Buffy the Vampire Slayer (US 1992)

Teil 1 des Vorhabens mir das von Joss Whedon geschaffene Universum rund um die Jägerin erneut anzusehen. Und ich hatte den Film ja schon als schlecht in Erinnerung, aber dass er so mies war hätt ich beim besten Willen nicht ewartet. Jetzt weiß ich auch warum Joss Whedon während den Dreharbeiten hingeschmissen hat und wutentbrannt das Set verließ. So wollte er schon bei seinem ersten Versuch der Jägerin Leben einzuhauschen eine recht düstere Atmosphäre schaffen mit teilweise fragwürdigen Handlungen der Hauptcharaktere. Die Produzenten haben ihn schließlich einen Strich durch die Rechnung gemacht und das Ganze für Teenies verharmlost und meine Güte sieht das einfach nur Scheiße aus! Die Charaktere sind unterste Schublade (das ist nicht die Buffy die wir kennen und sicher auch nicht die, die Whedon vorgesehen hat), das vor tollen Namen nur so strotzende Cast unterbietet sich gegenseitig oder erweist sich als vollkommen fehlbesetzt (ganz vorn hier Paul Reubens, der sich einen Razzie für diese Rolle mehr als verdient hätte) und sowohl inszenatorisch als auch effektetechnisch ist das Ganze minimal drei Stufen unter der gewohnten Serienproduktion anzusehen. Hier ist und wirkt einfach nur alles lächerlich ... ich kann Whedons Reaktion auf dieses Werk jedenfalls mehr als nur nachvollziehen!

Da ich zuerst die zweitklassige Buffy-Serie kannte, wollte ich mir den Film eigentlich gar nicht antun.

Aber was für eine Überraschung! Der Film hat alles richtig gemacht! Unglaublich, wie man auf eine solche Vorlage eine so miese Serie aufsetzen kann, die die Hauptaussage des Films ins Gegenteil verkehrt: Während sich der Film hauptsächlich über die amerikanische (Un-)Kultur lustig macht, und schließlich sogar die Hauptfigur die Fassade durchschaut, sind die Figuren der Serie hauptsächlich selbst mit US-Teenie-Spielchen beschäftigt.

Dass das großartige Spiel des routinierten Donald Sutherland nicht zu ersetzen ist, war klar (wenngleich der Serien-Ersatz Anthony Head immerhin auch der Einzige ist, der etwas schauspielern kann), aber auch die Hauptfigur wirkt so, dass man ihr zumindest mit gutem Willem die Rolle als durchtrainierte Reaktionsschnelle abnehmen kann.

Einziges Manko ist, dass es in dem Film keine netten Mädels (Alyson Hannigan, Emma Caulfield) gibt :)

Aber das wäre bei der Story ja auch etwas unpassend (wie es ja auch in der Serie unpassend ist - nur halt dort der einzige Grund, sich die Serie überhaupt anzuschauen).

Fazit: Kein Meilenstein der Filmgeschichte, aber solide Handarbeit - sowohl von Story als auch von Besetzung.

Nach diesem Film hat es mich eigentlich gewundert, dass es eine Buffy TV-Serie gab. Gott sei dank haben sich die Verantwortlichen nicht abschrecken lassen.