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Der Neunte Tag (DE 2004)


Genre      Drama
Regie    Volker Schlöndorff ... 
Buch    Andreas Pflüger ... 
Eberhard Görner ... 
Darsteller    Ulrich Matthes ... Henri Kremer
August Diehl ... Gebhardt
Bibiana Beglau ... Marie Kremer
Germain Wagner ... Roger Kremer
Hilmar Thate ... Bischof Philippe
Kamera    Tomas Erhart ... 
Schnitt    Peter R. Adam ... 
Studio    Provobis Film ... 
Verleih    Progress Film-Verleih ... 
 
Agent KeyzerSoze
 
Wertungen24
Durchschnitt
7.75 
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DVD-Erscheinungstermin:
07.06.2005

Start in den deutschen Kinos:
11.11.2004



4 Meinungen   [Ihre Meinung zu diesem Film]

Superbrain
13.03.2008 16:13 Uhr
Ein sehr beeindruckender Film über den 9-tägigen Heimaturlaub des Abbè Henri Kremer, der das theologische Motiv der Versuchung sehr gut darstellt.
blauerengel
30.09.2005 13:38 Uhr
Was mir an diesem Film gut gefallen hat war, dass ich nicht eine Minute das Gefühl hatte, emotional manipuliert zu werden (wie sonst häufig bei "3.-Reich-KZ-Filmen"). Im "Neunten Tag" sind die Bilder und die Geschichte sehr klar, ruhig und ohne das ganz große Gefühlspathos. Und die Schauspieler sind wirklich sehr gut und machen die Geschichte über "Versuchung" und "Schuld" zwischen den beiden Antagonisten spannend. Ein bisschen mehr politische Stellungnahme (es findet in dem Film z.B. keine Kritik an der offiziellen Haltung der katholischen Kirche zur damaligen Zeit statt) würde ich prinzipiell für Filme zu dem großen Thema "3. Reich" gut finden - leider bleibt auch der Film wieder beim Aufzeigen des individuellen "Einzelschicksals".
DonVito
25.11.2004 22:03 Uhr
Es ist irgendwie enervierend diesen Film zu sehen. Ich bin glaube ich zum ersten Mal in der Position, dass ich eine ernst gemeinte Produktion über das 3. Reich mit relativ wenig Punkten abstrafen muss, aber es geht hier nun mal nicht anders. Schlöndorff und ich haben ganz klare Differenzen, wie man eine solche Geschichte auf die Leinwand bringen sollte.

Denn der Neunte Tag ist ziemlich mau ausgefallen. Das liegt vor allem an der miesen Atmosphäre, die an sich im Ganzen ein missglücktes Experiment ist. Schlöndorff versucht durch disharmonische Musik, verwackelte KZ- Szenen, kalte Hintergrundbilder, aber vor allem einer Dialoglosigkeit und Entfremdung der wenigen Hauptcharaktere, eine Szenerie zu erschaffen, die den Zuschauer in Angst versetzt und ihm einen Einblick in die Situation des Pfarrers gibt. Und ich muss bemerken, dass ich das für völlig fehlgeschlagen halte, wobei es sicher Menschen geben wird, die mir in diesem und weiteren folgenden Punkten widersprechen werden.
Positiv aufgefallen ist wie bereits im Untergang Ullrich Matthes als Pfarrer. Er gibt nun eine äußerlich völlig gegensätzliche Rolle ab, die sich aber beide in einem winzigen, kaum erkennbaren Punkt treffen: Sowohl Goebbels als auch der Pfarrer können ab einer bestimmten Situation nicht mehr mit den um sie herum geschehenden Ereignissen zurecht kommen, sie werden regelrecht zermalmt. Während Goebbels das allerdings überspielt, mit nationalsozialistischem Pathos, ist der Pfarrer ein Mann mit tiefen Gewissenskonflikten, gekennzeichnet von monatelanger Haft.
Das interessanteste Storyelement ist auf jeden Fall die Verbindung all der verschiedenen Möglichkeiten, die dem Pfarrer offen stehen: entweder er schreibt den Brief, dass er für die Nationalsozialisten ist, womit er seinen Grundsätzen widersprechen würde, oder seine Pfarrersgenossen im KZ Dachau werden nicht freigelassen und er muss zurück. Sollte er fliehen, werden sie alle erschossen. Kann er also den Gewissenskonflikt bereinigen, während er zu allem Überfluss beginnt an der Wahrhaftigkeit des Glaubens zu zweifeln?
Der Plot an sich ist langwierig aufgebaut und die Höhepunkte ziehen sich zu langsam durch den Film. Die Tagesangabe wird irgendwann geradezu störend, da sie einen nur die verzogene Zeit in Erinnerung ruft. Am besten ist der Film, so dumm es klingen mag, wenn keine Worte gewechselt werden. Wenn der Pfarrer im Zug ein Brot geschenkt bekommt, unter Alpträumen aufwacht oder gequält an seine KZ- Zeit zurückdenkt, die noch lange nicht zu Ende ist. Aber wenn dann geredet wird, ist es zuviel, denn es kommt zu oft vor, dass sich bereits mehrmals erwähnte Fakten noch mal im Film manifestieren.
Die vorhin erwähnte Kälte führt ganz einfach dazu, dass das Sehen des Filmes zu einer Tortur wird, obwohl man eigentlich die Geschichte an sich durchaus interessant findet. Ich für meinen Teil kann keine ernsthafte Beziehung zu dem Film aufbauen, wenn ich mich nicht zumindest ansatzweise in die Szenerie versetzen kann, irgendwann schalte ich mein Gehirn unzufrieden ab, weil ich einfach nicht von der Machart berührt wurde. Hätte man nicht das alles in einer klaren und unmissverständlicheren Art ausdrücken können? Es hätte zig Möglichkeiten gegeben das alles in ein anspruchsvolles, spannendes aber nichtsdestotrotz forderndes Kinoerlebnis umzuwandeln.
Für mich bleibt jetzt nur hinter einen schalen Fassade und einer mittelprächtigen Regieleistung, einer der zwei großen ?Untergang?- Darsteller: Ullrich Matthes. Bei ihm stimmt der Einsatz wirklich, manchmal erinnert er mich an den armen Luther- Darsteller im letztjährigen Film: Er ist besser als der Film.
Ich möchte mich nicht groß über dieses Statement streiten, denn man kann mich kaum vom Gegenteil überzeugen, aber ich bin gerne bereit länger auszuführen, was mir filmisch nicht gefallen hat. Ich gebe nicht jedem ernsten Geschichtsfilm eine gute Note, das kann ich einfach nicht, aber ich wäre sehr froh gewesen, wenn auch dieser deutsche 3. Reich- Film eine ähnlich gute Erfahrung gewesen wäre wie ?Der Untergang?, obwohl man die beiden Filme eigentlich gar nicht miteinander vergleichen kann.

Fazit: 5 Punkte für eine mäßige Umsetzung, die nur an einigen wenigen Stellen brillieren kann, größtenteils dank des ambitionierten Hauptdarstellers Ullrich Matthes, der vieles vom Film noch rausreißt.
cineman
31.08.2004 09:39 Uhr / Wertung: 8
Ist mal endlich eine gute abwechslung zu den immer gleiche kz filmen, ein sehr packendes einzelschicksal von schlöndorff gut umgesetzt. hierbei sei auch die hervorragende leistung von august diehl besonders hervorgehoben.

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