Indignation (US 2016)

Ein dezidiert jüdischer Blick auf das Amerika des Jahres 1951, und da in erster Linie auf das Collegeleben eines jungen Mannes, der sich, wie bei jungen Männern üblich, von der Welt, den Eltern, dem Leben unverstanden fühlt, angereichert mit einer erotischen Episode.
Das Sujet des am Leben verzweifelnden jungen Mannes ist ein Klassiker der Weltliteratur, doch hier bei Philip Roth, bzw. der Verfilmung seines Stoffes, stört mich manches. Die Ausstattung und Kostüme sehen extrem künstlich aus. Wie bei einem Literaten von Weltruhm üblich, wird unendlich philosophiert, deklariert, um nicht zu sagen geschwafelt. Das abgesonderte, elitäre (aber immer leicht "schrullige") Verhalten das kultiviert wird (üblich bei Filmen über die jüdische Gemeinde, von Woody Allen bis "A Serious Man"). Das Künstliche des Ganzen, und der Touch von romantischer (leicht schlüpfriger) Altmännerfantasie die dem Allen anhaftet.
Das sich die Kritiker vor Lob überschlagen ist ein verständlicher Reflex, wird von mir aber nicht geteilt.