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Glengarry Glen Ross (US 1992)


Genre      Drama
Regie    James Foley ... 
Buch    David Mamet ... 
Darsteller    Al Pacino ... Ricky Roma
Jack Lemmon ... Shelley Levene
Alec Baldwin ... Blake
Alan Arkin ... George Aaronow
Ed Harris ... Dave Moss
[noch 3 weitere Einträge]
 
Agent Duke
 
Wertungen27
Durchschnitt
7.30 
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DVD-Erscheinungstermin:
08.07.2003



3 Meinungen   [Ihre Meinung zu diesem Film]

Colonel
16.05.2025 13:15 Uhr / Wertung: 7
Glengarry Glen Ross ist die filmische Adaption eines Bühnenstücks – und das merkt man dem Film in jeder Minute an. Eine konzentrierte Kammerspiel-Atmosphäre, die auf das Wesentliche reduziert ist – Worte, Blicke, Spannungen –, entfaltet auf dem Bildschirm eine ungeheure Sogwirkung.
Wir begleiten einen Haufen schmieriger Immobilienmakler, die allesamt in einem sinkenden Boot sitzen. Eine echte Storyline im klassischen Sinne gibt es nicht. Stattdessen liefert der Film einen ungeschönten, fast dokumentarisch anmutenden Einblick in einen Abend aus dem Leben dieser Männer, die sich durch die gnadenlose Welt der Verkaufszahlen wühlen.
Hier geht es nur um Abschlüsse – und zwar um jeden Preis. Kunden sind keine Menschen, sondern Nummern. Kollegen sind keine Freunde, sondern Konkurrenten. Die einzige Währung ist der Erfolg, und wer nicht liefert, fliegt. In dieser toxischen Atmosphäre entfaltet sich eine Dynamik, die gleichermaßen faszinierend wie abstoßend wirkt. Man fühlt sich hin- und hergerissen zwischen Mitleid und Verachtung für diese geifernden Verkäufer, die im verzweifelten Überlebenskampf immer tiefer sinken.
Besonders beeindruckend ist die Besetzung. Für die "Geier in Anzügen" hat man sich im damaligen Hollywood-Oberhaus bedient. Jack Lemmon liefert eine berührende Darstellung eines abgehalfterten Verkäufers am Ende seiner Karriere – voller Nervosität, Verzweiflung und einem letzten Rest Würde. Doch das wahre Highlight ist Al Pacino: Mit seiner unglaublichen Präsenz und verbalen Wucht dominiert er jede Szene, in der er auftritt. Seine Performance zeigt eindrucksvoll, warum er damals zu den besten Schauspielern seiner Generation zählte.

Fazit: Düsteres, intensives Schauspielerdrama über den Kapitalismus in seiner rohesten Form – eindrucksvoll inszeniert und brillant gespielt. Etwas mehr emotionale Tiefe wäre wünschenswert gewesen.
KeyzerSoze
10.10.2006 21:10 Uhr / Wertung: 8
Ein wirklich gorßartiges Darstellerensemble, das muss man hier ganz klar sagen, denn hier spielen sich großartige Darsteller gegenseitig an die Wand und doch gibt es einen, der noch einen Tick besser als die restliche Bande ist, denn was Jack Lemmon hier auf seine alten Tage noch einmal abliefert ist nicht nur der Wahnsinn, sondern eine der besten Leistungen die ich in letzter Zeit sehen durfte. Die Geschichte des Filmes ist ebenfalls sehr gelungen, jedoch muss ich zugeben, dass ich manchmal große Mühe hatte, dem Geschehen zu folgen und die OV keine einfache Kost war. Nichts desto trotz ein wirklich guter Film, der alleine schon wegen den tollen Darbietungen mal gesehen werden sollte.
Moociloc
09.09.2006 07:57 Uhr
Diesen Film muss man schauen, denn was man hier an unglaublichen darstellerischen Leistung wirklich des gesamten Ensembles sieht, gibt es wirklich kein 2. Mal. Ein wahrer Geheimtipp. Al Pacino in absoluter Höchstform ist ja alleine schon immer das Sehen eines Filmes wert. Doch hier wird er gleich von mehreren Hochkarätern unterstützt: Jack Lemmon im Spätherbst seiner Karriere mit einer Perfomance die oscarreif ist, Kevin Spacey, spielt der Mann je schlecht? Ed Harris, Jonathan Pryce und Alan Arkin die zwar alle kleinere Rollen haben dennoch vollends überzeugen können. Dazu die kritische Komponente, dass es in der Marktwirtschaft eben nur um Profit geht, vor Jahren geleistetes zählt nicht, ebenso nicht die Gefühle der Mitarbeiter. Das Einzige was zählt ist eben Geld und so lässt der Film einem am Ende erschlagen zurück: Zum einen schier sprachlos ob der Dialoge die so meisterhaft von den Schauspielern zu Leben erweckt wurden, zum anderen bedrückt über den Zustand den wir, denke ich, heute noch stärker als damals in unserer Gesellschaft haben: der ständige Kampf um den Arbeitsplatz und damit um die eigene Existenz ohne Rücksicht auf Verluste.

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