En fanfare (FR 2024)

Crescendo!

Musikfilm mit Klassik, Chanson, Rap, Discosound, zwei Brüder, die sich erst als Erwachsene kennenlernen , Familienbande, Krebsdrama, soziale Unruhen, Liebe, gesellschaftliche Klassenunterschiede - kann man das zu einem Film verbinden?
Ja!
Die Franzosen haben es drauf.

Ich hab gelacht, geweint, mitgesungen - was will man mehr?
Ansehen!
Möglichst in OmU, da die deutsche Synchro leider auch Lieder eindeutscht.
(Ich habe beide gesehen)

Erst erfährt der erfolgreiche Dirigent Thibaut, dass er an Leukämie erkrankt ist, dann dass er adoptiert wurde. Mit seinem leiblichen Bruder Jimmy, den er daraufhin ausfindet macht und von einer Knochenmarkspende zu überzeugen versucht, hat er zunächst wenig Berührungspunkte. Doch die Liebe zur Musik eint die beiden, trotz aller (sozialer) Unterschiede...

Die Zusammenführung zweier in verschiedenen Milieus aufgewachsener Brüder durch das Bindeglied Musik ist erst einmal interessant und gut umgesetzt worden, wobei mich vor allem Thibaut-Darsteller Benjamin Lavernhe mit seinem ausdrucksstarken Spiel überzeugen konnte. Bei Pierre Lottin (Jimmy) habe ich diese Qualitäten ehrlicherweise etwas vermisst. Und auch wenn der Plot in seinem Verlauf die Erwartungen der Zuschauer*innen immer mal wieder überraschend unterwandert sowie hier und da schöner Humor eingestreut wurde, hat mich "En Fanfare" (O-Titel) irgendwann zunehmend verloren. Das liegt auch, aber nicht nur an dem ganzen Arbeitskampf-Aspekt, den man meiner Meinung nach ruhig hätte weglassen können. Dass ich persönlich mit der hier präsentierten klassischen Musik nicht so viel anfangen kann (Ausnahmen wie Ravels Boléro bestätigen die Regel), hilft dem Streifen natürlich auch nicht gerade. Alles in allem eine durchaus nette Tragikomödie, die mich aber über ihre Laufzeit leider nicht durchgehend packen konnte.

Cannes 2024

IMDb: https://www.imdb.com/title/tt30327451/