The Movie Community HomeLetzer Film Freitag, 22. November 2024  06:37 Uhr  Mitglieder Online1
Sie sind nicht eingeloggt

Zero Dark Thirty (US 2012)

Zero Dark Thirty (DE 2013)


Genre      Drama / Thriller / War
Regie    Kathryn Bigelow ... 
Buch    Mark Boal ... 
Darsteller    Jessica Chastain ... Maya
Joel Edgerton ... Patrick - Squadron Team Leader
Chris Pratt ... Justin - DEVGRU
Harold Perrineau ... Jack
James Gandolfini ... C.I.A. Director
Jason Clarke ... Dan
Jennifer Ehle ... Jessica
Kyle Chandler ... Joseph Bradley
Mark Strong ... George
Mark Valley ... C-130 Pilot
Reda Kateb ... Ammar
Musik    Alexandre Desplat ... 
Studio    Annapurna Pictures ... 
Columbia Pictures ... 
Verleih    Universal Pictures International (UPI) ... 
 
Agent KarlOtto
 
Wertungen252
Durchschnitt
6.71 
     Meine Wertung
[Prognose] [Werten]


DVD-Erscheinungstermin:
06.06.2013

Start in den deutschen Kinos:
31.01.2013



12 Meinungen   [Ihre Meinung zu diesem Film]

Caenalor
12.02.2022 10:37 Uhr / Wertung: 7
Die stilistische und ideologische Verwandtschaft mit der vorigen Bigelow-Boal-Arbeit "Hurt Locker" ist unverkennbar. Im Vergleich ist diese zweite Produktion das deutlich reifere Werk, hat eine vernünftig auserzählte Dramaturgie und bleibt in jeder Szene nachvollziehbar und einigermaßen glaubwürdig. Dazu eine starke Hauptdarstellerin, deren Figur vielleicht etwas zu sehr heroisiert wird, die den Großteil des Films aber mühelos trägt. Und als die Hauptsequenz gen Ende sie dann marginalisiert, ist das immerhin so stark und spannend inszeniert, dass es auch ohne sie geht.

Damit reicht es für mich immerhin für 7 Punkte, für mehr aber auch nicht. Erstens ist der Film dafür, dass er so sehr an realen Ereignissen hängt und dementsprechend einfach nichts Neues erzählt, einfach zu lang.

Zweitens bleibt die Perspektive der Macher wieder viel zu nah am US-Gewaltapparat: da wird nichts reflektiert, die Möglichkeit von Alternativen oder eine Vielschichtigkeit der Motivationen nie in Erwägung gezogen. Das da sind die Bösen, die haben unsere unschuldigen Bürger getötet, jetzt gehen wir sie töten. Egal wo, egal wie, egal mit welchen Kollateralschäden. Das ist so, das ist unser Recht. Vorgesetzte mögen unfähig sein, Bürokraten und Politiker mögen den hart arbeitenden Ermittlern Steine in den Weg werfen, aber wenn dann halt mal "das Gefangenenprogramm verloren" wird, ist das dann auch nur ein weiteres methodisches Hindernis, dann macht man halt anders weiter. Und was "die Paks" zu Operationen in ihrem Land sagen, ist auch egal, richtige Menschen sind die ja eh nicht. Bigelow-Freunde mögen behaupten, das sei bewusst neutrale Darstellung und dass innerhalb des Apparats eben so gedacht wird. Ja, wird es, aber das wissen wir eh, und wenn man es so detailliert und mit einer (trotz milder Besessenheitsanzeichen) klar positiv gezeichneten Hauptfigur "neutral" darstellt, ohne die Perspektive je zu brechen, dann macht man sich damit nunmal gemein. Kritik an einer Perspektive kann man entweder durch aktive Brechung oder durch extreme Überspitzung zeigen; hier geschieht keins von beidem, also muss man sich als Macher mit dem Gezeigten identifizieren lassen. Es ist klar, dass sie nicht mit allem einverstanden sind, was die CIA so macht, aber das scheint alles auf der Ebene von organisatorischen Fragen zu sein, und im Zweifel scheinen sie eher dazu tendieren, dass "den Experten" noch mehr freie Hand gelassen werden sollte, um ihren gottgegebenen Auftrag zu erfüllen. Und die koloniale Verachtung gegenüber anderen Völkern bleibt tief in dieser Werksserie verwurzelt.
mountie
27.10.2019 02:32 Uhr
Zero Dark Thirty erzählt sehr authentisch die Geschichte von der Jagd der Vereinigten Staaten nach Osama Bin Laden, nach den Anschlägen vom 11. September 2001.
Mit dieser Authentizität schafft es u. a. Regisseurin Bigelow ein ziemlich realistisches Bild zu zeichnen, wie die Arbeit der Geheimdienste der USA ausgesehen haben mag, und mit welchen Methoden vorgegangen wurde, um den Verantwortlichen für einen der schlimmsten Terror-Anschläge auf amerikanischem Boden zur Rechenschaft zu ziehen. Diese Art der Darstellung ist dann aber leider auch dementsprechend trocken, denn, wie es wenige verwundern mag, ist die Welt der Spionage und Geheimoperationen nicht die glamouröse Jet-Set-Fantasie eines James-Bond-Films, sondern hat viel mit langwieriger Recherche, stetiger Überwachung, und fragwürdigen Informations-Beschaffungs-Methoden zu tun. All dies mag für den geneigten Militär-Thriller-Fan mit Hang zum Politik-Drama ziemlich interessant sein, aber für einen 2 1/2 Stunden-Film hätte man die, doch ziemlich trockene Erzählweise, etwas auflockern sollen. Selbst der Höhepunkt des Films, der eigentiche Einsatz zur Ergreifung Bin Ladens, wird realistisch, aber mit einer Länge von ca. 45 Minuten, einfach zu detailversessen ausgewalzt. Allgemein wäre mir einfach eine straffere Erzählweise lieber gewesen.
Im Fazit ist Zero Dark Thirty definitv eher was für Zuschauer denen Realismus vor Unterhaltung geht. Dafür akzeptiert der Fan dann auch mal die eine oder andere Länge, in denen viel Recherche-Material besprochen wird, bzw. Überwachungs-Daten ausgewertet werden. Das kann trotz allem zu einem guten Film werden, für mich allerdings war das Ganze teils zu trocken und langwierig. Kein schlechtes Polit-Drama, für mich allerdings doch eher durchschnittlich...
Colonel
02.01.2014 15:36 Uhr / Wertung: 6 - Letzte Änderung: 02.01.2014 um 15:38
Das erste Werk des Duos Bigelow/Boal konnte mich damals schwer begeistern. Mit einer dichten Atmosphäre und hohem Realitätsgrad schafften sie einen sehr echt wirkenden Film, der in jeglicher Hinsicht schonungslos die hässliche Fratze des Krieges aufzeigte. Die Verfilmung über die "Ergreifung" Osama Bin Ladens beginnt ähnlich stark. Man nimmt sich viel Zeit um in die Umstände einzuführen erschafft durch viele Details wieder ein überzeugendes Szenario. Das war's dann jedoch auch schon wieder. Bigelow fällt im Vergleich zum Vorgänger nicht mehr viel Neues ein und man könnte glatt meinen beide Filme entstammen der gleichen Produktionscharge. Der große Pluspunkt, wie auch damals schon bei The Hurtlocker, ist jedoch immer noch die recht wertungsfreie Erzählweise. Leider gleitet Bigelow und Boal gerade dieser Pluspunkt mit zunehmender Spieldauer aus der Hand. Der Handlungsverlauf erscheint immer mehr unglaubwürdig. So konzentriert man sich sehr auf die Ergreifung von suspect X, die gesamte Planung des Manövers bleibt jedoch im Dunkeln und der Zuschauer bekommt letztendlich nur das zu sehen, was er auch schon in den Nachrichten zu sehen bekam, sprich vorgescriptete Geschehensbeschreibung. So entsteht unweigerlich der Eindruck einer gewissen Befangenheit. Zugegeben, auch Bigelow muss mit dem arbeiten was man ihr vorgibt. Jedoch frage ich mich, ob eine Verfilmung des Stoffes überhaupt nötig war?!
Zu allem Überfluss wirkt die Charakterentwicklung von Jessica Chastain etwas zu überspitzt, so dass sie mehr nervt als ihre Rolle glaubhaft rüber zu bringen. Insgesamt also mindestens 2 Punkte Abzug für die halbe Fortsetzung vom Hurtlocker.
KeyzerSoze
01.02.2013 11:41 Uhr / Wertung: 8 - Letzte Änderung: 01.02.2013 um 11:42
Einen Film über die Jagd nach Osama Bin Laden aus Sicht des amerikanischen Geheimdienstes zu inszenieren ist ein extrem mutiges Unterfangen, doch Kathryn Bigelow und ihr Drehbuchautor Mark Boal lassen sich zu keinem Zeitpunkt in filmische Actionklischees drängen und schufen einen hochspannenden Politthriller, der sogar ihren Vorgänger, den oscarprämierten The Hurt Locker, übertreffen kann. Trotz stolzer Laufzeit von 2 1/2 Stunden schafft es Bigelow mit einer fast schon erdrückenden Atmosphäre für Spannung zu sorgen. Diese verkommt jedoch nie zum Selbstzweck, sondern gibt über weite Strecken nur einige tatsächliche Geschehnisse im Kampf gegen Al Qaida wieder ohne diese zu glorifizieren oder gar zu werten. Über weite Strecken präsentiert Bigelow Fakten und überbringt diese von einer starken, weiblichen Hauptfigur an den Zuschauer. Ein großes Lob geht an die einmal mehr großartig agierende Jessica Chastain, die hier definitiv eine oscarwürdige Leistung abliefert und sich die Seele aus dem Leib spielt. Ein überaus sehenswerter Film, jedoch sicherlich nicht für die breite Masse geeignet.
Dr.MZ
27.01.2013 14:53 Uhr / Wertung: 6
Nach dem mich Kathryn Bigelow mit “Tödliches Kommando – The Hurt Locker” angenehm überrascht und regelrecht begeistert hat, gelingt ihr dieses Kunststück mit ihrem neuesten Kinofilm leider nicht. Auch wenn dieser bei vielen als einer der Oscar-Favoriten gehandelt wird (nominiert für 5 Oscars, darunter auch in der Kategorie ‘Bester Film’), hat er es nicht geschafft mich zu fesseln. Dafür ist er vor allem anfänglich zu undurchsichtig, extrem langatmig und durch die vielen arabischen Namen sehr verwirrend. Die brisante Handlung, die auf wahre Begebenheiten beruht, ist authentisch in Szene gesetzt, aber aus meiner Sicht zu dialoglastig und alle Protagonisten sind erstaunlich emotionslos. Zum Ende hin wird “Zero Dark Thirty” ein wenig actionreicher und bietet spannenden und packende Momente.
Fazit: Ist nicht unbedingt ein Film für die große Leinwand, aber bestens als Leihfilm geeignet.

[Bitte keine Werbung, danke. - Dr. Zoidberg]
ZordanBodiak
24.01.2013 15:44 Uhr / Wertung: 8 - Letzte Änderung: 24.01.2013 um 15:48
Das Große Wertungsproblem, das "Zero Dark Thirty" hat, ist, dass er im deutschsprachigen Raum für Sneaks freigegeben wurde. "Zero Dark Thirty" ist schlichtweg ein Film, den viele nicht sehen wollen (Überlänge, Thema). Auch ich musste gestern feststellen, dass das eher junge Sneak-Publikum mit diesem Film (teilweise) überfordert ist beziehungsweise wenig Interesse entgegenbringt. "Zero Dark Thirty" ist einfach kein Film zum Nebenbeikonsumieren. Kathryn Bigelow fordert ihrem Publikum Aufmerksamkeit und im gewissen Maße auch Sitzfleisch ab. Meine Begleitung und ich waren sehr froh, dass unser einmaliges Aufleben der vergangenen Sneak-Tradition kein filmisches Desaster wurde. Die zahlreichen Handydisplays und die früher gehenden, jungen Zuschauer haben allerdings die vorherige These durchaus bestätigt. Glücklicherweise haben die Leute in meiner unmittelbaren Umgebung verhältnisgemäß früh ihre Smartphones ausgeschaltet. Ich musste also nicht den alternden Nörgler spielen.

Aber zurück zum eigentlichen Film. Dieser lebt vor allem von einer famosen Jessica Chastain (dank Synchro weiß ich allerdings nicht, ob es wirklich eine herausragende Vorstellung ist). Deren Charakter zerbricht immer mehr an der Suche nach Osama Bin Laden. Sie wendete sich zunächst ab von den Foltern, mit denen ihr Kollege versucht Informationen aus den Gefangenen herauszupressen. Doch nach einer gewissen Gewöhnung nutzt auch sie dieses Instrument. Viele ihrer Vorgesetzten sagen ihr, dass sie nur noch einem Phantom hinterherjage. Das man sich jetzt um andere Terroristen kümmern müsse. Selbst als sie das vermeintliche Versteck ausgemacht hat, zögern die Oberen über 100 Tage bis es schließlich zum Zugriff kommt.

Wie Bigelow das Finale inszeniert ist erneut meisterhaft. Obwohl man den Ausgang kennt, erzeugt sie eine unglaubliche Spannung. Diese Herangehensweise steht allerdings im ziemlichen Kontrast zu der ersten Hälfte des Filmes, in der nahezu ausschließlich die Verhörarbeit Chastains gezeigt wird. Die weiteren Terroranschläge werden lediglich in kurzen Zwischenszenen eingespielt und verdeutlichen so erschreckend wie sie die Menschheit aus der Alltäglichkeit gerissen haben.

Einer der Aspekte, der "Zero Dark Thirty" auch ausmacht, ist, dass Bigelow überwiegend eine Wertung der Handlungen weitestmöglich umschifft. Zum Beispiel war das Waterboarding schlichtweg ein Fakt und wird dementsprechend auch von Bigelow dargestellt. Ihre Haltung zeigt sie dadurch aber nicht. Selbst die finale Tötung Bin Ladens stellt die Oscar-Gewinnerin nicht als unumstößlichen Fakt dar. Einzig die Kritik an den Oberen wird während des Filmes deutlich. Diese verzögern jegliche Handlung oder verfolgen von der al-Qaida gestreute Informationen. Konsequenterweise stehen daher im Finale auch nicht Obama und Co im Mittelpunkt, sondern die von Jessica Chastain gespielte Maya.

Der beste Film des vergangenen US-Kinojahres ist "Zero Dark Thirty" meiner Meinung nach nicht. Aber ein richtig guter und sehr empfehlenswerter Thriller ist er auf jeden Fall. Man sollte nur nicht die Erwartungen haben, dass CIA-Agenten ähnlich vorgehen wie James Bond...
Narcotic
22.01.2013 13:18 Uhr
Genau genommen sind 1,5 ja 600% weniger als -0,3, wenn man es denn so ausdrücken mag. ;-)

Das kommt auch einfach daher, dass man bei imdb keine 0 Punkte vergeben kann, sondern immer mindestens einen Punkt. Da ist klar, dass man auf keine Wertung unter 1 oder gar unter 0 kommt.
Spreewurm
22.01.2013 11:08 Uhr / Wertung: 7
imdb-Wertungen sind bei quasi JEDEM Film höher als hier.

Bei score11 hast du schon die Filmliebhaber und Filmfreaks dabei, die häufig und viele Filme schauen meist.

Ich gucke nie auf imdb-Wertungen, weil score11 viel ehrlicher ist und den wahren Wertungsschnitt der user wiederspiegelt.
Smilegirle
14.01.2013 13:03 Uhr - Letzte Änderung: 14.01.2013 um 13:04
@lgrimal
"Daniel der Zauberer" hat bei IMDB 1,5 und hier nur -0,3 (ich war ja immer schlecht in Mathe aber sind das nicht 600% mehr)
Ich würde sagen die sind da vil. allgemein etwas euphorischer :D
e-sTy
14.01.2013 08:47 Uhr / Wertung: 7
Ohne OV-Sneak hätte ich den Film wohl erst im TV angeschaut, da ich zu dieser Thematik nicht unbedingt einen Spielfilm aus den USA gebraucht hätte. Aber besser als die momentane Wertung hier ist der Film auf jeden Fall. Die erste halbe Stunde war ich noch eher skeptisch. Als dann allerdings Jessica Chastain das Ruder übernimmt konnten mich die Handlung und die vielen Dialoge immer besser unterhalten. Sie spielt ihre Rolle wirklich sehr gut und ist meiner Meinung nach der große Pluspunkt des Films. Auch wenn ihr Charakter sehr an eine etwas weniger besessene Kopie der Rolle von Claire Danes aus der Serie Homeland erinnert, macht es dennoch sehr viel Spaß ihr zuzuschauen und sie sticht so deutlich aus der Masse der anderen guten Darsteller heraus.
Das im Zusammenhang mit „Zero Dark Thirty“ inzwischen immer öfter der Begriff „Oscarfavorit“ fällt kann ich nicht nachvollziehen. Dafür fehlt dem Film einfach das Besondere und Einzigartige. Als negativ ist mir besonders die große Action-Szene des Films, die Stürmung von Bin Ladens Versteck, aufgefallen. An sich war die Szene nicht schlecht gemacht und sorgt für etwas Abwechslung, aber sie stellt einen deutlichen Bruch im Film dar. Während man zuvor fast alles aus der Sicht der Hauptdarstellerin sieht, ist diese nun plötzlich nebensächlich und die Geschehnisse werden aus Sicht der Navy Seals gezeigt. In diesem ansonsten sehr ruhigen, dialog-lastigen Film wäre es passender gewesen auf diese Szene zu verzichten und stattdessen die Hauptdarstellerin im Situation-Room zu zeigen. Dadurch hätte man die doch sehr lange Laufzeit eventuell auch noch etwas verkürzen können. Die Schlussszene mit Chastain hat mir dann wiederum sehr gut gefallen und rundet den Film mit einem ganz guten Eindruck ab.
lgrimal
14.01.2013 07:05 Uhr - Letzte Änderung: 14.01.2013 um 07:08
Sehr interessant. 7.7 Punkte auf ibdb und nur 4.5 hier? Gut lässt sich im Anbetracht des behandelten Themas gut erklären, trotzdem ein heftiger Unterschied in der Wahnehmung!
7even
08.08.2012 19:59 Uhr - Letzte Änderung: 08.08.2012 um 19:59

12 Meinungen   [Ihre Meinung zu diesem Film]