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I'm Not There (US 2007)

I'm Not There: Suppositions on a Film Concerning Dylan (working title) (US 2007)


Genre      Drama / Musical
Regie    Todd Haynes ... 
Buch    Oren Moverman ... 
Todd Haynes ... 
Produktion    Christine Vachon ... 
Jeff Rosen ... 
John Goldwyn ... 
Darsteller    Cate Blanchett ... Jude Quinn
Ben Whishaw ... Arthur Rimbaud
Christian Bale ... Jack Rollins
Charlotte Gainsbourg ... 
Heath Ledger ... Robbie Clark
Julianne Moore ... 
Michelle Williams ... Coco Rivington
Richard Gere ... Billy the Kid
Kamera    Edward Lachman ... 
Musik    Bob Dylan ... 
Studio    Endgame Entertainment ... 
Killer Films ... 
Wells Productions ... 
Vertrieb    Cinetic Media ... 
 
Agent TheRinglord1892
 
Wertungen59
Durchschnitt
7.31 
     Meine Wertung
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DVD-Erscheinungstermin:
30.07.2008

Start in den deutschen Kinos:
28.02.2008



5 Meinungen   [Ihre Meinung zu diesem Film]

Gnislew
18.04.2011 12:33 Uhr / Wertung: 10
Zugegeben, es ist schon etwas anstrengend sich den Film “I’m not there” anzuschauen, aber es lohnt sich. Hat man sich einmal auf die ungewöhnliche erzählweise von Todd Haynes eingelassen, bekommt man einen Film zu sehen, den man getrost als Meisterwerk bezeichnen kann. Es ist spannend und fesselnd zugleich zu sehen und zu entdecken, wie die eigentlich grundverschiedenen Charaktere zusammengehören und wie mit fast jeder Szene ein weiteres Puzzleteil in das kunstvolle Gemälde eingesetzt wird.

Hat man im Hinterkopf, dass der ganze Film in groben Zügen auf dem Leben der Rocklegende Bob Dylan basiert, macht auch tatsächlich jeder Charakter Sinn. Da ist Bob Dylan als Rebell, Bob Dylan als kindlicher Erwachsener und Bob Dylan als politischer Aktivist.

Manche der Charakterzüge der Figuren und wie diese mit den anderen Figuren korrelieren werden zwar nur beiläufig gezeigt und man wird selten direkt mit der Nase auf diese gestoßen, doch daraus bezieht „I’m not there“ einen nicht zu unterschätzenden Reiz.

Das dieser Film so gut funktioniert, liegt allerdings nicht alleine an der genialen Art und Weise wie Hayes sein Werk inszeniert hat. Die verschiedenen “Bob Dylan”-Darsteller haben einen ganz erheblichen Anteil an dem Erfolg des Films. Natürlich ist der Film mit Christian Bale (Batman Begins, Todeszug nach Yuma), dem leider viel zu früh verstorbenen Heath Ledger (The Dark Knight, Dogtown Boys), Richard Gere (Darf ich bitten?, Der Schakal) und Cate Blanchett (Elizabeth, Babel) spitzenmäßig besetzt, doch Namen sind nur die halbe Miete.

Viel wichtiger ist doch, dass diese große Namen auch große Leistungen abliefern und das machen sie allesamt in “I’m not there”. Gerade die Besetzung von Cate Blanchett, darf dabei als gelungener Schachzug angesehen werden und war für die Schauspielerin mit Sicherheit einer ihrer schwierigsten Rollen. Blanchett verkörpert in “I’m not there” nämlich nicht etwa eine Frau, sondern den Sänger Jude Quinn und schon bei der ersten Szene in der Blanchett in dieser Rolle zu sehen ist, wird klar, dass sie die perfekte Besetzung für die Rolle des androgynen Quinn ist.

Wenn wir schon einmal bei den Schauspielern sind, dürfen wir die beiden etwas unbekannteren Darsteller nicht vergessen, die auch jeweils eine Facette von Bob Dylan spielen. Der junge Marcus Carl Franklin (Weites Wasser, Abgedreht) spielt die Rolle des 11-jährigen Woody wie ein ganz großer aus der Branche und Ben Whishaw bewies schon in “Das Parfum” zu welchen Leistungen er fähig ist und hat nun die große Chance zu den wirklich gefragten Schauspielern Hollywood aufzusteigen.

Ein weiterer Aspekt ist die Kameraführung und die Art wie Todd Haynes seine Bilder auf die Leinwand bringt. Jeder der sechs verschiedenen Hauptfiguren hat seine eigenen Bildsprache und Bildkomposition erhalten. Die Geschichte von Arthur Rimbaud wird so zum Beispiel in körnigen schwarz-weiß Bildern erzählt, während man sich bei der Geschichte um Billy the Kid an die großen Klassiker des Western erinnert fühlt. Hier dominieren langsame Kamerafahrten und lange Einstellungen. Die Story um Jude Quinn wiederum ist von der Optik her meiner Meinung an den französischen Kunstfilm angelehnt.

Um meine Meinung noch einmal zusammenzufassen. Für mich ist “I’m not there” einer der interessantesten Filme der letzen Jahre mit Potenzial dazu ein echter Klassiker zu werden. Selten haben mich in einem Film wirklich alle Charaktere fasziniert, so dass man wirklich jeden Satz, jede Szene in sich aufsaugen will. Großartiges Kino!
ZordanBodiak
08.01.2009 00:08 Uhr / Wertung: 10
Eine kaleidoskopartige Biographie über eine der wichtigsten Stimmen der Musikgeschichte der Gegenwart. Man kann sich dem Phänomen Bob Dylan nur auf diese Art annähern. Eine Person, die sich immer wieder veränderte und neu erfand und daher von sechs Darstellern in scheinbar unzusammenhängenden Episoden verkörpert wird. Natürlich sind unter diesem Gesichtspunkt "Ray" und "Walk the line", die beiden anderen Biographien zu Musikermonolithen, wesentlich leichter zugänglich. Einen derartig tiefgehenden, verwirrenden und aufschlussreichen Einblick hat man aber weder in Ray Charles noch in Johnny Cash erhalten. Denn als außenstehender Betrachter kann man hier viel entdecken, bastelt aus dem Gezeigten ein faszinierendes Puzzle aus fiktionalisierten Wahrheiten, das von den immer wieder eingestreuten Dylan Songs zusammengehalten wird. Ganz wird man alles auf den ersten Blick nicht fassen können - dank der sogartigen Inszenierung Todd Haynes und der famosen Darsteller wird man sich aber bereitwillig weitere Male auf die Entschlüsselung der Dylan'schen Lebensgeschichte machen.
Ein Meisterwerk, ein Glanzstück, ein Geniestreich - und der Film, der noch "WALL-E" vom Thron des besten Filmes des vergangenen Jahres stoßen konnte.
Caenalor
05.03.2008 16:36 Uhr / Wertung: 8
Obskur und genial. Wohl nichts anderes als dieses herrliche Chaos kann einem Bob Dylan angemessen sein. Blanchetts Inkarnation ist wohl die aussagestärkste, Whishaw/Rimbaud gibt tolleKommentare ab, der imaginäre Schauspieler, der in einem imaginären Film einen imaginären Sänger spielt, wobei beide Dylan-Aspekte sind, gewinnt den Metaebenen-Oscar, und auch der schwarze Junge und Gere / Billy the Kid können trotz aller Abstrusität glaubwürdig an Dylan angeknüpft werden. Dazwischen wird scheint's willkürlich, aber doch sehr wirkungsvoll und sicher wohlüberlegt kreuz und quer geschnitten, oft wird der Zuschauer einfach nur verwirrt, oft aber auch sehr gut amüsiert oder mit doch überraschend kohärenten Aussagen über das Künstlerdasein beeindruckt.
Außer der offensichtlichen, aber äußerst herrlichen Beatles-Szene gibt es sicher auch noch einige andere Anspielungen zu entdecken, sodass ich diesen atemberaubenden Film sicher nicht zum letzten Mal gesehen habe. 8 Punkte von mir.
KeyzerSoze
26.02.2008 01:27 Uhr / Wertung: 6
Einerseits ist es ja eine tolle Filmidee verschiedene Lebensabschnitte von Bob Dylan von verschiedenen Darstellern spielen zu lassen, jedoch hätte ich mir hierbei einen gewissen roten Faden gewünscht. Das Ganze hängt irgendwie zusammenhangslos zusammen und wenn man einzelne Episoden erzählt, dann wäre eine Inszenierung der Episoden am Stück sicher besser gewessen als diese gestückelt über den Film zu verteilen. Inszenatorisch ist Todd Haynes jedoch recht wenig vorzuwerfen und auch die Darsteller, allen voran natürlich Cate Blanchett, wissen zu gefallen. Für Bob Dylan Fans sicher interessant, sofern sie sich mit dem Erzählungsstil anfreunden können.
Kazushi
05.09.2007 16:12 Uhr / Wertung: 10
Todd Haynes legt mit dieser atemberaubenden "semi-fiktiven Experimental Biographie" (der bestbeschreibende Begriff, der mir irgendwie dazu einfiel) einen atemberaubenden Film vor, der aber aufgrund seiner fehlenden narrativen Linie, seiner stetigen Sprunghaftigkeit und seines Szenenmischmasch vielen nicht gefallen wird, vor allem jenen, die sich vielleicht ein konventionelleres Bob-Dylan-Biopic gewuenscht haetten. Dylan ist im Film nur durch seine zahlreichen Songs praesent (und natuerlich dadurch, dass viele Ereignisse auf reale Ereignisse aus seinem Leben anspielen), sonst wird sein Name kein einziges Mal erwaehnt, auch jeder der Charaktere, die ihn darstellen, hat einen anderen Namen. Die dafuer engagierten Schauspieler uebertreffen sich dabei, ob Whishaw als 19jaehriger Rebell (der nur in Schwarz-Weiss direkt in die Kamera redet), Bale als ganz schuechterner Kuenstler auf dem Weg zum Hoehepunkt, Ledger als sich wie ein Arsch benehmender Star auf diesem oder Gere als zurueckgezogener Einsiedler. Man wuenscht sich es gaebe eine Oscar-Kategorie fuer das beste Ensemble, der Gewinner staende fest. An die Wand gespielt werden alle aber von dem kleinen Marcus Carl Franklin als junger Ausreisser und vor allem von der famosen Cate Blanchett (nie so gut wie hier) als Saenger, der seinen Stil veraendert und die Fans vor den Kopf stoesst. Oscar fuer den besten maennlichen Hauptdarsteller, waere der verdiente Lohn, ist aber von den Regularien her nicht moeglich. Nicht unerwaehnt bleiben sollte Kris Kristoffersen als exzellenter Erzaehler und die exzellenten Nebendarsteller allen voran Charlotte Gainsbourg und Bruce Greenwood. Einzige kleine Mankos: Mit 138 Minuten ein bisschen zu lang und das man bei allen den verwendeten Dylan-Songs auf "Knockin'on heavens door" bis zum Abspann warten muss und ihn dann auch nur als Coversong von Sonic Youth bekommt, ist ein kleiner Wermutstropfen.

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