The Movie Community HomeLetzer Film Montag, 20. Mai 2024  07:09 Uhr
Sie sind nicht eingeloggt

Walk the Line (US 2005)

Walk the Line (DE 2005)


Genre      Drama / Romance
Regie    James Mangold ... 
Buch    Gill Dennis ... 
James Mangold ... 
Johnny Cash ... 
Darsteller    Joaquin Phoenix ... Johnny Cash
Reese Witherspoon ... June Carter
Ginnifer Goodwin ... 
[noch 7 weitere Einträge]
 
Agent wonderwalt
 
Wertungen892
Durchschnitt
8.00 
     Meine Wertung
[Prognose] [Werten]


DVD-Erscheinungstermin:
30.11.2006

Start in den deutschen Kinos:
02.02.2006



23 Meinungen   [Ihre Meinung zu diesem Film]

ayla
23.05.2020 19:01 Uhr
Gut erzählte Lebensgeschichte von Johnny Cash.
Aber als Meisterwerk würde ich es jetzt nicht bezeichnen wollen.

Meiner Meinung nach wird zu viel Wert auf die Liebesgeschichte zwischen June und John gelegt. Dieses Hin und Her wird mit der Zeit langweilig. Auch schade, dass der Film eigentlich in der Mitte von Cash's Leben aufhört.
Schade,dass sich die Bio nur auf sein junges Leben bezieht.
Cash war doch vor allem auch im hohen Alter sehr interessant.
Seine Beziehung zu seiner Tochter wurde auch nie aufgegriffen.
Hätte mich auch interessiert...
Gnislew
21.01.2010 14:28 Uhr / Wertung: 8
"Walk the Line" muss jeder Filmfreund gesehen haben. Brillante Schauspieler, tolle Musik und eine gute Inszenierung machen den Film zu einem Wahren Filmhighlight des Kinojahres 2006.
Nocturnus
30.08.2008 22:44 Uhr
Klasse Musik, aber was für eine langweilige Autobiographie: bißchen Scheidung, bißchen Groupies, obligatorische Drogen nebst Problemen, eine fast unerreichbare Liebe und ein kindliches Trauma. Abgesehen von der Musik, hätte die Handlung auch dem Drehbuch von "GZSZ" entsprungen sein können. Dann lieber 30 min. weniger Film als diese quälend trivialen Dialoge und Handlungen...wenn nur die Musik was taugt und das Leben aber so aufregend war wie von jedem beliebigen Menschen in seinem Beruf (sehen wir mal vom Drogenproblem ab *g*, aber zu diesem Thema bringt der Film auch nix neues) dann gibt von mir für so einen Film nur 5P.
Czech
05.03.2008 20:47 Uhr - Letzte Änderung: 05.03.2008 um 20:47
Ich ändere meine Meinung und gebe ihm 11 Punkte.
Mein Lieblingsfilm eindeutig.
Knille
01.02.2008 14:31 Uhr / Wertung: 9
@Czech: Du sprichts unbewusst genau das an, was ich als größtes Manko des Filmes bezeichnet habe: Cash hat nicht "immer nur Drogen genommen". Er hatte in der im Film betrachteten Lebensphase starke Suchtprobleme, hatte danach aber auch über dreißig "cleane" Jahre. Das geht im Film leider völlig unter, genau wie viele andere faszinierende Aspekte seines Wirkens. Es gibt einge gute Cash-Biographien (eine besonders empfehlenswerte ist die Comic-Biographie "I See A Darkness"), in denen das deutlich weiter ausgeleuchtet wird als im Film.
Czech
01.02.2008 13:59 Uhr
Ich habe Johnny Cash gar nicht mal gekannt, bis ich den Film gesehen habe. Und die Musik finde ich Super von ihm.
Er erfüllt alle Erwartungen.
Überhaupt das June Carter so lange mit ihm aushält, dass er ja immer nur Drogen nimmt.
Auch ein bisschen traurig, dass sein Bruder am Anfang stirbt.
Ich fand den Film exzellent.
Daher gibt es auch von mir glatte 10 Punkte.
Sehr zu empfehlen.
Hiro
19.04.2007 13:48 Uhr
Ein sehr guter Musikfilm und eine schlechte Nachzeichnung eines halben Lebens.
Scherbe
11.02.2007 19:37 Uhr
Ich finde schon allein durch den Gesang im Film ist dieser Streifen sehenswert!! Was Whitherspoon und Phoenix da geleistet haben ist einsame Spitze. Habe mir danach einige Songs im Original angehört, hört sich sehr geil an!! Beides!!
namecaps1
10.12.2006 12:27 Uhr / Wertung: 4
Gut gemacht, aber: 1. ist das nicht eine Biographie sondern eine Love-Story, die 2. nur im Film so endet, in Johnny Cashs wahrem Leben ging das etwas anders weiter, und 3. singt nicht Johnny Cash, sondern halt Joaquin Phoenix. Mir zumindest wurde das seitens MarketingPR der Macher etwas anders verkauft, und deshalb fühl ich mich eigentlich vera#$
Knille
09.10.2006 11:33 Uhr / Wertung: 9
Cash-Fans aufgepasst: Kürzlich wurde eine sehr sehenswerte Comic-Biographie von Johnny Cash veröffentlicht. "I See A Darkness" heißt das gute Stück des Zeichners Reinhart Kleist. Der Comic umfasst das gesamte Schaffen Johnny Cashs und geht dabei auch auf Aspekte ein, die im Film völlig fehlen. Auch die späten Jahre mit Rick Rubin werden kurz abgehandelt. Kleist ergießt dabei ein wahres Füllhorn an Zitaten und Anspielungen über den Leser. Das macht den Comic für Cash-Anfänger vielleicht etwas schwer verständlich, für überzeugte Cash-Fans ist der Comic aber ein wahres Fest! Schaut mal rein!
Nessie
25.09.2006 23:25 Uhr
Um es gleich vorweg zu nehmen: es war nicht "Ray". Dennoch, oder vielleicht gerade weil mir die Musik von Johnny Cash so ziemlich unbekannt war, hat mir der Film gefallen. Das allerdings vor allem wegen des Ambientes, die Amis schaffen es hier ihre guten alten 50er und 60er wieder auferstehen zu lassen. Zudem waren beide Hauptdarsteller sehr überzeugend. Am Ende bleibt allerdings die Frage berechtigt stehen, ob hier nur eine weitere Lovestory, wenn auch aufwendig, präsentiert wird. Aber es doch zum Glück etwas mehr als das.
flechette
17.04.2006 17:45 Uhr
Nach dem Film wusste ich nicht, ob mich Johnny Cash, der Film als Ganzes oder die Darstellung von Joaquin Phoenix am meisten begeistert hat. Fest steht nur, dass ich eine grandiose musikalische Biografie gesehen habe. Klasse inszeniert, kein bisschen langweilig, sogar der Country hat mir ein bisschen gefallen. Zu Joaquin Phoenix und Reese Witherspoon: Ich freue mich, dass sie für ihre Rolle einen Oscar erhalten hat. Und ich bin traurig, dass der Hauptdarsteller keinen für seine Leistung bekommen hat. Wahnsinn, wie er spielt und singt. Die Geschichte um Johnny Cashs Leben ist toll gemacht und hat mich tief bewegt. Der Film ist ein Stück Ehrlichkeit. Manches Mal schmerzend, aber immer ehrlich. Und das ist richtig schön.
Colonel
07.03.2006 00:04 Uhr / Wertung: 8
Walk the Line ist sicherlich ein guter Film, allerdings wäre eine Auszeichnung mit dem Oscar denke ich zu überzogen gewesen. Die Darsteller sind zwar sehr stark (weshalb die süße Reese Witherspoon wohl auch den Oscar erhielt) allerdings können diese die oft oberflächliche Geschichte nicht hoch pushen. Es hätte viel mehr Tiefe in der Liebesgeschichte, dem Verhältnis zu Cashs' Familie und seinem Vater bedurft. Es fehlte das gewisse extra, ein solide, gute Vorstellung halt.
Lulu
01.03.2006 10:26 Uhr
ok, da ich mit 5 die schlechteste wertung bisher abgegeben habe, sollte ich mal ein paar worte dazu sagen. die meisten punkte gibt es für die großartigen hauptdarsteller, wobei mich frau witherspoon enorm beeindruckt hat. nicht nur beider spiel, auch der gesang war, wenn auch nicht authentisch, doch ausdrucksstark und umwerfend. aaber, als ich beschloss mir eine biografie von Cash anzusehen, hatte ich mehr erwartet als ein wenig drogen, bisschen kindheit, schwieriger vater und ansonsten fast nur liebesgeschichte. und dann endet das ganze so früh in der zeit, der mann hat jahrzehntelang musikgeschichte geschrieben! darauf würde man nur nach sehen des filmes nicht kommen. natürlich spielte June eine absolut wichtige rolle in Cashs leben, aber es gab doch soviel mehr. mir reicht das nicht. ich sehe mir einfach nicht so gerne liebesfilme an und daher die wenigen punkte. es gibt sehr wenige liebesfilme die mir gefallen und dieser hat mich gelangweilt und nicht unterhalten.


vor einer weile habe ich eine cash-doku gesehen, die war gut. die war kurzweilig, interessant, aufrüttelnd und danach wäre ich am liebsten aufgestanden und hätte Cash stehend applaudiert. dieser film hier hat mir etwa soviel begeisterung entlockt wie ein kaltes toast.


was mir an diesem film ausser der schauspielerischen leistung gefallen hat, waren die kurzen darstellungen anderer berühmter musiker, wie elvis, roy orbison, jerry lee lewis, in diesen kurzen abschnitten fühlte ich mich tatsächlich unterhalten.

ZordanBodiak
21.02.2006 15:34 Uhr / Wertung: 8
Reese Witherspoon und Joaquin Phoenix liefern wahrlich die Vorstellungen ihres (bisherigen) Lebens ab. Sie sind großartige Kopien von June Carter und Johnny Cash geworden - und spätestens wenn Phoenix im Tablettenrausch über die Bühne fegt, möchte man ihm einen Oscar in die Hand drücken. Einfach eine umwerfende Darbietung und vor allem bei der jüngsten Filmauswahl Witherspoons hätte man das nicht mehr für mögliche gehalten. Besondere Beachtung verdiene sich die beiden Darsteller aber auch für ihre musikalischen Qualitäten. Jeden Song haben sie selbst gesungen und selbst die Instrumente haben sie zu spielen gelernt. Offensichtlich haben Johnny Cash und June Carter zu Lebzeiten doch die richtigen Schauspieler ausgewählt, die ihre filmischen Egos spielen sollten.


Neben diesen phantastischen Darstellern leidet "walk the line" aber etwas unter seiner Geschichte. Diese ist sicherlich nicht langweilig - wirklich fesselnd ist sie aber auch nicht geworden. Die Konzentrierung auf die Liebesgeschichte zwischen June und Johnny ist weise gewählt worden. Diese wird nämlich auch "Country"-Hassern gefallen. Leider plätschert die von der Wirklichkeit gezeichnete Geschichte aber überwiegend in "Hollywood-typischen" Gewässern. Und dennoch ist es ein Vergnügen dem Film zuzusehen. Es gibt immer wieder großartige Momente [wie das Konzert in Folsom; der Heiratsantrag auf der Bühne], die einem die "Gewöhnlichkeit" der Geschichte vergessen lassen.


Somit verbleibt ein gut gelungener Film, der nur wenige Längen zu verzeichnen hat. Dank der famosen Hauptdarsteller wird man als Zuschauer aber nie das Interesse verlieren... 8 schwarzgekleidete Punkte


PS: Ja, es wird nur ein Ausschnitt von Cashs Leben gezeigt. Zwar ärgert es etwas, dass man die sozialkritischen Songs nicht zu Gehör bekommt - aber als Film funktioniert "walk the line" dennoch.

KeyzerSoze
15.02.2006 12:20 Uhr / Wertung: 7
Auch Walk the Line hat das große Probleme vieler Biopics: Es wird zu viel angeschnitten, aber leider vie zu wenig davon gezeigt, bzw. es fehlt die Tiefe. Dies fällt vor allem in der Vater-Sohn-Beziehung auf, von der ich gerne mehr erfahren hätte, denn vor allem am Ende fragt man sich, warum der Vater plötzlich ganz anders drauf ist. Aber ansonsten ist James Mangold ein wirklich sehenswerter Film gelungen, der zum einen von seiner Musik, zum anderen von seinen beiden großartig aufspielenden Darstellern lebt, bei der mich Reese Witherspoon einfach nur umgehauen hat. Was die hier abliefert hätte ich ihr nie zugetraut; hoffentlich bekommt sie auch in Zukunft weiterhin die Möglichkeit ihr Talent unter Beweis zu stellen. Gutes Biopic, aber aufgrund, des typischen Genreproblems, konntes es mich nicht 100 %ig überzeugen.
bhorny
13.02.2006 12:00 Uhr
Sehr gute Musiker-Biographie mit nur einigen ganz wenigen Längen. Der Oscar für Phoenix sollte eigentlich Pflicht sein. Geschichte und vor allem die Musik vermögen zu Fesseln. Kann meinen Vorgängern auch in dem Punkt zustimmen, dass durch den Schwerpunkt auf der Drogengeschichte wohl einiges anderes aus Cashs Leben zu kurz oder gar nicht vorkommt. Dennoch ein toller Film.
delacroix
06.02.2006 09:13 Uhr / Wertung: 10
„Stell dir vor, ein Laster hat dich angefahren und du liegst sterbend im Rinnstein. Und du hast gerade noch die Zeit, einen Song zu singen. Einen Song, um Gott wissen zu lassen, was du empfindest über die Zeit, die du auf Erden verbracht hast ... Das ist die Art Song, die Menschen wirklich rettet.“ Die letzten Minuten im Rinnstein, das ist klassischer amerikanischer film noir. Das große Kino der Verlorenen, der Verlierer.

mountie
05.02.2006 23:55 Uhr
Bei Biographien kann ich von der Bewertung her eigentlich immer nach 2 speziellen Kritikpunkten gehen . Wie genau hält sich der Film an die tatsächlichen Ereignisse und wie gut imitieren die Schauspieler die realen Personen? Ersteres kann ich bei diesem Film nicht kommentieren, da mir johnny cashs geschichte nicht wirklich bekannt war. dafür kann ich aber sagen das herr phoenix einen sehr guten job macht, ebenso wie das ganze restliche cast. für fans bestimmt toll, für alle anderen gute unterhaltung.
Knille
31.01.2006 18:15 Uhr / Wertung: 9
@Bosie: Mangold hat sich für eine Liebesgeschichte entschieden, die schon fast mit einer Art Redemption Plot (Drogenprobleme) einher geht. Genau darauf wird der Fokus gelegt, und das geht auch völlig in Ordnung.
Natürlich geht es in Ordnung, deshalb habe ich dem Film auch 9 Punkte gegeben und ihn als "beinahe makellos" beschrieben. Das ändert aber nichts daran, dass er einen der wichtigsten Aspekte (vielleicht sogar den wichtigsten) von Cashs Wirken und Leben außen vor lässt. Dramaturgisch kann ich das nachvollziehen, als Cash-Fan bin ich aber enttäuscht. Nicht, weil der Film deshalb schlechter wäre, sondern weil er die anhaltende Faszination für diesen außergewöhnlichen Menschen nicht einmal annähernd beschreiben kann.
@kitkats: Du solltest vielleicht dazusagen, dass sich deine Aussage nur auf pophistorisches Trivialwissen bezieht. Darüber hinaus weiß ich nämlich recht wenig ;-). Trotzdem möchte ich die Gelegenheit nutzen, hier zu erwähnen, dass Cash während seiner Zeit als Funker in Deutschland der erste Amerikaner war, der vom Tode Stalins erfuhr und dass er die Idee zu Elvis Hit "Blue Suede Shoes" hatte, diese aber an Carl Perkins weitergab (der den Song dann auch schrieb), weil der sich endlich einmal einen Hit wünschte, mit dem er Elvis vom Thron stoßen konnte. Ironie der Geschichte: Perkins Version kennt heute keiner mehr, der Song wird meistens dem übermächtigen Konkurrenten zugeschrieben.
Bosie
31.01.2006 00:53 Uhr / Wertung: 7
Zitat von Knille: "Walk The Line hinterlässt mich zwiegespalten. Als Film ist er beinahe makellos, als Johnny Cash Biographie aber lässt er ein enormes Potential ungenutzt. Viel zu stark legt er den Fokus auf Cashs Drogenjahre und die Liebesgeschichte mit June Carter. Das ist ohne Zweifel eine packende Geschichte, ergreifend umgesetzt und großartig inszeniert. Dem Menschen Cash aber wird es nicht gerecht. Sein soziales Engagement, sein stetiges Kämpfen gegen Ungerechtigkeit und gesellschaftliche Mißstände, sein Aufstehen für die Schwachen, all dies kommt im Film so gut wie nicht (und wenn, dann nur in Andeutungen) zur Sprache." Meiner Meinung nach hättest du gar nicht so weit weiter denken dürfen, denn du hast genau das erwähnt, was für den Film so wichtig ist. Der Film hat als Supra-Genre die Biographie, muss aber innerhalb dieser Kategorie ein anderes Genre aufgreifen. Mangold hat sich für eine Liebesgeschichte entschieden, die schon fast mit einer Art Redemption Plot (Drogenprobleme) einher geht. Genau darauf wird der Fokus gelegt, und das geht auch völlig in Ordnung. Wenn man sein komplettes, reichhaltiges Leben beleuchten würde, würden die verschiedensten Aspekte nur so durch die Gegend wirbeln, eine gewisse Tiefe kann auch nicht erreicht werden und die Spielfilmlänge würde sich auch noch ausdehnen. Durch diese Festlegung aber konnte man einen wichtigen Teil von Johnny Cashs Leben in vielen Facetten mitgenießen.
kitkats
30.01.2006 17:44 Uhr
Dazu bleibt mir nur zu sagen: Deine Wissen macht mir manchmal echt Angst ;)

Noch ein Hinweis für die OV-Gucker:
Macht euch drauf gefasst, dass ihr am Anfang Probleme haben könntet was zu verstehen. Ich dachte eigentlich ich könnte ganz gut englisch (bisher hat es auch immer für OVs gereicht), doch der Slang ist schon ziemlich schwer zu verstehen...
Knille
30.01.2006 00:40 Uhr / Wertung: 9
Walk The Line hinterlässt mich zwiegespalten. Als Film ist er beinahe makellos, als Johnny Cash Biographie aber lässt er ein enormes Potential ungenutzt. Viel zu stark legt er den Fokus auf Cashs Drogenjahre und die Liebesgeschichte mit June Carter. Das ist ohne Zweifel eine packende Geschichte, ergreifend umgesetzt und großartig inszeniert. Dem Menschen Cash aber wird es nicht gerecht. Sein soziales Engagement, sein stetiges Kämpfen gegen Ungerechtigkeit und gesellschaftliche Mißstände, sein Aufstehen für die Schwachen, all dies kommt im Film so gut wie nicht (und wenn, dann nur in Andeutungen) zur Sprache. Dadurch vermittelt der Film nur ein Zerrbild der Legende Johnny Cash, denn er zeigt nicht, dass Cash nicht nur ein begnadeter Musiker, sondern auch ein leuchtendes Vorbild im Kampf für eine bessere Welt war.
Besonders gut lässt sich die menschliche Größe Cashs an dem Song „Ballad of Ira Hayes“ illustrieren. Der Song aus dem Jahre 1964 handelt von Ira Hayes, einem jungen Pima-Indianer, der an einer der blutigsten Millitäraktionen der Amerikaner im 2. Weltkrieg beteiligt gewesen war, der Eroberung des Hügels Iwo Jima. Von den fast 50 Mann seiner Einheit überlebten nur sechs, unter ihnen Ira Hayes. Das Foto der sechs müden Soldaten, die gemeinsam eine Fahne auf dem Hügel hissen, ging um die Welt, Hayes wurde als Held gefeiert, traf Politiker, wurde in den Medien herumgereicht, bis die Öffentlichkeit das Interesse verlor. Dann war er wieder nur „just a Pima Indian, no water, no home, no chance“, er kam mit der Erfahrung des Krieges nicht klar und starb wenige Jahre später als Alkoholiker in der Gosse. Cashs Song handelt nicht nur von dem traurigen Ende Ira Hayes’, er klagte auch den Umgang der Amerikaner mit den Ureinwohnern ihres Kontinents an. Das alles geschah 1964, ein knappes halbes Jahr nach Martin Luther Kings Marsch nach Washington, in einer Zeit, in der Rassismus in Amerika noch an der Tagesordnung war. Dementsprechend heftig waren die Reaktionen auf „Ballad of Ira Hayes“. Es gab offene Empörung in der Country-Szene, viele Radiostationen weigerten sich, den Song zu spielen. Das verleitete Cash dazu, einen offenen Brief zu veröffentlichen, in dem er nicht nur die Radiosender scharf angriff, sondern auch noch behauptete, selbst halber Cherokee-Mohawk zu sein. Das entsprach zwar nicht den Tatsachen, verlieh seinem Kampf für die Rechte der Indianer aber zusätzliche Sprengkraft. Damit setzte er allerdings nicht nur seine Karriere auf’s Spiel, sondern auch sein Leben: Der Ku-Klux-Clan drohte, ihn auf der Bühne umzubringen. Cash trat trotzdem auf, bewaffnet. Nie lies er sich unterkriegen, stets trat er ein für das, was er für richtig hielt, ungeachtet der Folgen, die es für ihn haben mochte.
Genau das machte ihn zu einem so außergewöhnlichen Menschen und genau das fehlt im Film leider völlig. Seine wenigen Liebesschnulzen, sei es „Cry, Cry, Cry“, „Jackson“ oder „It Ain’t Me, Babe“ werden ausgiebig gewürdigt, die vielen sozialkritischen Songs, wie „San Quentin“, „Man In Black“ oder eben „Ira Hayes“ werden nicht einmal erwähnt. Das ist äußerst bedauerlich, denn dadurch kann der Film nicht vermitteln, warum Johnny Cash die überlebensgroße Legende wurde, die er schon in den letzten Jahren seines Lebens war.
Wenn man inhaltliche Aspekte aber beiseite lässt, ist Walk The Line ein ganz hervorragender Film. Er ist fantastisch umgesetzt und bietet dem, der mit Cashs Leben vertraut ist, einige liebevolle Details, beispielsweise die Hinweise auf das Gospelbuch seiner Mutter, aus dem er erst kurz vor seinem Tode die schönsten Songs aufnahm und sich damit einen lebenslangen Traum erfüllte. Die Inszenierung ist unglaublich gut gelungen, stets stilvoll und unaufdringlich, bisweilen aber mit ganz wunderbaren Bildern. Es gibt einige schöne Songs zu hören, überraschend gut vorgetragen von den beiden Hauptdarstellern. Überhaupt sind die Darstellerleistungen stark oscarverdächtig. Reese Witherspoon, die ich sonst überhaupt nicht mag, spielt fantastisch und singt sogar noch besser. Ganz so überzeugend ist der Gesang von Joaqin Phoenix leider nicht, aber er hat ja auch in verdammt große Fußstapfen zu treten. Das er neben Cash abfällt, wollen wir ihm mal nicht verübeln. Außerdem entschädigt er durch seine Darstellung des Musikers voll und ganz. Nie war er so gut wie hier.
So bleibt Walk The Line unter dem Strich ein herausragender Film, der die komplexe Figur Cashs allerdings nicht einmal ansatzweise beschreiben kann. Das ist aber nicht dem Film anzulasten, denn der enthält schon so genug Dramatik und Geschehen, um seine Laufzeit voll und ganz auszufüllen. Schade ist lediglich, dass er 1968 abbricht und die letzten 35 Jahre im Leben von June und Johnny nur mit wenigen kurzen Sätzen erwähnt. Auch danach ist noch genug Interessantes passiert. Aber wer weiß, vielleicht können wir uns ja auf eine Fortsetzung freuen ;-).

23 Meinungen   [Ihre Meinung zu diesem Film]