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Schultze Gets the Blues (DE 2003)


Genre      Adventure / Comedy / Drama
Regie    Michael Schorr ... 
Buch    Michael Schorr ... 
Produktion    Jens Körner ... 
Darsteller    Horst Krause ... Schultze
Harald Warmbrunn ... Jürgen
Karl Fred Müller ... Manfred
Rosemarie Deibel ... Frau Lorant
Wilhelmine Horschig ... Lisa
Kamera    Axel Schneppat ... 
Schnitt    Tina Hillmann ... 
Art Direction    Natascha Tagwerk ... 
Set Decoration    Natascha Tagwerk ... 
Verleih    United International Pictures ... 
 
Agent spider74
 
Wertungen79
Durchschnitt
6.76 
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DVD-Erscheinungstermin:
28.10.2004

Start in den deutschen Kinos:
22.04.2004



5 Meinungen   [Ihre Meinung zu diesem Film]

chifan
24.08.2009 12:43 Uhr / Wertung: 9
Nach arbeitsreichen Jahren im Tagebau, werden Schultze (Horst Krause) und seine zwei besten Freunde Jürgen (Harald Warmbrunn) und Manfred (Karl Fred Müller) in den Vorruhestand geschickt. Ohne Arbeit bleibt ihnen nun nur noch die Tristesse ihres Ortes in Sachsen Anhalt. Heimatverein, Angeln, Laube und Stammkneipe sind die einzigen Möglichkeiten der Langeweile im Dorf zu entfliehen.

Doch Schultze, durch die Musik aus seinem Schlaf erweckt, hat dieses Leben satt. Er hat genug vom ewig Gleichen, hat genug immer und immer wieder im Verein die Schultze-Polka zu spielen, doch in diesem von Engstirnigkeit, Bürgerlichkeit und Spießigkeit durchzogenen Ort an der Saale, ist kein Platz für Neues.

Da trifft es sich gut, dass gerade ein Mitglied des Heimatvereins ausgewählt werden soll, um in die amerikanische Partnerstadt zum alljährlich dort stattfindenden Volksfest zu fliegen. So macht sich Schultze also auf nach Amerika.

Doch auch in der texanischen Schwesterstadt sucht Schultze vorerst vergebens nach dem "Anderen" und wird stattdessen wieder mit der verhassten Spießigkeit und Tradition konfrontiert. Er fühlt sich wieder fehl am Platze, und macht sich schließlich auf den Weg, ein bisschen Glück zu finden...

Der Film erzählt in eindringlichen und langsamen Bildern, die Sachsen-Anhalt stellenweise schon fast idyllisch erscheinen lassen, über den Wandel eines Mannes, der im Alter noch versucht mit dem Leben anzufangen.

Ruhe und Langsamkeit durchdringen den ganzen Film. Manchmal scheint es, als ob man auf der Leinwand einem Diavortrag und keinem Film folgt. Langsam dreht sich in Großaufnahme der Flügel eines Windrads in das Blickfeld des Zuschauers, eine Prozession zieht in Weitwinkelaufnahme über die gesamte Leinwand. Alte Leute sitzen regungslos auf Parkbänken, Häuser und Einfahrten stehen in absoluter Stille dem Zuschauer gegenüber - so symmetrisch und fein säuberlich, dass man sich schütteln möchte, ob der Beschaulichkeit und Spießigkeit die sich da einem zeigt.

Erwähnenswert sind weiterhin die vielen kleinen komischen Momente und Personen des Films, wie etwa der rezitierende Bahnwärter und Schultzes Verständigungsversuche im Land der unbegrenzten Möglichkeiten...

Hervorzuheben ist auch das Spiel zwischen Laiendarstellern und Profis, wobei man vor allem Schultze mit seiner spießigen und unbeholfenen Art einfach gern haben muss. Ein Kleinod deutscher Filmkunst.
bhorny
16.01.2005 04:52 Uhr
Ein sehr melancholischer Film, der zu keinem Zeitpunkt wirklich aus dem dt.Einheitsbrei herausragt. Lediglich Horst Krause als Schultze ist sehenswert. Kann wirklich nicht verstehen, was alle an dem finden.
Nessie
11.06.2004 00:50 Uhr
In meinen Augen ein brillianter Film. Es ist wahr passieren tut denkbar wenig, die Handlung beschränkt sich auf Ansichten - aber wie diese ausgewählt und präsentiert werden, das ist genial umgesetzt. Mit viel Liebe zum Detail und einer großen Portion Ruhe werden die eingefangenen Blickwinkel zu essentiellen Momenten - die Athmosphäre ist sofort greifbar und lässt einen bis zum Schluss nicht wieder los. Tolle Regie/Kameraarbeit. Und Horst Krause neben anderen wie schon gesagt top. Also hat der Film alles was ein guter Streifen braucht - kein Mainstream, nix für Jedermann und gerade deshalb gelungen.
KeyzerSoze
20.05.2004 02:55 Uhr / Wertung: 6
Zu hohe Erwartungen die 1.:
Anfangs sah der Film aus, als würde man About Schmidt in Deutschland drehen, denn es gibt so einige Ähnlichkeiten die nicht zu verleugnen sind. Dennoch stört das kein bischen, denn die deutsche Version zeigt eben das typsich Deutsche und Hauptdarsteller Horst Krause liefert eine hammermäßige Performance ab. Nichts desto trotz gings mir mit dem Film im letzten Drittel ein ganzes Stück bergab, denn da hat mir das besondere Etwas irgendwie gefehlt. Nichts desto trotz ist Schultze gets the Blues ein größtenteils überzeugenden Drama mit einem großartigen Hauptdarsteller. Man sollte nur nicht wie ich zu hohe Erwartungen haben.
cruel
06.05.2004 20:27 Uhr
Es passiert eigentlich nicht sehr viel in dem Film. Der Film zeigt ein völlig bideres Millieu, Kohlebergarbeiter Schulze wird pensioniert und entdeckt seine (alte) Liebe zum Blues, eine paralleler Seitenstrang seines Lebens. Fernhin ist er bessessen(?) von dieser Musik und kann auch nicht zurück zum alten Leben, von dem er sich dann auch entfernt und völlig entfremdet in die USA geht. Diese Befremdlichkeit hin zu Komik, die aber nie einfach wirklich ist es auch, die diesen Film ausmachen.

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