Resturlaub (DE 2011)

Habe Resturlaub nicht mehr gelesen sondern als Hörbuch gehört. War aber ebenfalls sehr gut zu lesen wie eben der Vollidiot vorher.

Den Film habe ich gestern zufällig im TV gesehen und habe mich erstmal gefreut, dass diesmal nicht der Vollidiot aus Vollidiot der Hauptdarsteller ist was ich sehr auf die positive Seite setzen muss.

Leider war es das dann aber schon mit den positiven Überraschungen. Es ist echt schon einiges her, dass ich das Buch gehört habe, aber das war doch nie und nimmer so bescheuert?

Naja bleibt zu sagen für eine deutsche Komödie nicht soo schlecht. Es gab doch schon einige, auch wenn grenzwertige, Lacher.

Def. lieber die Bücher lesen oder hören.

Sicher, "Resturlaub" ist kein wirklich hell scheinender Stern am Komödienhimmel. Sowieso haben es Buchverfilmungen im direkten Vergleich zur Vorlage immer schwer zu Punkten. Das Buch war toll. Witzig geschrieben und irgendwie auch authentisch. Doch da wo das Buch noch ehrlich war, ist der Film leider zu stumpf und sehr oberflächlich. Die Charaktere werden kaum eingeführt und bleiben sehr eindimensional. Trotzdem versucht Tommy Jaud mit seinem adaptierten Drehbuch auch für die vielen Leser seiner Romanvorlage noch etwas neues rauszuholen und krempelt so manchen Charakter etwas um und streicht einige Parts der Story. Das tut dem Film manchmal gut, manchmal fehlt ihm dadurch aber auch etwas. Maximilian Brückner gibt einen besseren Pitschi ab, als damals Pocher den Simon Peters und auch Checko ist gut besetzt. Im direkten Vergleich zu einigen aktuellen US-Komödien, die leider immer mehr auf derben und fäkalorientierten Humor setzen, habe ich mich hier recht gut unterhalten gefühlt. Eben schlechter als beim Buch, doch immerhin noch besser als beim heutigen Komödiendurchschnitt. Dehalb sollte ein Griff ins Videothekenregal gewagt werden.

Auch niedrige Erwartungen können enttäuscht werden. Soweit ich mich erinnern kann, war das Buch gut zu lesen und wirklich witzig geschrieben. Doch der Film funktioniert einfach nicht.
Erstens fehlt ihm die Zeit, diverse Charaktere ordentlich einzuführen (z.B. Pfarrer Bouba), was durch nerviges Overacting und platte Witze wettgemacht werden soll. Konnte man im Buch wenigstens noch mehrere Seiten der Charaktere erkennen, bleiben die Figuren im Film durchgehend eindimensional. Bestes Beispiel ist Pitschi: war er in der Vorlage noch ein unsicherer Tollpatsch, der einfach besser dastehen möchte als er ist, so mutiert er im Film zu einem Typen, der einfach nur ein egoistisches Arschloch ist. Daß das Ende sich auch noch unnötig in die Länge zieht, macht den Film auch nicht besser.

Nun so ganz schwach ist der Film nun auch wieder nicht. Zwar gibt es ein bis zwei Stellen, an denen man sich fremdschämen kann, geht man allerdings in dem Bewusstsein ins Kino, dass einen hier nichts großartiges erwartet, so ist der Film noch ganz passabel. Er ist zwar definitiv kein Film, den man unbedingt im Kino gesehen haben muss, aber er ist eben auch nicht abgrundtief schlecht.

Abgrundtief schlecht, weil nicht witzig sondern oberflächlich, schwachsinnig, übertrieben und peinlich...

Habe mich fremdgeschämt und nur aus Hoffnung auf Besserung das Kino nicht verlassen.

Also ich kann nur davon abraten, diesen Film zu sehen!

Resturlaub ist eine Komödie, die leider lediglich (gutes) Mittelmaß erreicht. Angesichts zu vieler Drehbuchschwächen und nicht vollständig überzeugender Hauptdarsteller (v.a. Maximilian Brückner) kann die Verfilmung des Tommy-Jaud-Bestsellers, der übrigens das Skript auch selbst verfasst hat, leider nicht an den etwas besseren Vorjänger Vollidiot anknüpfen. Dennoch kann der Zuschauer auch in dem neuen Streifen durchaus schmunzeln und sich amüsieren - jedoch mit Abstrichen.
Alles in allem dürfte Resturlaub trotzdem seine Zuschauer(menge) finden, wobei diese natürlich hauptsächlich im Mainstream zu suchen ist. Zu hohe Erwartungen sollte man aber nicht haben!

Oh Gott wird mir schlecht ... was haben die aus dem Buch gemacht?!

Der erste Trailer ist da...