Je schlechter die Gäste, desto besser wird oft die Show. Gerade wenn Barbara die Gäste selbst nicht leiden kann oder aber der Gast für Scherze nicht zu haben ist, läuft sie zu Hochtouren auf.
Ich benutze die Sendung nur noch als Schlafmittel und das gelingt mir noch nicht einmal weil Schöneberger und Co mir auf die Nerven gehen. Ich zweifel zwar nicht an das Schöneberger ein Improvisationstalent hat, aber nicht im Bereich "Interview" da ist sie totlangweilig. Die Sendung wirkt irgendwie auf mich als würden alle Mitwirkenden 5 Minuten vor Aufzeichnungbeginn erst das Script in die Hand gelegt bekommen und einfach drauf los arbeiten, amateurhaft, nach mehr sieht es nicht aus.
Endlich hat Schöneberger das für sie passende Konzept gefunden. Diese Sendung lebt von ihrem Improvisationstalent und ihrer Fähigkeit, mit den eingeladenen "Promis" ungezwungen zu plaudern, wobei die Übermittlung von Informationen eher im Hintergrund steht. Das macht aber auch nichts, solche Sendungen gibt es schließlich genug. "Blondes Gift" wird erst durch das entspannte "rumblödeln" interessant. Natürlich steht und fällt solch ein Konzept mit dem eingeladenen Gast, was eine Bewertung der Sendung als Ganzes schwierig macht. Da es aber die Gesprächsführung Schönebergers und vor allem gerade die Konzeptlosigkeit der Sendung ermöglichen, dass die Gäste zu Höchstform auflaufen, halte ich eine Wertung in höheren Punkterängen durchaus für angebracht. Dass Gäste wie Sarah Kuttner einfach uninteressant sind, kann schließlich kaum Schöneberger und auch nicht der Sendung vorgeworfen werden. Alles in allem sticht "Blondes Gift" aber durch seine freche Frische aus der Masse der Talkshows heraus und ist gerade dem direkten Konkurrenten "Charlotte Roche trifft..." massiv überlegen.