La ragazza nella nebbia (IT 2017)

Man fragt sich lange, was dieser Film will: Will er die Medien und den Skandalrummel anprangern? Einen Kommissar mit fragwürdigen Methoden bloßstellen? Die Hetzjagd auf einen Unschuldigen darstellen? Oder ist der vermeintlich Unschuldige gar nicht so unschuldig, und der Kommissar nur sehr clever? Oder steckt etwas ganz anderes dahinter? Machen der mysteriöse Anwalt und die Skandaljournalistin gemeinsame Sache mit dem Kommissar oder kochen sie ihr eigenes Süppchen?

Es werden viele Spuren gelegt, und das Raffinierte an der Story ist, dass man als Zuschauer den Wahrheitsgehalt von jeder der Spuren sofort richtig einschätzt, und man am Ende von der Auflösung, die glücklicherweise keine Logiklöcher enthält, trotzdem überrascht wird. Extrem starkes Drehbuch!

Trotz der Länge des Films bleibt er durchgehend spannend und interessant, weil immer wieder neue Wendungen kommen, und niemals ein Thema zu sehr in die Länge gezogen wird.

Servillo und Reno spielen ihre „altersweisen“ Rollen erwartungsgemäß souverän, die anderen Schauspieler stehen aber in nichts nach. Zusammen mit der ruhigen Inszenierung und der unaufdringlichen aber fein durchkomponierten Musik landet der Film letztlich auf ein Niveau, das man bei einem Krimi nur sehr selten zu sehen bekommt.