Mortal Kombat (US 1995)

Street Fighter, Double Dragon und Mortal Kombat sind alle drei “Prügelspiele”, die wohl jeder Videospieler zumindest vom Namen her kennt. Und alle drei haben eines gemeinsam, sie wurden verfilmt. Gerade ältere Videospielverfilmungen scheitern ja oft daran, dass die Vorlage nicht gerade eine tiefe Hintergrundgeschichte bietet und so wundert es auch nicht, dass auch Mortal Kombat nicht mit einer ausufernden Story überzeugen kann. Mortal Kombat ist einfach ein solider Actionfilm, mit einigen witzigen Onelinern und ordentlichen Kämpfen. Und was noch wichtig ist, mit jede Menge Fanservice. Die berühmt berüchtigten Fatality Aktionen aus dem Videospiel, die dem Spiel in Deutschland zu unrühmlicher Berühmtheit verholfen haben und bei denen auch schon mal ganze Wirbelsäulen aus Körpern gerissen wurden, fehlen zwar für ein familienfreundliches US-Rating in der Filmumsetzung, doch die Charakter und einzelne Ausprüche aus dem Spiel haben es ins Spiel gefunden und erfreuen Kenner der Serie. Klar, Mortal Kombat ist mehr Guilty Pleasure als guter Film, aber gerade der Bereich der Videospielverfilmungen hat schon deutlich schlechtere Umsetzungen gesehen.

Mortal Kombat hätte eigentlich alle Vorraussetzungen um von mir als ein schlechter Film angesehen werden zu müssen. Ich mag weder besonders die Werke von Regisseur Paul W.S. Anderson, noch mag ich besonders Darsteller Christopher Lambert, und vom technischen Standpunkt aus gesehen, sind die CGI- und Creature-Effekte noch hinter den alten Real-Life-Turtles-Filmen anzusiedeln.
Was den Film aber verrückterweise für mich zu einem dieser berühmt-berüchtigten "Guilty Pleasures" werden läßt, sind die verdammt ordentlichen Kämpfe, ein Killer-Soundtrack (Score und Songs), und Darsteller die so verdammt ernsthaft ihre Rollen verkörpern (das heißt nicht, das sie dabei gut sind ;), machen diese Video-Spiel-Verfilmung zu einem recht amüsanten Filmerlebnis für mich. Jeder echte Mortal-Kombat-Fan dürfte allerdings das nackte Grausen bekommen, und zu recht eine mal richtig ernsthaft düstere, und unbedingt auch entsprechend blutige Umsetzung ihres Lieblings-Games verlangen. Potenzial ist durchaus vorhanden durch die inzwischen reichhaltige Hintergrundgeschichte des Spiels und seiner Charaktere.
Doch für mich, der weit weg davon ist ein Hardcore-Fan zu sein, ist diese Mortal Kombat Version ein lustiger Spaß für zwischendurch geworden, der seine kleinen Schmankerl gut setzt, und den Rest mit unfreiwilliger Komik ergänzt. Für die Allgemeinheit gilt jedoch: Videospiel-Film der billigeren Sorte, mit Ramsch-Effekten und doofer Story. Menschen mit Faible für kitschige 80er Jahre Action-Filme von z. B. Michael Dudikoff und Co. sehen hier allerdings einen legitimen Nachfolger... ;)

Der Film hat einfach einen so herrlichen Trash-Charakter :D Am besten vom ganzen Film ist aber definitiv der Soundtrack, der teilweise mit echten Perlen auftrumpfen kann (allen voran Orbital - Halcyon and On & On)