The Driver (US 1978)

War das für Luc Besson die Vorlage nach der er den Transporter entwickelt hat?? Kommt einem fast so vor, wenn man den Plot des Films mit dem Statham-Film vergleicht. Allerdings wird beim Driver (zwangsweise?) natürlich viel mehr auf Realismus geachtet, was die Auto-Jagden aber nicht weniger packend macht. Gerade das geniale Lagerhaus-Duell ist mit das innovativste, was ich an einer Idee für eine Verfolgungsjagd per Auto in den letzten Jahre sehen durfte.
Abseits dieser Car-Chases bleibt der Film leider etwas trocken. Die Story ist dann schon wieder ZU einfach geraten, als das sie diese Zwischensequenzen aufregend genug für den Zuschauer gestalten könnte. Langeweile kommt dabei nicht unbedingt auf, aber man ersehnt sich doch etwas mehr Dialog oder einige Wendungen der Geschichte.
Ryan O`Neal spielt somit eine echt coole Sau, in einer Geschichte die man ruhig etwas "größer" hätte anlegen können. Tolle Auto-Jagden heben eben allgemein diesen eher "ruhigeren" Film nicht mehr in die "Ganz Gut"-Kategorie.
PS: Sehr cool fand ich übrigens die Idee, den Charakteren keine Namen zu geben, sondern sie nur Driver, Detective, Player, usw. zu nennen...

"Driver" betätigt sich als Fluchtwagenfahrer in einer amerikanischen Großstadt. Aufgrund seines außergewöhnlichen Talents ist er im Untergrund bereits eine Bekanntheit, doch auch die Polizei schläft nicht. In einem abgekarteten Spiel versucht der ermittelnde Detective den gewieften Gangster zu überlisten...

Der Film bietet vor allem was der Name verspricht: tolle Verfolgungsjagden. Für die heutige Zeit mögen diese Actioneinlagen ein wenig eingestaubt erscheinen, für 70er-Jahre-Verhältnisse sind sie aber erstklassig. Außerdem gefällt die halbwegs realitätsnahe Darstellung dieser Szenen (bei den heute üblichen krabumm-Inszenierungen geht da häufig etwas verloren).
Sieht man von den Verfolgungsjagden einmal ab, bleibt leider nicht viel erwähnenswertes übrig. Die Story hat durchaus das Potential zu überzeugen, tritt aber häufig zu sehr in den Hintergrund und wird - für meinen Geschmack - nicht genug ausgesponnen. Der Titelcharakter ist zudem nicht weiter ausgestaltet und wirkt etwas blass. Man erfährt kaum etwas über ihn und auch wenn die Darstellung Ryan O'Neals ordentlich ist, bleibt seine Präsenz zu schwach um über dieses Versäumnis hinweg zu täuschen. Mehr Spaß macht es da Bruce Dern als selbstgefälligen Cop zu beobachten und das tolle 70er-Jahre Flair zu genießen.

Fazit: Driver ist ein netter 70er-Kracher, der viel in Sachen Verfolgungsjagden reißt und dabei anständig unterhält. 7 Punkte.

P.S.: Üblicherweise bekommt man die 90Min-Fassung von diesem Film zu Gesicht. Weiß jemand, ob sich die weiteren 30 Minuten lohnen?