Kneecap (UK 2024)

Als Liam bei einem Polizei-Verhör vorgibt kein Englisch, sondern nur Irisch zu sprechen, wird Musiklehrer JJ als Übersetzer hinzugezogen. Dem gefallen die Texte in Liams Notizbuch und zusammen mit Liams bestem Freund Naoise gründen sie zu dritt eine HipHop-Gruppe, die größtenteils auf Irisch rappt. Damit machen sie sich schnell Freunde - aber auch Feinde...

Die nordirischen Rapper, die sich in dieser teils wahren und teils erfundenen Geschichte selbst spielen (und das erstaunlich gut!), waren mir bis dato komplett unbekannt. Nicht verwunderlich, mag ich doch keinen Hip Hop und kenne mich auch nicht mit dem Konflikt zwischen (Nord-) Irland und England aus, der hier eine nicht unerhebliche Rolle spielt. Die irisch-gälische Sprache als Ausdrucks- sowie Identifikationsmittel ist durchaus faszinierend (auch wenn das viele Untertitel lesen anstrengt und nervt) und die Mischung aus bissigem Politkommentar und energiegeladenem Biopic hat tolle Momente - sowohl lustige als auch ernste. Aus der Indie-Musik-Dramödie hätte ein kleiner Geheimtipp werden können, aber leider zelebriert der Streifen regelrecht Drogenkonsum in all seinen erbärmlichen Ausprägungen. Da wird geraucht, gesoffen, gekifft, sonst irgendein widerlicher Dreck geschnupft und eingeworfen, dass es wirklich nur noch zum Kotzen ist. Schade, so disqualifiziert sich "Kneecap" trotz vielversprechender ldeen leider selbst. Fetter Punktabzug dafür!

Sundance 2024

IMDb: https://www.imdb.com/title/tt27367464/?