The Mauritanian (US 2021)

Kurz nach 9/11 wird Mohamedou Ould Slahi in Mauretanien verhaftet, einige Zeit später landet er im Gefangenenlager Guantanamo. Ohne Anklage oder ein Gerichtsverfahren wird er dort jahrelang eingesperrt und gefoltert. Als die Anwältin Nancy Hollander davon erfährt, versucht sie einen fairen Prozess für Slahi zu erstreiten...

Ein weiteres ordentlich gemachtes, auf wahren Begebenheiten beruhendes Justiz-Drama, das mit den nach den Anschlägen vom 11. September 2001 geschaffenen "rechtsfreien Räumen" der Gefangenenlager ein extrem dunkles Kapitel der US-Geschichte aufschlägt, welches leider bis heute andauert. Die Gerichtsszenen machen hier nur einen kleinen Teil aus, dafür wird viel in (teilweise geschwärzten) Fallakten gestöbert und vor allem gibt es jede Menge (im 4:3 Bildformat gezeigte) Rückblenden über die schreckliche Zeit, die Slahi in Gefangenschaft verbracht hat. Natürlich schockiert dieses gewaltige Unrecht, welches im Namen der ach so lupenreinen Demokratie USA begangen wurde, insofern ein durchaus aufrüttelnder Film. Prominent besetzt ist er mit Foster und Cumberbatch ebenfalls. Darüber hinaus folgt der Streifen aber auch nur den genregewohnten Abläufen, ohne Wagnisse oder Überraschungen. Vom Hocker hauen mich solche Politthriller daher kaum.