Tales from the Crypt (TV Series) (US 1989)

Nach der zuletzt gesichteten Staffel ging es in eine neue Richtung, genauer gesagt nach Großbritanien, so dass nun britische Stars ihr Unwesen in den schaurigen Geschichten des Cryptkeeper treiben konnten. Dummerweise hat sich das Niveau der vorletzten Staffel nicht verändert und so gibt es viele schwache Geschichten, die einfach nur langweilig und uninspiriert daher kommen. Zudem hatte ich das Gefühl dass die Charaktere immer überzeichneter wurden und somit den Zuschauer nur noch auf die Nerven gegangen sind. 1-2 nette Episoden gab es dann doch noch, die am Ende Schnitt noch etwas nach oben gedrückt haben: Zum einen eine selbstreflexive Serie in Serie-Episode und zum Anderen die Geschichte der drei kleinen Schweinchen, die äußerst brutal im Itchy and Scratchy-Stil erzählt wurde. Aber zum Großteil war die finale Staffel einfach nur schwach und so wurde es wohl wirklich Zeit der so toll beginnenden Serie ein Ende zu setzen.

Entweder nutzt sich die Serie langsam ab oder den Drehbuchautoren fallen keine Geschichten mehr ein! Vermutlich ist Letzteres der Fall denn die vorletzte Staffel hat mit zwei Ausnahmen kaum noch Highlights zu bieten und versumpft teilweise sogar in grottige Gefilde mit kaum zu ertragenden Episoden. Die beiden Ausreißer sind zum einen eine herrliche Episode im Stile von Thursday in der eine Reihe Auftragskiller die Wohnung eines zurückgetretenen Kollegen auf dem Kopf stellt und zum anderen eine wunderbare Episode von Robert Zemeckis. Dieser nutzt seine Forrest Gump-Technik und erweckt die Toten wieder zum Leben, so dass in dieser Film Noir Folge plötzlich der längst verstorbene Humphrey Bogart die Hauptrolle spielt und sich Alfred Hitchcock selbst kurz die Ehre gibt. Dennoch: Wäre das Ende nicht nahe würde ich jetzt sicherlich überlegen der Serie ein Ende zu setzen ... so bleib ich bei der einen noch ausstehenden Staffel jedoch dran und hoffe dass sich die Serie zumindest wieder erholen wird.

Lang ist es seit der Sichtung der letzten Staffel her, aber ich hatte einfach mal wieder lustig auf kurzweiligen One Shot Horror und was eignet sich da besser als Tales from the Crypt? Season 5 beginnt gleich mit zwei wirklich großartigen Folgen, die Hoffnung auf die bislang beste Staffel machten. Über weite Strecken wird diese auch aufrecht erhalten, doch leider knickt die Formkurve gegen Ende etwas nach unten. Es wirkt fast so als hätte man die Episoden nach Rangliste sortiert und gesendet. So wirklich schlecht ist zwar gerademal eine Episode, die von den Highlights auch locker kaschiert wird, aber wenn so eine Staffel ihre Folgen in absteigender Qualität sendet, dann hinterlässt es doch einen etwas enttäuschenden Gesamteindruck. Dennoch hatte ich erneut Spaß, auch dank der vielen, vielen Gastauftritte und den bekannten Namen auf dem Regiestuhl und hey: War auf die herrlich bescheuerte Idee kam Tim Curry als alle Mitglieder einer durchgeknallten Landeierfamilie zu besetzen, der hat einfach was richtig gemacht :D

Frank Darabont, John Frankenheimer, Joel Silver, Richard Donner, William Friedkin ... und das jetzt nur in Staffel 4! Ist schon klasse welche Namen man hinter den einzelnen Folgen von Tales from the Crypt immer wieder findet, aber auch in den einzelnen Folgen wimmelt es nur so vor Stars wie Tom Hanks, Brad Pitt oder dem herrlich aufgelegten Joe Pesci. Aber auch die eigentliche Serie macht in ihrer vierten Staffel immer noch großen Spaß ... gibt zwar auch in paar Ausreißer nach unten bei einzelnen Folgen, aber der Genrefreund wird sicher großen Spaß an den schönen makaberen kleinen Geschichten haben. Großes Highlight ist dieses mal Split Personality geworden in dem es um einen Mann geht, der sich vor zwei Reichen Zwillingen als zwei Personen ausgibt um an das Vermögen von Beiden zu kommen ... wie sich die Geschichte entwickelt sei natürlich nicht verraten, aber wie sie sich entwickelt ist einfach nur klasse! Wer ein Freund des Genres ist kommt an der Serie eigentlich nicht vorbei und ich freu mich schon auf die ausstehenden drei Staffeln :)

Staffel 3 wiederum lässt leider das erste Mal ein wenig nach. Sicherlich gibt es immer noch ein paar tolle gute Folgen, aber ab und an schleichen sich dieses mal nun auch ein paar mittelmäßigere Folgen ein, die es bislang so nicht gab und den Gesamteindruck ein kleinwenig trüben. Dennoch bleibt Tales from the Crypt auch in seiner dritten Staffel eine uneingeschränkte Empfehlung für den Genrefan, nicht nur wegen den namhaften Darstellern und Regisseuren, sondern wegen der herrlichen Ironie die die meisten Folgen ausstrahlen.

Auch Staffel 2 bleibt weitestgehend auf dem hohen Niveau des Vorgängers. Zwar schleicht sich dieses Mal auch eine schwache Folge, sowie ein paar wenige mittelmäßige Episoden ein, aber im Großen und Ganzen sind fast alle Episoden auf 7+ Punkte Niveau. Das könnte auch daran liegen, dass die Folgen so langsam etwas vorhersehbar werden, da sie oftmals gleich aufgebaut sind. Nichts desto trotz hatte ich erneut meinen Spaß... wobei meine Highlights dieses mal eine herrlich schräge (und überraschende) Folge mit einer Bauchrednerpuppe, sowie die Geschichte eines paranoiden Ehemannes ist (wenn die Geschichte im wahren Leben doch nur auch so ähnlich enden würde ... ;) ). Sehr positiv fällt auch Arnold Schwarzeneggers Beitrag zur Serie auf, der eine herrliche Ironie hervorweisen kann. Auch sonst gibts wieder viele bekannte Gesichter, die von bekannten Regisseuren in Szene gesetzt wurden. Schon fast ein kleines Muss für den Genrefan.

Was heute Masters of Horror ist war früher Tales from the Crypt und nachdem ich mir nun die erste Staffel angesehen habe muss ich ganz klar sagen, dass diese hier die Neuauflage locker in die Tasche steckt. Zwar gehen hier die Episoden nur gut 25 Minuten, aber diese Geschichten sind oftmals herrlich böse, charmant inszeniert, dazu oftmals noch prominent besetzt und von namhaften Regisseuren (hier unter anderem Richard Donner, Robert Zemeckis und Walter Hill) inszeniert. Ich hatte meinen Spaß und freu mich schon auf die nächste Staffel, die hoffentlich dieses Niveau halten kann.