Chaos Walking (US 2021)

Im Jahr 2257 leben menschliche Kolonisten auf einem fernen Planeten. Als Viola dort mit einer Erkundungskapsel abstürzt, muss sie vor dem Bürgermeister der kleinen Siedlung Prentiss fliehen, um die Besatzung ihres Mutterschiffs vor einem Hinterhalt zu warnen. Unterstützt wird sie von dem jungen Todd...

Die besondere Grundidee des Films ist, dass auf dem Planeten die Gedanken der Männer hör- und sichtbar werden, genannt wird das Phänomen "der Lärm". Klingt interessant, ist es prinzipiell auch und sorgt sowohl für einige amüsante Szenen zwischen den beiden Protagonist*innen als auch für ein paar clevere Ideen (Stichwort Trugbilder) - darüber hinaus strengt dieses Gimmick aber auch schnell an und wenn Tom Holland zum hundertsten Mal "Ich bin Todd Hewitt!" vor sich hin brabbelt, nervt es einfach nur noch. Die Handlung ist okay, wenn auch etwas uninspiriert, die Riege der Darsteller*innen ist namhaft (Mads Mikkelsen als Bösewicht geht klar, Holland als Jungspunt auch, nur Daisy Ridley wirkt komplett austauschbar), das World Building teils überzeugend (Mischung aus Western und High-Tech) und teils nicht (viel zu wenig fremdartige Flora und Fauna). Optisch kann sich der Streifen sehen lassen, emotionale und erzählerische Tiefe sucht man hingegen vergebens. Leider fallen auch jede Menge Zeugnisse der schwierigen Produktionsphase auf, wenn etwa Storyfäden nicht zu Ende gebracht oder unlogisch abgeändert werden, wenn Charaktere überflüssig wirken (Prediger) und man die Ureinwohner*innen gar nur mit einem kurzen Auftritt abspeist. Alles in allem eine belanglose Young-Adult-Dystopie voller guter Ansätze, die deutlich besser hätte werden können.

P.S. Fun fact: Passend zu Ridleys Mitwirkung erinnern einige Szenen sehr an Star Wars, etwa das Abseilen ins riesige Raumschiffwrack oder die Speeder-Verfolgungsjagd im Wald (sogar die Soundeffekte wirkten hier auf mich identisch)! ^^