Eiðurinn (IS 2016)

Der "Thriller" weist die für skandinavische Filme fast schon typischen Attribute brutal, blutig, und eisig auf, ist dabei aber mehr ein Familiendrama, als ein Krimi, denn der Fokus liegt auf der Tat, nicht auf deren Aufklärung.
Die Story ist dabei recht simpel gehalten, und handelt im Grunde nur davon, dass ein Vater seine drogensüchtige Tochter, aus der schlechten Gesellschaft ihres Freundes herausholen will, und dabei bis zum Äußersten geht. Diese Figur der "rebellischen", Alles ablehnenden, schnodderigen Tochter nervt nicht nur den Vater, sondern auch mich als Zuschauer, denn sie ist in ihrer Darstellung sehr gewöhnlich, und schon so oft gesehen.
Auch weniger angenehm fand ich es, dass ich, nur, weil der Vater Herzchirurg ist, mir 10 OPs am offenen Herzen im Detail ansehen musste, das ist doch total übertrieben, und schlicht dem Umstand geschuldet, das skandinavische Krimis wohl immer möglichst ekelig sein müssen. Dankenswerterweise wurde auf das sonst übliche starke Psychologisieren verzichten, und es ist dieses Mal kein Soziopath am Werk, sondern nur ein gewöhnlicher Vater.
Ein durchaus ansehenswerter Film, aber doch nur Mittelmaß.