Diary of the Dead (US 2007)

Das Filmposter/Cover verspricht noch düstere Weltuntergangsstimmung, die will jedoch nicht wirklich aufkommen. Trotzdem stellt sich durch den Doku Stil eine gewisse Authentizität ein und so wirkt vieles echt und nachvollziehbar. Natürlich verhalten sich die Protagonisten nicht gerade vorbildhaft, aber ein wirklich schlechter Film ist Romero nicht gelungen. "Diary of the Dead" würde ich sogar eher zu den besseren Zombie-Filmen zählen, auch wenn man an Dramatik und Gore Effekten ruhig noch etwas hätte drauflegen können.

Habe vorhin die US DVD angeschaut und bin weder großartig begeistert noch entäuscht.Die von mir verhasste Wackelcam hielt sich zum Glück in Grenzen und somit wurde meine schlimmste Befürchtung schonmal vom Platz gefegt.
Die Story ist natürlich nicht extravagant und hat meiner Meinung nach auch eine klitzekleine Länge in der Mitte des Films. Die Effekte waren ok, auch wenn ich diese etwas blutiger erwartet hätte. Bei diesem Thema sackt "Diary of the Dead" aber auch Minuspunkte ein. Zwar sind viele Goreszenen ganz nett gemacht (Sense etc.), aber warum bitte greift ein G.A. Romero auf CGI Splatter zurück? Bei der Säureszene noch genemigt, aber warum die Schlussszene auch noch? Der Aufmacher auf der DVD "A MASTERPIECE" ist leider meilenweit übertrieben, mehr als einen soliden Zombie Horror (wobei ich ehrlich gesagt die Spannung den kompletten Film vermisst habe) wird nicht geliefert. Alles in allem dennoch nett und für den Genrefreund ein passabler Zeitvertreib.

Was haben Romero und Abrams gemeinsam?
Drückt ihnen eine Handkamera in die Hand und stellt dösige Studenten davor, und schon kann auch ein Ass aus einem vielversprechenden Film eine totale Katastrophe machen.

Eigentlich stehe ich total auf Romero und Zombie- Filme im Allgemeinen. Im Grunde habe ich auch nicht mal was gegen das Gewackel, das die Handkamera so mit sich bringt.
Aber dennoch scheint es zwischen der Art, Filme so zu drehen, und der mangelnden Qualität einen Zusammenhang zu geben.
Vllt lag es aber auch an den total flachen Charakteren (ja, noch flacher, als in den üblichen Zombie- Filmen), die einfach nur genervt haben.
Vllt lag es auch daran, dass es vergleichsweise wenig Zombies und Gore zu sehen gab.
Was bringt einem die Idee "Oh, ich nehme jetzt mal ne Handkamera, damit ich ds Grauen noch besser einfangen kann", wenn es kein Grauen zu sehen gibt?

Klar kann man das Genre nicht unbedingt neu erfinden. Aber dann würde ich doch lieber auf altbewertes zurückgreifen, als einen Film durch solche Experimente zu verschandeln...

Einen zweiten Teil braucht dieser Film sicher nicht. Da sollte Romero lieber wieder was Anständiges drehen.

Romero's neuester Zombie-Streich schwimmt auf der derzeitigen Welle des Doku/Handkamera-Stils mit und das ist auch gut so, das ist auch mal was anderes, denn so wirklich neu erfinden kann man das Genre nun wirklich nicht. Das wird hier auch gar nicht versucht, eigentlich ist nur die Inszenierung erfrischend anders, Story ist wirklich absolut nichts neues und dessen war man sich wohl auch bewusst. Romero liefert einfach eine nette routinierte Fingerübung ab, die durchaus weniger blutig als erwartet (aber doch immer wieder sehr kreativ) gestaltet ist und dafür unerwartet viele Lacher ("Hi, I'm Samuel" :-D) für sich verbuchen kann und es allgemein nicht wirklich Ernst meint.
Fans werden ihre Freude dran haben, Teil 2 ist auch schon in der Mache

Hier der Trailer mit Vorwort von Zombiemastermind Romero persönlich: Diary of the Dead

Ich bin schon sehr gespannt, was der virtuose Herr Romero diesesmal präsentieren wird. Die Idee, den Film im Stil einer Art Doku zu drehen ist zwar nicht neu aber zumindest für Romero Neuland. Zudem bringt es die Furcht und den Schrecken über die lebenden Toten recht nahe. Nur bring diese Machart leider auch den Umstand der Wackelkamera mit sich, die wie viele wissen äußerst nervig und im besten Fall gewöhnungsbedürftig ist (wenn man nicht gerade darauf abfährt). Ein Glück soll nicht der ganze Streifen mit Hilfe dieser Technik auskommen. Denoch muss ich sagen, gerade wegen der Handkamera bietet selbst der Trailer schon eine ganz nette Athmosphäre...