Ingeborg Bachmann - Reise in die Wüste (AT 2023)

Der Film hat mir eigentlich sehr gut gefallen, zumal mir zuvor gar nicht bekannt war, dass Ingeborg Bachmann und Max Frisch eine derart fulminante amour fou lebten.
Er, der konservative, zur Eifersucht neigende Schweizer, der heiraten und Zürich nicht verlassen möchte und sich auf den ersten Blick in sie verliebt, sucht sich mit der freiheitsliebenden, sehr promiskuitiven Frau natürlich eine für ihn denkbar ungeeignete Frau aus und man ahnt schnell, dass Menschen, die sich lieben, nicht unbedingt zusammenpassen müssen.
Dazu gibt es eine sehr stilchte Ausstattung und Garderobe und viele schöne Aufnahmen internationaler Schauplätze wie Rom, Zürich, Paris, Wien und eben die Wüste.
Leider blieb einiges für mich arg unklar.
War Bachmann tatsächlich so oft in der Wüste oder gab es jede Menge eigentlich unnötige Zeitsprünge?
Mit welchen der zahlreichen sie umschwirrenden jungen Männern hatte sie tatsächlich etwas, also war Frischs Eifersucht sehr wohl begründet?
Aus allen Wolken fiel ich, als sich herausstellte, dass ein Verehrer offenbar schwul war.
Oder bi?
Wer waren der Komponist und der italienische Lyriker, kennt man die?
Da hätte ich mir als jemand, der sich nie mit Bachmanns Biografie beschäftigt hat, mehr Information gewünscht.
Trotz dieser kleinen Abstriche dennoch ein sehens- und empfehlenswerter Film.