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Action / Adventure / Fantasy / Sci-Fi | Buch | | Tony Gilroy ... | Darsteller | | Diego Luna ... Cassian Andor | | Alan Tudyk ... K-2SO | | Kyle Soller ... Syril Karn | | Stellan Skarsgård ... Luthen Rael | | Denise Gough ... Dedra Meero | | Genevieve O'Reilly ... Mon Mothma | Studio | | Lucasfilm ... | Vertrieb | | Disney+ ... | | Agent |
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spider74 |
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Wertungen | | 2 |
Durchschnitt | | |
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Die Serie entzieht sich dem bekannten Schema von Gut gegen Böse in epischen Schlachten und zeigt stattdessen ein Star Wars-Universum, das sich erschreckend real und politisch anfühlt. Andor ist weniger Weltraummärchen, dafür mehr House of Cards in a Galaxy Far, Far Away – was nicht zuletzt daran liegt, dass House of Cards-Showrunner Beau Willimon mitverantwortlich für das Drehbuch war.
Die Serie entfaltet ein feinsinniges Porträt eines totalitären Regimes, das seine Macht mit Manipulation, Überwachung und Gewalt aufrechterhält. Immer wieder fühlt man sich dabei an reale politische Vorgänge erinnert. Sei es an autoritäre Maßnahmen imperialer Großmächte, an staatlich gelenkte Unruhen oder an Strategien zur Rechtfertigung von Gewalt. Besonders eindrucksvoll ist dies in Folge 8 der zweiten Staffel, die wie eine Art Blaupause wirkt: Eine Regierung provoziert bewusst Unruhen, nur um die anschließende militärische Eskalation zu legitimieren und Interessen durchzubringen – eine bedrückende Parallele zu Ereignissen wie dem Maidan 2014 oder aktuellen Unruhen in Los Angeles.
Im Zentrum der Handlung steht die Entstehung der Rebellion. Der Widerstand gegen das Imperium formiert sich, langsam, strategisch, opferreich und ebenso brutal wie notwendig. Die Entscheidung, die ursprünglich geplanten fünf Staffeln auf zwei zu kürzen, wirkt im Nachhinein klug. Die Story bleibt fokussiert, unnötige Nebenplots werden vermieden und die Erzählung behält durchgehend ihre Intensität.
Besonders hervorzuheben ist das herausragende Worldbuilding. Die Sets wirken handgemacht, liebevoll gestaltet und versprühen mit ihren retrofuturistischen Designs den Charme der klassischen Star Wars-Filme. Ob Aliens, Raumschiffe oder düstere Raumstationen – die Detailverliebtheit ist allgegenwärtig und verleiht Andor eine dichte Atmosphäre, die ihresgleichen sucht.
Weil Andor thematisch eine Lücke schließt, die in den Filmen meist nur angerissen wurde (nämlich den politischen Unterbau der Rebellion), funktioniert die Serie nicht nur für Star Wars-Fans. Auch Sci-Fi-Freunde, die nichts mit Lichtschwert schwingenden Jedi-Rittern anfangen können, finden hier eine intelligente, vielschichtige Geschichte über Macht, Widerstand und politische Verantwortung.