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Drama / Romance / Thriller | Regie | | Sam Taylor-Johnson ... | Buch | | E.L. James ... | | Kelly Marcel ... | Darsteller | | Dakota Johnson ... Anastasia Steele | | Jamie Dornan ... Christian Grey | | Jennifer Ehle ... | | Eloise Mumford ... | Studio | | Focus Features ... | | Michael De Luca Productions ... | | Trigger Street Productions ... | Verleih | | Universal Pictures International (UPI) ... | | Agent |
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KarlOtto |
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Wertungen | | 111 |
Durchschnitt | | |
| | Meine Wertung [Prognose] [Werten]
DVD-Erscheinungstermin: 18.06.2015
Start in den deutschen Kinos: 12.02.2015
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Und irgendwie war ich ja doch gespannt, wie skandalös das Ganze denn zu geworden ist.
Eigentlich hätte ich es mir denken können. Ein derart kommerzieller Film kann ja keine besonders anrüchigen, tabubrechenden Inhalte zeigen, schließlich soll sich ja auch der zartbesaitetste Zuseher noch einigermaßen wohlfühlen. Aber dass dann so überhaupt nichts geboten wird ...
Eher was für Soziologie-Studentinnen oder gleichgeschlechtlich orientierte - der Rest lässt sich von so einem inhaltslosen Mist nicht beeindrucken.
Story hahnebüchen - Mark Zuckerberg trifft Lisa Plenske, unrealistischer als jeder Star Trek Film.
Naja es soll ja auch Leute geben die Avatar gut fanden ;-)
Handwerklich gut gemacht und inszeniert, das muss man zugeben.
Aber inhaltlich hat mich die Story ziemlich gelangweilt.
Das Ende war außerdem sehr schwach.
Muss ich nicht noch einmal sehen.
Das Gesehene ging mir einfach nur auf den Keks:
Die dämlichen Dialoge, die unglaubwürdige Liebesgeschichte, die "geschmackvollen" Erotikszenen in ihrer ganzen Feigheit (viel Zeitlupe, Musik, Weichzeichner), die über 2 Stunden gestreckte Ödnis - schlicht die Tatsache, dass man hier den Anspruch hat, Edel-Kino mit gesellschaftlicher Relevanz zu schaffen und doch nicht mehr abliefert als eine (unter)durchschnittliche Romanze.
Wobei mir bewusst ist, dass das wesentlich auf die (von mir ungelesene) Buchvorlage zurückgeht. Immerhin sind die Darsteller kein völliger Reinfall.
Dakota Johnson passt in die Rolle des (sexuellen) Naivchens, auch wenn sich mir nicht erschließt, warum der dominante Mr. Grey ausgerechnet für sie zum Stalker wird.
Und Jamie Dornan ist zumindest ein okayes Abziehbild eines Businesskleiderständers (weniger der Abgründe dahinter), auch wenn mich seine Physiognomie irritierend an ein Chinchilla erinnert.
Die Zukleisterung mit schickem Setting und Soundtrack vermag diesen Brunz dann auch nicht mehr zu retten.
Und dann hab ich auch immer noch diesen Loriot-Verschnitt Wolfgang Schmitt Jr. (Ein YouTube-Kritiker mit dem Intellektuellen-Format "Die Filmanalyse") im Ohr, der richtigerweise anmerkt, dass hier Lieschen Müller paradoxerweise einen Lifestyle verehrt, dem sie nie angehören wird, da diese Klasse sie verachtet und sogar ausbeutet (wobei man mit dieser Argumentation auch die sympathischen "Pretty Woman"-Fans in die Pfanne hauen kann. Und eigentlich jedes Märchen mit einem Prinzen-Happy End).
Und dann gibt es noch allerhand fader, unnötiger Nebenhandlung zu ertragen:
- Ana betrinkt sich, Christian lädt Ana zu einem Helikopter-Flug ein, Ana besucht ihre Mutter, Christian fährt ihr nach, lädt Ana erneut zu einem Helikopter-Flug ein, Ana verhandelt mit Christian darüber, was er womit mit ihr anstellen darf;
und so vergehen knappe zwei Stunden mit nichts: - keine Leidenschaft, nicht mal eine erotische Stimmung will aufkommen.
Jamie Dornan besitzt nur einen einzigen Gesichtsausdruck wie es scheint.
Und die naive Ana geht völlig unreflektiert an Christians spezielle Vorlieben heran.
Nein, ich wollte dem Film ja eine Chance geben, aber da passt einfach gar nichts:
- das ist weder großartige Romanze, noch Erotik-Film, noch Thriller, noch Komödie, noch Drama noch sonst irgendwas.
Nur stinklangweilige 120 Minuten
Überbewertete Schmonzette, die ihrem Hype und vor allem der Thematik nicht gerecht wird, sehr wohl aber dem prüden Selbstverständnis unserer Zeit.
9 1/2 Wochen war da in den 80ern schon deutlich mutiger, witziger, erotischer; Secretary - immerhin bereits in diesem Jahrtausend produziert - faszinierender und subtiler.
Und von dem, was man sich in den 60ern und 70ern zu trauen wagte, möchte man in diesem Zusammenhang nicht einmal sprechen - Welten liegen dazwischen.
Das traurigste an dem ganzen ist, dass Teenies eingeredet wird ein kontrollsüchtiger Stalker sei "normal", gar "romantisch" und darf sich alles erlauben, weil er a) reich und b) Kindheitsgeschädigt ist.
Geht gar nicht.