Respect (US 2021)

Berühmte Sänger*innen bekommen irgendwann ihr eigenes Biopic - das scheint ein ungeschriebenes Gesetz zu sein und jetzt hat es eben auch Aretha Franklin "erwischt". Solche Filme stehen und fallen wohl vorwiegend mit dem eigenen Musikgeschmack, wer also auf Soul/Gospel im allgemeinen und Aretha im besonderen steht, könnte an der musikalischen Zeitreise "Respect" durchaus Gefallen finden. Musik gibt es satt, allerdings ging mir das typische Geschreie dieser Musikrichtung schnell unglaublich auf die Nerven, zudem ist der Streifen mit fast 2,5 Stunden DEUTLICH zu lang geraten und leider benehmen sich nicht nur die Männer, denen Aretha in ihrem bewegten Leben begegnet, sondern auch sie selbst oft ziemlich arschig. Last but not least gibt's auch zu viel dummen Religions-Prediger-Schwachsinn zu sehen. Schade um die guten Performances der Darsteller im allgemeinen und die umwerfende Jennifer Hudson im speziellen.

Wenn erst am Ende, nach über zwei Stunden (!), während einer Originalaufnahme von A.F. quasi als Abspann beschrieben wird, welche Auszeichnungen / Ehrung für welches Engagement sie bekommen hat, davon aber im Film so gut wie nicht gezeigt wurde, dann hat doch meines Erachtens der Film nicht seine Aufgabe erfüllt?!

Der Film besteht eigentlich fast nur aus Gesang, wer das mag ist hier einigermaßen gut aufgehoben. ich persönlich vergebe mal das Prädikat "geht so".

Habe den Film in der OV-Sneak gesehen und dafür war er tatsächlich eine gute Wahl, gefühlt zu 80% bestand er aus Gesang und der Rest war auch für Nicht-Muttersprachler gut zu verstehen.
Miss Hudson spielt und singt toll und auch sonst ist der Film gut gemacht, gespielt und ausgestattet.
Ob man ihn jedoch mag, dürfte hauptsächlich davon abhängen, ob man Fan von Aretha Franklin und ihrer Musik ist oder eben nicht.
Ich bin es leider nicht, zu gospelig, zu kirchlich angehaucht, kurz, ich bin kein Soul- oder Siebziger-Fan.
Wem es ähnlich geht, der dürfte trotz der untadeligen Machart ein paar Probleme mit "Respect" haben:
Zuviel Gesang, zuviel Kirche, enorme Längen in der zweiten Hälfte, die eigentliche Handlung nur sehr flüchtig angerissen.
Offenbar ist der Film für den deutschen Markt sogar gekürzt, denn ausgerechnet die (offenbar tolle) Gesangsszene aus dem Trailer (sehr schmissiger Respect-Auftritt im goldenen Glitzerkleid) fehlte; stattdessen gibt es zum Abspann Aufnahmen der echten Miss Franklin.
Für Fans mit Sicherheit großes Kino, für andere eher anstrengend.