Les vétos (FR 2019)

Die angehende Mikrobiologin Alex aus der Großstadt hilft eher widerwillig in einer Tierarztpraxis in der Provinz aus, lernt dann aber doch das Landleben in dem "Kuhkaff" und auch seine Bewohner lieben...

Die altbekannte Geschichte wird weder originell noch irgendwie mit Pep erzählt, sie plätschert eher wie ein harmloser Rosamunde Pilcher Film vor sich hin. Trotzdem wurden die Reibereien der Figuren (insbesondere die bisweilen recht schroffe Alex vs. die Kunden der Tierpraxis) ganz unterhaltsam inszeniert und außer vielleicht der extrem unpassenden Synchronstimme eines kleinen Jungen (sorgte im Kinosaal mehrfach für Gelächter) erlaubt sich der Film auch keine groben Schnitzer. Gerade noch so okay, aber auch schnell wieder vergessen.

Als angehende Tierärztin fand ich den Film toll - die Reaktion der anderen Sneak-Gänger im Kinosaal war recht verhalten.
Zum Film selbst: Er ist typisch französisch. Er erinnerte mich stark an "Mein Liebhaber, der Esel & ich". Schön gemacht, tolle Besetzung, süße Geschichte, guter Humor - nichts auszusetzen, aber auch nicht hochbeeindruckend.
Zum Inhalt: Es werden viele (aktuelle) Probleme der Veterinärmedizin angesprochen. Seelsorger für Tierbesitzer sein müssen, der Versuch gegen Dr.-Google-Wissen zu argumentieren, hinten und vorne fehlt das Geld, durch das fehlende Geld fehlt auch Ausrüstung, Landwirten kann man gar nicht seine Dienste in Rechnung stellen, weil es teurer ist als das Tier selbst (Wie kann ich einem Landwirt 80€ verrechnen, wenn er für das Kalb nur 50€ bekommt?), Tierärztemangel, besonders starker Tierärztemangel am Land, wenig Schlaf, viel Stress,...
Eine Sache habe ich an der deutschen Synchronisation auszusetzen: der etwa 8-Jährige Sohn von 'Nico' hat einen Synchronsprecher im Stimmbruch erhalten. Sehr frühreif - eindeutige Fehlbesetzung.