Gæsterne (DK 2022)

Bjørn und Louise werden von ihren Urlaubsbekanntschaften Patrick und Karin eingeladen, gemeinsam mit ihren Kindern ein schönes Wochenende auf dem Land zu verbringen. Recht schnell häufen sich dort jedoch unangenehme Vorkommnisse mit dem Gastgeberpaar und nur die Höflichkeit steht einer verfrühten Abreise im Weg. Bis die Situation mehr und mehr eskaliert...

Natürlich musste ich mir nach dem US-Remake auch das dänische Original ansehen und komme zu dem Schluss, dass ịch beide Versionen trotz merklicher Unterschiede in etwa auf einem Level sehe. Zwar fehlt hier eine Ausnahme-Performance wie die von James McAvoy, allerdings kommt es dem ersten Teil des Films zu Gute, dass Patrick hier deutlich zurückgenommener agiert, denn so empfand ich das Verhalten von Louise und Bjørn als nachvollziehbarer. Sehr atmosphärisch waren akustisch die kurzen Bläser-Passagen, die wie musikalische Nadelstiche wirkten und das kommende Unheil passend ankündigten, auch wenn noch nichts schlimmes passierte. Die schleichende Entwicklung des Grauens hat mir in diesem Lehrstück über das Festhalten an Höflichkeitskonventionen in den absurdesten Momenten also besser gefallen. In dem extrem düsteren und schockierenden Finale (völlig anderes Ende als im Remake!) fehlte dann aber leider doch die Glaubwürdigkeit im Handeln bzw. eher Nichtstun der Figuren. Schade.

Ein von Anfang an packender Thriller, der bereits zu Beginn durch die dissonante Musik zu verstehen gibt, dass hier nicht bloss eitler Sonnenschein ist, sondern irgendwas im Versteckten schlummert. Die Story wird dann immer grauenvoller bis zum bitteren Ende, welches auch hartgesottene ordentlich durchrüttelt. Die Figuren sind gut gezeichnet und glaubwürdig gespielt - Horror, welcher in der realen Welt verankert ist und die menschlichen Abscheulichkeiten illustriert. Die Spannungsschraube ist so angezogen, dass es (fast) unerträglich wird.