 | Moonlight (2016) | (NEU) Kommentar von Colonel 21.02.2025 11:39 Uhr | Barry Jenkins hat hier ein visuell poetisches und emotional intensives Coming-of-Age-Drama geschaffen, das in drei Akten die Lebensgeschichte des jungen Afroamerikaners Chiron erzählt. Jenkins beleuchtet dabei ausschnitthaft seine Kindheit, Jugend und sein Erwachsenenalter, während Chiron mit Identität, Armut und seiner Sexualität ringt.
Die Inszenierung besticht durch eine feinfühlige Darstellung von Männlichkeit und Zärtlichkeit in einer Welt voller rauer Erwartungen. Hier wird nichts mit dem Holzhammer vermittelt, sondern mit Blicken, Stille – und sogar mit Licht. Eine ständige emotionale Anspannung durchzieht den Film und gipfelt in einem subtil ergreifenden Finale.
Während mich Luca Guadagnino mit seinem emotional schwachen Urlaubsflirt "Call Me by Your Name" nicht berühren konnte, gelingt es Jenkins, mich völlig mitzureißen. Man hört den Figuren zu, versucht sie zu verstehen und malt sich aus, wie sie sich zwischen den jeweiligen Akten, besonders zwischen dem zweiten und dritten, weiterentwickelt haben.
Fazit: Moonlight ist ein zutiefst bewegender Film über Selbstfindung und die Suche nach Nähe in einer Welt, die oft Härte verlangt und von Rollenbildern geprägt ist – ein mitreißender Sog aus Melancholie und Hoffnung. | |
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Fazit: Verwirrender Noir-Krimi, der mich trotz der gewollten Emotionalität nie tangiert hat. | |
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 | Blink Twice (2024) | Kommentar von Colonel 19.02.2025 15:52 Uhr | Zoë Kravitz liefert mit ihrem Regiedebüt einen visuell ausdrucksstarken Missbrauchsthriller, der unübersehbar von realen Skandalen wie dem Epstein-Fall inspiriert ist. Der Kontrast zwischen Champagner-geschwängertem Urlaubstrip und dunkler Abgründigkeit ist schockierend und fesselnd zugleich.
Allerdings schwächelt der Film erzählerisch. Die Charakterzeichnung bleibt oberflächlich, besonders bei der Hauptprotagonistin, die ohne eine gute Einführung schwer greifbar bleibt. Dadurch verliert die anfangs scheinbar heile Welt an Wirkung, und die emotionale Bindung und damit das Mitfiebern mit der Protagonistin bleibt begrenzt. Zuweilen bleibt der Film sehr platt in seinen Aussagen, was den Film letztlich weniger tiefgründig macht, als er sein könnte. U.a. wirkt die Darstellung der bösen, komischerweise ausschließlich weißen Männer etwas einseitig, was den Eindruck erweckt, als wolle der Film ein überzeichnetes Exempel statuieren.
Channing Tatum bügelt hier so einiges der erzählerischen Schwächen aus, denn er hat sichtlich Spaß an seiner vielschichtigen, mysteriösen Rolle. Trotz holpriger Erzählweise entfaltet der Film seine größte Wirkung, wenn man ihn wohl unvorbereitet erlebt – am besten ohne Trailer oder Vorwissen.
Fazit: Ein intensiver, am Ende nicht mehr als augenzwinkernder Horror-Thriller der aufgrund erzählerischer Schwächen ein paar Chancen liegen lässt. | |
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Schade um die überzeugenden Darsteller und die gute Idee. | |
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Auch nicht die hirnzellen, die ich verloren habe. | |
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 | Ihr seid herzlich eingeladen (2025) | Kommentar von Colonel 17.02.2025 10:44 Uhr | Völlig lahme Luftnummer, die massenhaft Potenzial verschenkt. Allein aus den krassen physischen Unterschieden der beiden Hauptdarsteller hätte man beispielsweise herrliche Situationskomik herausholen können. Doch das Zusammenspiel bleibt weit hinter den Möglichkeiten zurück.
Das harmlose Skript wirkt, als würde es die ganze Zeit mit angezogener Handbremse fahren. Einzelne Szenen schreien förmlich nach guten Gags, und ständig erwartet man, dass endlich etwas witziges passiert - aber: Nüscht! Dabei hat man mit Will Ferrell eigentlich einen Meister der Klamauk-Komik an Bord. Doch das Drehbuch ist so unpointiert und seicht geschrieben, dass selbst er kaum glänzen kann.
Sehr enttäuschend. | |
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