The Girl with All the Gifts (UK 2016)

Beinahe hätte ich einen Sonderpunkt allein für den starken britischen Touch gegeben, der im Vergleich zum amerikanischen Zombie-Standard mal atmosphärische Abwechslung bietet. Aber natürlich hat ein gewisser Shaun das Feld schon auf weit höherem Niveau abgegrast. ;)

Aber auch so funktioniert die Mischung aus humanitärem Fokus auf das titelgebende Kind und betont realistischem Stil drumherum überraschend gut. Auch wenn letztlich sowohl im Worldbuilding als auch in den Ereignissen Szene für Szene weitgehend Genrestandardkost geboten wird, fügt sich alles solide zusammen ohne je zu metzelig, zu parodistisch oder zu melodramatisch zu werden. (Na gut, am Melodrama ist man schon oft sehr nah dran.) Reicht für knappe 7 Punkte.

Manchmal ist es von Vorteil im Voraus nichts über einen Film zu wissen, und so konnte mich das langsame Enthüllen was es mit den Kindern und dem Zustand der Welt auf sich hat, doch überraschen und gut unterhalten. Denn hätte ich gewusst, dass es ein Film mit Zombies ist, ich hätte ihn mir nicht angesehen, und somit einen passablen Film verpasst. Wie bei Zombie-Filmen üblich, wird zwar die meiste Zeit nur rumgeschlichen, weggerannt, oder abgeknallt, doch das Endzeitambiente ist dabei gut gelungen.
Mehr als die hier gezeigte Episode, die das Endstadium der Geschichte zeigt, hätte mich jedoch der Ausbruch der Seuche interessiert und wie die Menschheit darauf reagiert, vermutlich hätte das dann auch etwas mehr Action und Spannung beinhaltet, was bei diesem Streifen nur vereinzelt der Fall war.
Aber bis auf die nervende Altklugheit des Kindes ein guter Film.

Ein oft verfilmtes Thema aber aus einer anderen Sichtweise erzählt und auf den moralischen Aspekt bezogen.

- oder anders ausgedrückt: pseudo-philosophische Message ;) -

Charaktere genauso wie sie für die Handlung gebraucht werden.
Ein ziemlich deutlicher „Schauspieler kommt aus dem Wasser und ist trocken“ Fehler und einige kleine Auffälligkeiten sind zu finden. Stört aber nicht weiter.

Ich konnte mich irgendwie dem Eindruck nicht erwehren, dass der Drehbuchautor ein bißchen zu oft "The last of us" gespielt hat.
Und wer das Spiel kennt, wird wissen, was ich meine. ;-)
Ansonsten bleibt's bei einem mittelmäßigen Zombie-Film mit einer pseudo-philosophischen Message.