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Darkest Hour (UK 2017)

Die dunkelste Stunde (DE 2017)


Genre      Drama / Thriller / War
Regie    Joe Wright ... 
Buch    Anthony McCarten ... 
Darsteller    Gary Oldman ... Winston Churchill
Kristin Scott Thomas ... Clementine Churchill
Ben Mendelsohn ... King George VI
Lily James ... Elizabeth Layton
David Strathairn ... President Roosevelt (voice)
[noch 6 weitere Einträge]
 
Agent KarlOtto
 
Wertungen54
Durchschnitt
7.29 
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DVD-Erscheinungstermin:
24.05.2018

Start in den deutschen Kinos:
18.01.2018



3 Meinungen   [Ihre Meinung zu diesem Film]

ayla
08.06.2020 21:52 Uhr
Ein Politfilm erster Güte.
Oldman brilliert erneut.
Beeindruckende Maske, klasse Szenenbild, gute Umsetzung des Themas.

Fantastisch gespielte Geschichtsstunde rund um die drohende Invasion Großbritanniens im Frühjahr 1940 durch die deutschen Nazis.
Allerdings hätte auch ich mir gerne noch ein breiteres Zeitspektrum, z.B. die Bombardierung Londons gewünscht, um den Durchhaltewillen der Briten auch praktisch zu erfahren.
Nun gut, auch so ist das ein wirklich guter Film!

Gedreht wurde der Film in London, Manchester, South Yorkshire, Oxfordshire, Kent und Hertfordshire.
Der Film gewann zwei Oscars für den besten Hauptdarsteller (Gary Oldman) und für das beste Make-up und war in den folgenden Kategorien nominiert: bester Film, beste Kamera, bestes Szenenbild und beste Kostüme.

Fun Fact:
Der Papagei von Chruchill soll wohl noch leben.
Und ruft immer den Satz. "Scheiß Hitler, scheiß Hitler!" :-)
WinstonSmith
22.06.2018 11:21 Uhr / Wertung: 6
Meine Befürchtung, dass dieses einer der vielen Filme werden wird, in dem weiterhin das üblichen Bild von Deutschland befeuert wird, als einer Nation von kriegstreiberischen Monstern, hat sich nicht nur nicht bewahrheitet, sondern Deutschland, bzw. wir als Kriegsgegner, kommen nur ganz am Rande vor, und das ist auch gut so. Die Handlung konzentriert sich stattdessen fast ausschließlich, auf die Umstände, die zur Ernennung von Churchill zum Premierminister geführt haben, sowie seine erste Zeit im Amt, und zwar, bis zu dem Zeitpunkt, an dem er sich gegen seine Widersacher in der eigenen Partei behaupten konnte. Ob die Person von Churchill dabei korrekt wiedergeben wurde, kann ich weder beurteilen, noch spielt das eine entscheidende Rolle, wie ich finde, denn der Charakter der hier entwickelt wurde, und die Geschichte um politische Macht und Intrigen, ist als solches glaubhaft dargestellt, und unterhaltsam genug, dass dabei ein guter Film entstanden ist. Die Höhepunkte der Handlung bilden dabei selbstverständlich die beiden großen Reden die Churchill gehalten hat (zum Amtsantritt und "Wir werden kämpfen"), so dass die Geschichte jeweils diese Auftritte vor großem Hause nutzt, um als Kristallisationspunkt darauf zuzusteuern. Für meinen Geschmack wird die Schrulligkeit von der Figur Churchills etwas übertrieben, aber andererseits werden auch die anderen Angehörigen der englischen Aristokratie ebenso dargestellt, so dass sie vielleicht sogar in Realität so sind, die Briten.
"Die dunkelste Stunde" hat mir durch die Konzentration der Handlung auf eine Figur als Film gut gefallen, wobei ich jedoch das Politische und Historische, also die Beurteilung, ob das was dort inszeniert wird der Realität entspricht, bzw. widerspruchslos so hingenommen werden kann, ganz außen vorlasse.
Hatsepsut
04.01.2018 00:51 Uhr / Wertung: 6 - Letzte Änderung: 04.01.2018 um 00:54
Dieser Film lief heute in der Sneak als OV.

Er behandelt etwa 10 Tage im Mai 1940, in denen sich der neue Premier Churchill entscheiden muss, ob er mit Hitler-Deutschland in Friedensverhandlungen tritt oder eine harte Linie fährt. Dabei spielen die politischen Interaktionen zwischen Opposition, König und auch seiner Ehefrau eine tragende Rolle. Schauplätze sind vor allem das Parlament, der Kabinettstisch, ein Arbeitszimmer des Königs im Palast, der Parlamentsbunker (es droht ja Krieg), und das Privathaus von W. Churchill. Zeitlich ist der Film kurz vor 'Dünkirchen/Dunkirk' und 'A King's Speech' einzureihen und ergänzt beide gut. In diesem Film wird die britische Sicht dargestellt - der amerikanische Präsident ist lediglich ein Mal per Telefonat präsent.

Insgesamt fand ich den Film als gespielten Geschichtsunterricht interessant, aber etwas langatmig (etwa 2 Std. Laufzeit). Er ist gespickt mit dem typisch britischen Humor, der ihn gekonnt auflockert - welcher sich allerdings oft nur mit etwas Hintergrundwissen erschliesst (Bsp: Churchill im ironischen Unterton über seine politische Konkurrenz "He is the forth son of an Earl. He would have accepted any position.")

Letztlich thematisiert der Film die Demokratisierung des United Kingdom, die Werte der Demokratie, und warum man für sie einstehen sollte - und führt dies auf die (ideologische und militärische) Konfrontation mit dem Dt. Reich zurück.
Für uns Deutsche mag das seltsam klingen, aber: bis WWII wurde die Politik im UK von den Adligen gemacht, und es herrschte eine strikte Klassengesellschaft. Der Film beschreibt, wie Churchill aus dem Geiste des 19. Jhdts geboren und selbst adliger Herkunft, sich zu einem bürgerlichen Menschen des 20. Jhdts wandelt. Dies wird an vielen symbolischen Szenen deutlich. Diese Demokratisierung betrifft nicht nur die verschiedenen Klassen, sondern auch das Verhältnis Frau-Mann, Hausherr-Bedienstete/Angestellte, Kolonialbürger-Inselbürger(Schwarze-Weisse), Kinder-Erwachsene, Abkömmlinge der Angel-Sachsen versus Abkömmlinge der Normannen (Eroberer von 1066). Schlüsselszene ist hier in der Londoner U-Bahn, die zur demokratischen Volksversammlung mutiert.

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