The Unbearable Weight of Massive Talent (US 2022)

Mangels (guter) Rollenangebote geht Nicolas Cage auf die Bitte des reichen Geschäftsmanns und Superfans Javi ein, für eine Million Dollar dessen Geburtstag auf Mallorca beizuwohnen. Dort wird Cage allerdings überraschend von zwei CIA-Agenten rekrutiert, laut denen Javi eine Politikertochter entführt haben soll...

Wer wenn nicht Nick Fucking Cage wäre besser geeignet für eine filmische Verneigung vor dem eigenen Schaffen, denn neben unzähligen Verweisen auf Cages Lebenswerk als auch die Filmindustrie im allgemeinen sticht "The Unbearable Weight of Massive Talent" (O-Titel) auch in herrlicher Weise mit viel Selbstironie hervor. Und da bietet das Image des Overacting-Meisters, der hier eine fiktionalisierte Version seiner selbst verkörpert, natürlich ausreichend "Angriffsfläche". Das ist immer wieder höchst amüsant und auch im Bromance-Zusammenspiel mit Pedro Pascal wunderbar sympathisch, so dass man dem Film seine Schwächen fast verzeihen möchte. Vor allem der zwar routiniert, aber leider auch arg konventionell und unspektakulär inszenierte Actionplot haut einen nicht vom Hocker, insgesamt hätte der Streifen deutlich abgedrehter sein dürfen und manche Idee wirkt etwas unausgereift (z.B. die Zwiegespräche von Cage mit seinem jüngeren Ich). Insgesamt macht die augenzwinkernde Actioncomedy durchaus Spaß, vor allem manche Meta-Momente sind genial und das glänzend aufgelegte Duo Cage & Pascal überzeugt ebenso - wenn da nur das schwache Drehbuch nicht wäre.. Hätte ein echter Hit werden können.

Die Schauspielkarriere des Nicolas Cage ist schon eine wilde Achterbahnfahrt. Nachdem er eine Zeitlang zu den gefragtesten Schauspielern in Hollywood gehörte (samt Hauptdarsteller Oscar!), dümpelte er irgendwann nur noch in B-Movieproduktionen herum. Von Schulden wegen eines ausschweifenden Lebensstils war die Rede. Immobilien, Dinoknochen, Privatinsel und ein deutsches Schloss. Skuril.
Waren viele seiner jüngeren Filme einfach schlecht, konnten gerade zuletzt einige aber auch gute Kritikerstimmen absahnen. Darunter zählt auch Massive Talent. Eine selbstironische Meta Action Komödie, in der er sich kurzerhand selbst spielt, auf der Suche nach der nächsten großen Rolle.
Daraus ließe sich so einiges anstellen. Teilweise gelingt das Cage und Tom Gormican auch. Mit etlichen Anspielungen auf die Vita Cages kann man so den einen oder anderen Gag landen. Auch an den immer wieder stattfindenden Konfrontationen zwischen Cage und seinem selbstverliebten Ich ist vielleicht mehr dran als man zunächst annehmen möchte, das Zusammenspiel zwischen Pedro Pascal und Cage ist genial famos. Die Geschichte des Films-im-Film kommt dagegen nie wirklich zur Geltung und versandet irgendwann in einen Haufen netter Ideen, aber nichts wirklich Gehaltvollem. Zu stark schwingen die B Movie Noten mit, obwohl man neben Cage auch ein paar bekannte Schauspieler casten konnte.

Fazit: Ich werde mir jetzt erstmal Paddington 2 ganz oben auf die Liste setzen.

Movieception
Ein sehr unterhaltsamer Film, welcher sich durch seine Erzählweise seltsam selbstironisch darstellt. Ein definitves Muss für alle Nicolas Cage Fans. Es sind einige Zitate/ Anspielungen aus seinen anderen Filmen, die den Film für einen wahren Fan (nicht mich) sicherlich noch besser gemacht haben.
Für meinen Geschmack etwas viel vom 58-Jährigem auf einmal.