Infinity Pool (CA 2023)

Geniales Meisterwerk, das nicht zuletzt durch sein offenes Ende viel Raum für Interpretation lässt und erwachsene Cineasten anspricht. Alexander Skarsgård in der Hauptrolle spielt zwar sehr gekonnt, ist aber meiner Meinung nach aufgrund seiner Physis (zwei Meter muskulöser Athlet als ein Haufen Elend?) eine Fehlbesetzung. Da er aber den Film mitfinanzierte, durfte er die Hauptrolle übernehmen. Ansonsten könnte der Film gut 10 Minuten kürzer sein, da teils zu gemächlich bzw. repetitiv.

Als James und Em während des Urlaubs zusammen mit einem anderen Pärchen das eigentlich streng abgeriegelte Resort verlassen, verwandelt sich der Traumurlaub in einen Alptraum. Ein tödlicher Unfall, eine drohende Todesstrafe, die passende Klon-Lösung - das alles ist nur der Beginn einer immer abgefahreneren Spirale aus ausschweifend-brutalen und -sexuellen Exzessen...

Vor allem Soundkulisse und Kamerafahrten lassen zu Beginn auf einen spannenden Film hoffen, spätestens ab dem Handjob, der mehr zeigt als man normalerweise zu sehen bekommt, ahnt man schon dass man hier einen Kunstfilm vor sich hat - was selten ein gutes Zeichen ist. Und so nervt dann auch dieser (leider zweistündige) Streifen irgendwann mit unfassbar nervigen, verstörenden, psychedelischen Montagen, mit lauter Provokationen und mit Figuren die alle komplett bekloppt und unsympathisch sind. Ja, das Thema mit den Klonen ist interessant. Ja, der Kommentar auf die Unantastbarkeit der elitären Touristen ebenfalls. Und ja, es gibt ein paar richtig gute Szenen und Ideen, aber größtenteils ist mir das alles zu surreal und abgefuckt inszeniert worden. Kann ich leider nicht viel mit anfangen.

Ich kann nicht beurteilen ob man die Vorgänger Filme gesehen haben muss und sicherlich ist Brandon Cronenberg jemand, den man mag oder mit dem man nichts anfangen kann. Ich gehöre hier klar zur Kategorie 2.
Grundlegend hat der Film gutes Potenzial und eine gute Idee. Aber für mein persönliches Verständnis zu wenig Inhalt, der Sinn ergibt. Irgendwie wirkt es, wie wenn alles im Film seinen Platz noch suchen und alles zwingend rein muss... Spannung, Dialoge, Sex (sehr viel Sex) und Gewalt (mit Absicht dann ziemlich überzogen). Ich bin weder Prüde, noch habe ich mit Spannung, Sex, Gewalt ein Problem im Film. Aber sinnvoll gefilmt und mit intelligenter Handlung wäre das einfach annehmbarer. Klar, es handelt sich um keinen Mainstream Film und kann mit keinem Bond, Marvel oder was auch immer verglichen werden. Aber es fehlt mir persönlich einfach irgendwas im Film, das zündet. So frage ich mich nach der Sneak, was genau war das eigentlich? Kein Porno, kein Actionfilm, kein spannender Krimi und doch irgendwie alles zusammen. Mit einem Ende das Fragen offen lässt, was so gewollt war, aber nach der Zeit die man im Film sitzt, fast ein wenig wie Undankbar wirkt. Wie wenn man keine Zeit mehr gehabt hätte, die Handlung durch den ständig versuchten Spannungsbogen, ein würdiges Ende zu verleihen. Da gibts deutlich bessere Filme ausserhalb des Mainstreams.