Tôkyô goddofâzâzu (JP 2003)

Da habe ich mich seit langem das erste Mal wieder überreden lassen, einen Anime anzusehen, und bekam einen auch für mich Westliches Gewohnten durchaus ansehbaren Film vorgesetzt. "Tokyo Godfathers" erzählt eine solide Großstadtgeschichte, die so auch 1:1 mit echten Schauspielern hätte umgesetzt werden können (und vielleicht sollen). Der graphische Stil hat einige nette Reminiszenzen an alte Propagandaplakate, ist ansonsten aber eher schlicht gehalten.
Wie Keyzer schon anmerkte, wird die Handlung gegen Ende unglaubwürdig, und oft auch unfreiwillig komisch. Der Humor ist sowieso so eine Sache - was Absicht ist, was Drehbuchmangel, und was Übersetzungsmangel, ist oft nicht klar.
Aber ordentlich unterhalten wird man durchgängig - 6 Punkte.

Tokyo Godfathers beginnt mit einer sehr interessanten Story und kann durch seine gegensätzlichen Figuren auch viel Charme und Sympathie erzeugen. Jedoch hält sich das Niveau leider nicht über die komplette Laufzeit des Filmes, so geht der Geschichte leider gegen Ende ein wenig die Puste aus und versucht sich leider mit einigen eher missglückten Plot-Twists zu helfen. Dennoch jedem Anime-Fan zu empfehlen, alleine schon wegen den tollen Bildern.

Eigentlich ein schöner Film für die Weihnachtszeit. Für Kinder könnte die Geschichte vom Findelkind und den Ausgestossenen der Großstadt allerdings etwas zu schräg sein.