, ist eben auch eine recht konventionelle Inszenierungsweise (was natürlich auch nicht zwangsläufig schlecht ist). Zudem ist hier, glaube ich, ein zentraler Punkt die Ablehnung der Selbstjustiz, für die man vielleicht doch noch zuviel Verständnis aufbringen könnte, wenn die Vergewaltigungsszene, bzw. der Anblick der blutüberströmten Freundin vorgeschaltet gewesen wäre.


Fazit:
Ein interessantes Inszenierungsexperiment, das zwar in Sachen Story nicht viel Neues bietet, dafür aber einen neuen Blickwinkel eröffnet. Ach ja, und nichts für schwache Nerven!

Kazushi
06.12.2005 13:13 Uhr / Wertung: 7
Da ich hier gerade zufällig drauf gestoßen bin und die erste Frage von HiFly noch unbeantwortet ist, hier die (wahrscheinliche) Antwort. GANZ GROSSER SPOILER: Alice_Herford meint mit dem "hinterhältigen Spiel mit dem eingeschränkten Blickwinkels des Zuschauers", wahrscheinlich den Umstand, dass der aufmerksame Zuschauer in der berüchtigen Vergewaltigungsszene erkennen muss, dass Marcus sich auf den falschen Mann stürzt und als Folge daraus Pierre einem Unschuldigem das Gesicht zu Brei schlägt, der wirkliche Vergewaltiger und damit das Ziel, Le Tenia, nur unbeteiligt daneben steht
Asmodina82
18.12.2004 16:10 Uhr
@ HiFly:
Zu Deiner letzten Frage:
Du meinst bestimmt die Szene am Anfang in dem Zimmer.
Es war eine Anspielung zu einem früheren Film von Gaspar Noé, "Menschenfeind".
Mit dem, was Alex in "Irréversible" passiert, hat das nichts zu tun.
HiFly
03.12.2004 01:26 Uhr
Irréversible ist der bisher schwerst verdauliche Film, den ich gesehen habe. Sehr schwere Kost. In der "Feuerlöscher"-Szene wurde mir auf einmal sehr anders, fast schon übel, auch wenn mir das bisher niemals beim Ansehen eines Filmes passiert ist. Dennoch ein guter Film.

@ Alice Harford

"Die Schauspieler spielen sich die Seele aus dem Leib, und wenn am Ende für aufmerksame Zuschauer ein schwerwiegender Fehler in der Handlungsweise einer Hauptperson dieses bildgewordenen Alptraumes zu erkennen wird, wird einem bewusst, dass seit Jahren nicht mehr so hinterhälig mit dem eingeschränkten Blickwinkel des Zuschauers gespielt wurde, und dann macht auch die Erzählweise duraus Sinn."

Kannst du das bitte näher erläutern. Würde mich sehr interessieren.

Und noch etwas anderes:

SPOILER:

Sollte dem Zuschauer suggeriert werden, dass ihr Vater sie vermutlich einmal vergewaltigt hatte?
inktvis
18.09.2003 21:21 Uhr
ich halte den film weder fuer unzumutbar noch fuer einen tabubruch noch fuer einen skandalfilm. es ist einfach ein franzoesischer film. kein amerikanischer, kein britischer, kein deutscher. jedoch bin ich sehr froh, ihn mit 27 gesehen zu haben und nicht mit 18. ist schon bitter, wenn man aus der vorstellung kommt und sich denkt, als naechstes schaue ich mir einen harmloseren film an -- etwas wie 'nikita' oder 'dobermann'.
wonderwalt
18.09.2003 10:42 Uhr / Wertung: 8
Unzumutbar? Tabubruch? Skandalfilm? Es ist unmöglich, sich "Irreversible" unvoreingenommen anzusehen. Ob es sich nur um einen kalkulierten Skandal handelt oder um eine beängstigende Studie über die Zerbrechlickeit menschlichen Glücks, muß jeder selber entscheiden. Doch Vorsicht! Der Film ist selbst für Hartgesottene nur schwer auszuhalten. Wer bei der Mord- bzw. Vergewaltigungsszene die Augen offen läßt, muß mit einer schlechten Nacht rechnen. Nie war kommerzielles Kino so hart, direkt und realistisch in der Darstellung von Gewalt. Dennoch bin ich der Meinung, daß die Art der Darstellung in diesem Film gerechtfertigt ist. Die beiden Szenen passen in die Grundstimmung und verunsichern den Zuschauer in einer Weise, daß er den Rest des Films geradezu panisch verängstigt weiteransieht. SPOILER: Die Harmonie der Liebenden und die Entdeckung ihrer Schwangerschaft wird im Kopf des Zuschauers unterwandert vom drohenden Unheil. Darin liegt der eigentliche Horror dieses Films. Ich fand ihn gut.
KeyzerSoze
15.09.2003 12:34 Uhr / Wertung: 7
Eraserhead hab ich noch nicht gesehn. Bin alles andere als ein Lynchfan, daher kann ich das nicht so genau beurteilen. Aber einen Film wie du es beschreibst kenne ich auch: Requiem for a Dream! Wenn du den noch nicht kennst: unbedingt nachholen!
ScoreMaster
14.09.2003 22:21 Uhr
@KeyzerSoze: "Unerträglich" ist nicht unbedingt immer schlecht. Eraserhead beweist z.B. wie ein Film den Zuschauer manipulieren kann, selbst wenn er sich bewusst versucht vom Filmgeschehen zu distanzieren. Ein genialer Film und trotzdem kaum auszuhalten.
KeyzerSoze
14.09.2003 21:30 Uhr / Wertung: 7
lol, als ich deinen Kommentar gelesen habe, hab ich mit ner Wertung um die 3 oder 4 gerechnet, dabei gibst du ihm sogar mehr Punkte als ich ;)
ScoreMaster
14.09.2003 21:05 Uhr
Seit Lynchs "Eraserhead" der unerträglichste Film, den ich bisher gesehen habe. Trotzdem fand ich Cassells Regieleistung bemerkenswert. Dennoch kann ich niemandem guten Gewissens raten sich den Film anzutun. Mir ist jetzt noch schlecht.
KeyzerSoze
31.05.2003 19:53 Uhr / Wertung: 7
Ein sehr sehr schwerer Film! Selten hat ein Film beim Schauen so sehr angestrengt wie dieser. Vor allem die erste halbe Stunde (für mich die beste des Films). Schade finde ich nur dass das Ende ein wenig nachlässt und die Story an sich nicht gerade die Allerbeste ist! Schade finde ich auch, dass der Film nicht wirklich schockierend ist, dennoch übt er eine gewisse Faszination (im negativen Sinne) auf einen aus. Hab selten so große Probleme gehabt einen Film zu bewerten.
Alice Harford
03.03.2003 13:19 Uhr / Wertung: 9
Ja, und dieser Film hat bei bhorny und mir auch zur ersten grossen Ehe Krise geführt.
Von mir stammt nämlich die 9.
Ich finde, der Film ist sehr konsequent in der Vermittlung seiner, sicherlich nicht einfach zu verdauenden, Botschaft,
ist allerdings auch ganz sicher nichts für jeden Geschmack.
Die Schauspieler spielen sich die Seele aus dem Leib,
und wenn am Ende für aufmerksame Zuschauer ein schwerwiegender Fehler in der Handlungsweise einer Hauptperson dieses bildgewordenen Alptraumes zu erkennen wird, wird einem bewusst, dass seit Jahren nicht mehr so hinterhälig mit dem eingeschränkten Blickwinkel des Zuschauers gespielt wurde, und dann macht auch die Erzählweise duraus Sinn.
Und zu Cannes: Die Übelkeit wurde wahrscheinlich eher durch die Kameraführung hervorgerufen. Wenn man sich den Film in der ersten Reihe ansieht, kann ich mir gut vorstellen, dass das der Kreislauf nicht verträgt. Was natürlich nicht heissen soll, dass die Gewalt leicht zu ertragen ist.
wonderwalt
01.03.2003 09:07 Uhr / Wertung: 8
Bisher zwei Wertungen: eine Null und eine Neun!Spannend.
bhorny
28.02.2003 13:08 Uhr
Man hasst ihn oder man liebt ihn! Ich hasse ihn. Eine Zumutung für die Sinne. Was als so revolutionäre Kameraführung und Storyführung hingestellt wird is einfach nur ein schlechter Witz. Die Idee von hinten zu erzählen ist ja seit Memento allgemein bekannt. Die einzelnen Abschnitte ohne Schnitt zu drehen ne nette Idee die aber für meinen Geschmack eindeutig zu oft in Chaos und Verwirrung endet. Die Story reist mich auch nich wirklich vom Hocker. Rachefeldzug wegen Vergewaltigung. UUUHHH!!! Und die legendäre Vergewltigungsszene is, na ja, ne Zumutung. Sicherlich ist es die erste Angemessene Darstellung dieses Verbrechens, aber wer zur Hölle will das 10minuzen auf der Kinoleinwand sehen. Ich nicht.
wonderwalt
27.05.2002 14:19 Uhr / Wertung: 8
Diesjähriger Skandalfilm in Cannes. Offenbar kommt eine recht drastisch inszenierte Vergewaltigungsszene mit Monica Bellucci vor. Laut einer Pressemitteilung mußten während der Auffühhrung in Cannes mehrere Zusachauer mit Sauerstoff behandelt werden.

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