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Perfume: The Story of a Murderer (UK 2006)

Das Parfum - Die Geschichte eines Mörders (DE 2006)


Genre      Drama / Thriller
Regie    Tom Tykwer ... 
Buch    Patrick Süskind ... Romanvorlage
Andrew Birkin ... Drehbuch
Bernd Eichinger ... Drehbuch
Tom Tykwer ... Drehbuch
Produktion    Bernd Eichinger ... 
Martin Moszkowicz ... Executive Producer
[noch 22 weitere Einträge]
 
Agent wonderwalt
 
Wertungen1111
Durchschnitt
7.27 
     Meine Wertung
[Prognose] [Werten]


DVD-Erscheinungstermin:
15.03.2007

Start in den deutschen Kinos:
14.09.2006



42 Meinungen   [Ihre Meinung zu diesem Film]

ayla
05.08.2014 14:30 Uhr
Ich kenne zwar den Bestsellerroman von Patrick Süskind nicht, aber das ist ja für die Bewertung eines Filmes meist nur positiv.
Also die Darsteller und die Austattung des Films sind schon sehr gelungen, aber insgesamt ist mir der Film zu lang, zu langweilig, die Darstellung des Grenouille zu sympathisch, die ständige musikalische Untermalung nervt auch mit der Zeit und dann dieses bescheurte Ende.
Gedreht wurde der Film in Paris, München, in Katalonien, Nord-Holland und in den französischen Alpen.
Gnislew
12.05.2011 09:58 Uhr / Wertung: 8
Optisch ist “Das Parfum” ein Meisterwerk. Die Bilder die Regisseur Tom Tykwer erschaffen hat, transportiere den Zuschauer direkt zurück ins Paris des 18. Jahrhunderts. Schön spiegelt die Bildsprache das Leben der damaligen Zeit wieder, wodurch man sich schnell mitten in der Geschichte fühlt.

Auf der anderen Seite bleiben die Charaktere von “Das Parfum” meiner Meinung nach recht blass. Ohne die literarische Vorlage zu kennen, wage ich zu behaupten, dass die Charakterzüge der Figuren in Tom Tykwers Films nur angerissen werden und sich nicht so weit entfalten können wie es auf Papier der Fall ist. Dennoch will man wissen wie sich die einzelnen Figuren entwickeln, wobei es vor allem Hauptdarsteller Ben Whishaw (Layer Cake, Stoned) zu verdanken ist, dass Jean-Baptiste Grenouille so authentisch wirkt.

Auch Dustin Hoffman verleiht seiner Figur die nötige Tiefe. Er passt einfach in die Rolle des erfolgreichen Parfümeurs und Mentors. Hier wurde eine gute Wahl bei der Besetzung getroffen.

Wer sich auf einen Film einlassen kann und nicht nur stupide Berieselung braucht, der wird Spaß an “Das Parfum” haben. Denn obwohl man die Buchvorlage mit Sicherheit noch werksgetreuer hätte adaptieren können, hatte ich immer das Gefühl einen guten Film mit Anspruch zu sehen. Von einem ganz großen Meisterwerk ist Tom Tykwers Film zwar noch ein gutes Stück entfernt, doch “Das Parfum” ist ein Film, der sich von der Klasse her vom Massenmarkt abhebt.
Avilian
15.02.2007 15:05 Uhr / Wertung: 4
Der Film ist nun wirkliich nichts für mich gewesen. Lange plätschert dieser Film vor sich hin, die Story wird eigentlich ganz solide vorangetrieben, bis dann das große Finale kommt. Dieses ist dann so lächerlich, sowas hab ich schon länger nicht mehr gesehen. Mag sein, dass das im Buch genauso war, aber die Darstellung war für mich vollkommen daneben. Sicherlich fällt dies in den Bereich der künstlerischen Freiheit und dort kann man bekannterweise interpretieren bis die Schwarte kracht, allerdings konnte mich dies überhaupt nicht begeistern. Vielmehr wird bei mir ein solider Film in 10-15 Minuten fast komplett zerstört.
Gerade noch 4 Punkte.
CS-M
03.11.2006 22:58 Uhr / Wertung: 7
Ein grundsolider Film, in dem die Macher nichts dem Zufall überlassen. Vor allem hält man sich soweit es geht an die Romanvorlage. Das bringt dem Film einige Längen, aber Herr der Ringe hat wohl gezeigt, dass es besser ist, Fangemeinden nicht zu verprellen, nur um ein Buch filmgerechter zu machen. Ein großes Plus des Films sind die eigentlich durchweg großartigen Darsteller, allen voran Ben Wishaw. Er schafft es auf eine faszinierende Art und Weise das Wesen von Grenouille einzufangen. Bei der Wahl der Nebendarsteller setzt man auf internationale Spitzenklasse, was den ein oder anderen Zuschauer mehr locken wird (vor allem in den USA) und auch über Schwächen hinweg hilft. Nichts verkehrt gemacht, aber auch keine Neuerfindung des Kinos. Erwartungen erfüllt, würde ich sagen: eine glatte 7!
KeyzerSoze
20.10.2006 14:34 Uhr / Wertung: 7
Lange vor mich hergeschoben, da ich das Buch schon recht bescheiden fand, aber gerade der tolle US-Trailer und das US-Plakat haben es dann doch geschafft mich zu überwinden und ich wurde sehr positiv überrascht, denn viel besser kann man dieses Buch eigentlich kaum verfilmen. Tom Tykwer haben wir es zu verdanken, dass der Film eine großartige Detailverliebtheit besitzt und daher eine überzeugende Atmosphäre für die Geschichte um Grenouille besitzt. Dieser wird von Newcomer Ben Whishaw überraschend perfekt gespielt und auch Dustin Hoffman weiß in einer Nebenrolle zu gefallen, während Alan Rickmans Talent meines Erachtens leider verschenkt wurde. Würden sich auch gegen Ende nicht ein paar Längen einschleichen wäre ich vielleicht sogar relativ begeistert von dem Film gewesen. So ist er nur gut, aber nach dieser Romanvorlage hätte ich nie gedacht, dass dabei ein überzeugender Film heraus kommen könnte.
Knille
18.10.2006 14:26 Uhr / Wertung: 3
@Hexe: Streiten lässt sich sicher über so manches, nur kann ich deinen Standpunkt nicht ganz nachvollziehen. Ein Film ist doch ein eigenständiges Kunstwerk und als solches muss er auch betrachtet werden. Wie namecaps sagt: Es gibt bestimmte Kriterien, die man bei der Bewertung eines Filmes anlegt. Manche davon sind intuitiv (Kann mich der Film berühren?), manche technisch (Schnitt, Kamera, Regie), andere wiederum intellektuell (Welche Aussage hat der Film? Sind die Dialoge gut?). Das ganze Drumherum aber ist dabei völlig unbeutend. Ich kann doch einem schlechten Film keine gute Kritik verpassen, nur weil mir das zugrundeliegende Buch gut gefiel. Oder andersrum: Ich kann doch die neuen Star Wars Filme nicht pauschal abwerten, nur weil es mir auf den Docht geht, dass mich der doofe Jar Jar Binks von jeder zweiten Müslischachtel angrinst. Werden Leni Riefenstahls Filme dadurch schlechter, dass sie mit den Nazis kollaboriert hat? Sicher nicht, denn das Wesen des Künstlers fließt doch in die Bewertung der Kunst nicht mit ein. Genauso wenig die Nähe zur literarischen Grundlage.
Zum Thema Märchen: Für mich ist Das Parfüm keines. Es ist aufgemacht wie ein historischer Roman/Film und lässt zu keinem Zeitpunkt erkennen, dass es sich um ein Märchen handeln könnte. Sicher, man kann das heranziehen, um unrealistische Storyelemente zu rechtfertigen, das macht die Geschichte aber auch nicht besser. Und auch in einem Märchen ist es nicht nachvollziehbar, dass Grenouille sein Parfüm-Fläschchen mit in die karge Zelle schmuggeln konnte, in die er (nur mit einer knappen Schürze bekleidet) geworfen wurde. Und sein dämliches Rockstar-Gehabe bleibt auch in einem Märchen dämlich. Von der Tatsache, dass ein Tropfen Parfüm wohl kaum stark genug ist, um von Tausenden Menschen an freier Luft gerochen zu werden, brauchen wir gar nicht erst reden.
Im Übrigen habe ich mich über das Buch nie negativ geäußert. Wie auch, ich habe es ja nicht gelesen. Erst jetzt habe ich auf Anraten von Freunden, die den Film ebenfalls nicht mochten, mit der Lektüre begonnen. Und was ich bisher gelesen habe, gefällt mir ausnehmend gut! Nicht die hanebüchene Geschichte macht Das Parfüm zu einem guten Roman, sondern der kunstvolle Schreibstil Süßkinds. Außerdem kann mir das Buch einige Aspekte erklären, die mir im Film nicht klar wurden (z.B. dass alle Opfer rothaarig waren, oder warum der Vater des letzten Opfers plötzlich weiß, dass der Mörder hinter seiner Tochter her ist) und beschreibt den Charakter Grenouilles ganz anders als dies im Film geschieht. Nicht charmant-sympathisch ist der Grenouille des Buches, sondern hässlich und verschlagen. Ein mieser "Zeck" eben, wie Süßkind oft schreibt.
namecaps1
18.10.2006 10:22 Uhr / Wertung: 4
@ Hexe: Das ist nicht nur Knilles Thema, sondern auch meines. Schau: Wenn du mal zwei der anderen Künste hernimmst, gibt es durchaus Gemälde, die Komponisten zu Werken inspiriert hatten, und es gibt Musikstücke, die ihrerseits Maler zu Werken anregten.
Die Frage mal auf das übertragen ist dann: Muss man die Umsetzung des Bildes in der Musik beurteilen, um das Musikstück formal und geschmacklich besser oder korrekter bewerten zu können.Da Musik formal völlig anderen kriterien folgt als Malerei - wohl nein. Geschmack ist sowieso was Persönliches, da braucht man das erst recht nicht - oder man beruft sich gerade deshalb darauf, weil man eben die Vorlage schon besonders gut (oder schlecht) gefunden hat.Dasselbe gilt für sogenannte Literaturverfilmungen. Zu den Kriterien, die an einen Film anzulegen sind gehören Schnitt, Regie, Spannungsaufbau; Einführung, Motivation und Entwicklung der Protagonisten und Antagonisten, Hintergrundstory, Bauten, Kostüme, Schauspielerische Leistung usw.Was soll das alles mit dem zugrunde liegenden Buch zu tun haben? Wird das besser oder schlechter, nur weil ein Film sich an das Buch hält oder nicht? Wie soll man das feststellen können? Ob ein Film sich an ein Buch hält, ist hier die einzige Feststellung, die man treffen kann. Das sagt jedoch leider überhaupt nichts darüber aus, ob ein Film nach den filmischen Kriterien deswegen besser oder schlechter ist. Hält sich ein Film nicht ans Buch, dann kann man nicht einfach sagen, er wäre besser wenn er sich daran gehalten hätte: Denn das wurde leider nicht gedreht, der Rest ist naturgemäß Spekulation.
Nessie
18.10.2006 00:29 Uhr
Der Film hat zwar wirklich seine Längen, aber die Romanvorlage war schon wirklich gut, und so ganz konnten sie die in dem Film nicht zugrunde richten. Die durchaus mit mutige Besetzung des Hauptdarstellers mit einen neuen, frischen und unverbrauchten Gesicht hat sich auf jeden Fall ausgezahlt, der Junge spielt wirklich gut, muss halt nur aufpassen, dass er nicht für alle Zeiten "Der-aus-dem-Parfüm" bleibt. Ich fand es auch sehr angenehm, mal wieder von einem Erzähler durch die Geschichte geleitet zu werden, das hat doch immer etwas von Stil und ist nach meinem Dafürhalten viel zu sehr aus der Mode gekommen. Dieser Film regt auf jeden Fall an, sich über die riesige Welt der Gerüche Gedanken zu machen, was filmisch eben mit am schwersten umzusetzen ist wird hier manchmal ein bißchen niedlich und meistens mit Nase in Großaufnahme aber alles in allem doch überzeugend versinnbildlicht.
Hexe
17.10.2006 19:25 Uhr
@knille: wie hier schon einmal erwähnt sollte man den film nicht als reale geschichte auf sich wirken lassen sondern als märchen. und dann ist der schluss auch nicht mehr so "an den haaren herbei gezogen", denn in märchen passieren nunmal unglaubwürdige dinge.
ob das buch nun relevant für eine filmkritik ist oder nicht, darüber lässt sich streiten. ich finde es bei einer BUCHVERFILMUNG schon relevant. ich les grundsätzlich bücher bevor ich mir den jeweiligen film ansehe. denn meistens macht der film das buch "kaputt".
hier ist es in meinem fall andersrum. durch das buch musste ich mich quälen, der film war super. ansonsten bin ich eurer meinung, was den wert des buches angeht. ;)
ZordanBodiak
08.10.2006 12:07 Uhr / Wertung: 7
Schon Patrick Süskinds märchenhafter Roman wird m.E. von der breiten Masse etwas überschätzt. Der Schreibstil ist zwar äußerst interessant und lässt einen anders riechend durch die Welt ziehen - die erzählte Geschichte wirkt aber zeitweise äußerst gewöhnlich und verleitet nur bedingt zum zwanghaften Weiterlesen. Und genau mit diesem kleinen Mangel muss sich Tom Tykwer in der hochbudgetierten Verfilmung des "Parfums" herumschlagen. Da gibt es - vor allem in der ersten Hälfte - Momente, die einfach beliebig sind und hätten gekürzt werden können. Zudem fällt es äußerst schwer Spannung aufzubauen, wenn man "insgeheim" mit dem Fiesling mitfiebert - denn die Figur Richis (Alan Rickman) oder die zahllosen Mädchen wirken nicht annähernd so faszinierend, dass man sich wünscht, dass Jean-Baptiste Grenouille endlich dem Scharfrichter vorgeführt wird.


Abgesehen von diesen inhaltlichen Durchhänger ist "das Parfum" aber sehr gut gelungen. Die Inszenierung Tykwers ist äußerst ansprechend - und beflügelt die Nase des Zuschauers vor allem in der eigentlichen Eröffnungsszene. Die Score wurde herausragend von Reinhold Heil, Johnny Klimek und Tom Tykwer komponiert. Und die Wahl der zentralen Darsteller fiel sehr gut aus. Zwar entspricht Ben Whishaw nicht dem Grenouille des Romans, größere Hässlichkeit hätte aber wohl bei dem breiten Publikum zu mangelnder Identifikation geführt - und somit zum kompletten Tode der Inszenierung.


Die kleineren inhaltlichen Schwachpunkte des Romans kann Tykwer somit nicht ausgleichen, so dass sich die Verfilmung des "Parfums" auf einem ähnlichen Niveau befindet, wie die literarische Vorlage. Vielleicht hätte sich Tykwer noch mehr lösen [vor allem das Aufwachsen Grenouilles kam mir sehr knapp vor, wobei man m.E. gerade hier nicht hätte kürzen dürfen] und so eine Spielzeit von fast 150 Minuten verhindern sollen. Aber so bleibt nur ein (noch) guter Film, der vor allem formal zu begeistern weiß... 7 stinkende Punkte

Knille
06.10.2006 00:16 Uhr / Wertung: 3
@namecaps: "Das größere Verdienst des Werkes war wohl der Erfolg im Absatz denn der Beitrag zur literarischen Kunstgattung." Das hast du sehr schön gesagt. ;-)
namecaps1
05.10.2006 22:45 Uhr / Wertung: 4
Na gut, dann gehen wir halt mal auf das Buch ein: Süskinds bis heute und mit seeehr, seeehr großem Abstand erfolgreichstes Werk steht in der Tradition der Schauerromane, einer in der Literaturkritik der Belletristik zugeordneten Gattung. Formal stach es bei Erscheinen durch sprachliche Kunstgriffe auf, im Sinne der Anwendung einer zur Zeit des Erscheinens völlig antiquierten Erzähltechnik. Das größere Verdienst des Werkes war wohl der Erfolg im Absatz denn der Beitrag zur literarischen Kunstgattung.Wie Knille schon bemerkt hat: Für den Film ist das alles völlig irrelevant.
Knille
05.10.2006 22:30 Uhr / Wertung: 3
@Hexe: Ich habe das Buch in der Tat nicht gelesen. Das ist aber für meine Beurteilung des Filmes völlig irrelevant. Der Film muss als Film überzeugen; wenn ich das Buch gelesen haben muss, um den Film zu mögen, dann hat die Verfilmung ihren Zweck eindeutig verfehlt. Und warum bitte ist die Kritik am Ende nicht gerechtfertigt?
Hexe
04.10.2006 09:20 Uhr
@knille: hast du das Buch gelesen?
in deiner Kritik scheint es nämlich nicht so. Und das ist bei den meisten Kritiken der Fall die ich über diesen Film gelesen habe. Vor allem das Ende wird von vielen niedergemacht, was nicht gerechtfetigt ist. Außerdem meine ich dass es auch 2 Männer gab die man umschlungen gesehen hat.... aber da kann ich mich auch täuschen.
donpedrone
29.09.2006 17:04 Uhr / Wertung: 9
Seit langem mal wieder ein Film, bei dem man den horrenden Eintrittspreis fürs Kino gerne zahlt!! Spitzenklasse!
sunnynadine
27.09.2006 16:14 Uhr
@Knille
ACHTUNG SPOILER
Ich finde man sollte bedenken, dass das Parfüm in gewisser Weise auch ein Märchenroman ist, dessen Gegebenheiten, wie zB. Grenouilles unnatürliche Begabung sowie die nicht zufällige Reihe an Toten, die ihm zuvor geschadet haben und die große Wirkung des „Wunderparfüms“ man deshalb als solche hinnehmen sollte, um sich auf die Geschichte sowohl im Buch, als auch im Film einlassen zu können bzw. Gefallen daran zu finden.
Knille
27.09.2006 14:23 Uhr / Wertung: 3
Achtung, SPOILER
Oje, ausgerechnet Das Parfüm, sehnsüchtig erwartet wie kaum ein anderer Film, entpuppt sich zur herbsten Enttäuschung dieses Kino-Jahres. Tykwer und Eichinger trimmen ihren Film penetrant offensichtlich auf Kino-Kunst, bieten dabei aber nichts anderes als schwülstiges, selbstgefälliges und vor allem schier endlos langweiliges Geschwurbel. Die Unzulänglichkeiten des Buches treten erst durch die Verfilmung so krass zu Tage. Das beginnt schon früh, mit dem sinnlosen Abservieren beinahe aller Nebenfiguren, deren Wege sich von Grenuille trennen: Seine Mutter endet am Galgen; die Waisenhausmutter wird nur kurz nach dem Verkauf Grenuilles ermordet; der Gerber ertrinkt, kaum, dass er den Jungen an Baldini verkauft hat und der wiederum stirbt noch in der Nacht nach Grenuilles Abreise. Es scheint, als müssten all diese Menschen für das Unrecht, das sie dem Jungen antun, mit dem Leben bezahlen. Die Mutter will ihn verenden lassen: Galgen. Die Waisenhausmutter ist kaum weniger schlecht zu dem Jungen: auch sie muss sterben. Der Gerber quält und knechtet ihn: stirbt. Und Baldini, der das Genie seines Lehrlings für seine Zwecke ausnutzt: auch er lässt sein Leben. Dieses Thema wird am Ende noch einmal aufgegriffen, wenn ausgerechnet sein stets strenger Chef für Grenuilles Taten am Galgen endet. Leichen pflastern seinen Weg, würde man im Western wohl sagen. Was soll das? Es ist nicht nur unglaubwürdig und beinahe lächerlich, es bringt auch die Geschichte nicht voran.
So unnütz wie der Tod dieser Figuren ist auch manch anderer Aspekt des Films. Tykwer übt sich in Bildgewalt, versteht es dabei aber nicht, die innere Zerrissenheit des Protagonisten rüber zu bringen. Daran ändert auch Otto Sanders Erzählerstimme nichts. Auch sie: ein überflüssiger Kunstgriff, der den Film in die Länge zieht, ohne zu seinem Vorankommen beizutragen. Über lange Passagen ist der Film viel zu träge, kommt nicht in Gang und verliert sich in drögen Zeitlupen und sphärischer, viel zu kitschiger Musikuntermalung. Szenen, die spannend sein könnten, sind langweilig inszeniert; wo es unheimlich werden könnte, verdirbt Tykwer die Stimmung mit überflüssigen Kunstgriffen. Im Bemühen, dem Bestseller Süßkinds gerecht zu werden, schielt Tykwer viel zu sehr auf das Prädikat "Kunst", veliert dabei aber den Film an sich aus den Augen. Vor lauter Bildgewalt vernachlässigt er seine Figuren, ein verhängnissvoller Fehler. Das Handel bleibt beliebig und auch wenn er noch so oft die Nase Wishaws in Großaufnahme zeigt: Das Innere der Figur kann er uns nicht offenbaren. Dabei spielt Wishaw grandios, er nimmt es problemlos mit den Charakterdarstellern Hoffmann und Rickmann auf. Ihrer aller Leistung verblassen aber unter der allzu schwerfälligen Inszenierung und den alles erdrückenden Bildern. Dazu kommen schlechte Leistungen anderer Darsteller: die hochgelobte Rachel Hurt-Wood spielt erschreckend hölzern und Jessica Schwarz bringt es fertig, selbst in einer Mini-Rolle zu enttäuschen.
Am Ende dann, als es beinahe scheint, der Film würde endlich an Fahrt aufnehmen, leistet er sich eine Lächerlichkeit nach der nächsten. Wenige Tropfen des "Wunderparfüms" lassen eine blutgierige Menschenmenge in purer Lust übereinander herfallen, selbst der Vater eines ermordeten Mädchens fällt vor dem Mörder in die Knie und bietet ihn um Vergebung. Das alles wegen eines Dufts? Nun ja. Aber auch anderes stört: Das Rockstar-Gehabe Grenuilles, die peinlichen Posen in der zu Boden sinkenden Menge, die unpassende "Katerstimmung" am nächsten Morgen. Und in dem orgiastischen Gefummel offenbart sich sogar noch eine ziemlich dreiste Doppelmoral. Betört von dem Parfüm fallen Männer über Frauen her, Frauen über Männer, ja, gar Frauen über Frauen. Nur zwei Männer sieht man nicht miteinander rummachen. Anscheinend ist das dem ach so aufgeklärten Westeuropäer auch heute noch nicht zuzumuten. Lesbische Frauen? Sexy, klar, zeigen wir. Schwule Männer? Ach nee, lass mal, wir wollen ja FSK12. Für einen Kunstfilm eine ziemlich deutliche Anbiederung an den Mainstream, aber doch symptomatisch für den ganzen Film, der sich als Kunstfilm verstehen will, von echter Kunst aber leider weit entfernt ist. Über das lächerliche Ende Grenuilles konnte ich mich dann schon gar nicht mehr aufregen, ich war viel zu froh, dass es endlich vorbei war.
Zwanzig Jahre hat Eichinger diesem Film gewidmet. Jetzt, da er da ist, muss man sich wohl nur noch eines fragen: Warum eigentlich?
sunnynadine
24.09.2006 11:58 Uhr
Nach zweimaligem Lesen des Buches bin ich mit relativ hohen Erwartungen in den Film gegangen und muss sagen, dass ich endlich ein Mal von einer Literaturumsetzung durchaus positiv überrascht wurde. Das lag zum einen daran, dass mir alle wichtigen Szenen in genau der Selben Abfolge, wie ich sie mir erwünscht und in etwa vorgestellt hatte, gezeigt wurden und zum anderen meines Erachtens unerhebliche Passagen weggelassen wurden; kleine inhaltliche Änderungen haben hierbei durchweg im positiven zum besseren Verständnis beigetragen.
Das Problem, die von Süßkind mit umfangreichen Worten beschriebene olfaktorische Welt Grenouilles darzustellen, wurde besonders gleich zu Anfang ziemlich gut durch eine recht beeindruckende Bildgewalt und den zusätzlichen Einsatz eines Erzählers gelöst.
Auch wenn der Film (wie so oft) bei mir noch lange nicht an das Buch heranreichen kann und ich mir zum Schluß das ganze noch etwas dramatischer erhofft hatte, so haben besonders die sehr gute Leistung Ben Whishaws sowie auch Alan Rickmans zu einer gelungenen Umsetzung beigetragen; auch Rachel Hurd-Wood sowie Karoline Herfurth waren eine gute Besetzungswahl.
Einzig gestört hat mich die ganz schön bescheidene deutsche Synchronisation (besonders Whishaws); würde das Ganze gerne noch ein Mal in OV sehen.
Arusa
21.09.2006 13:57 Uhr
Ich habe schon von mehreren Leuten gehört, dass der Film sich teilweise sehr zieht, also schon seine Längen hat. Das kann ich allerdings nicht bestätigen. Auch von der Stimmung im Kino her lässt sich klar sagen, dass die unterschwellige Spannung nie ganz abriss. Ich erwartete häufiges Getuschel, aufgrund einiger Personen im Umfeld, doch auch an den ruhigsten Stellen des Filmes war der Zuschauerraum still, als wäre niemand außer mir da. Man hätte meinen können, dass alle die Luft anhielten. Alles in allem ist der Film gut gemacht. Natürlich reicht er nicht an das Buch heran, aber gerade an dieses Buch kann man sich nicht stärker halten, da ein Film schlichtweg nicht die Magie des Buches einfangen kann. Sagen wir, der Film ist nicht zwingend wesentlich schlechter als das Buch, er ist anders. Die Kulisse, die Kostüme und an sich die gesamte Ausstattung ist grandios. Die Zeit in der die Geschichte spielt wurde hier glaubhaft nachgestellt. Ich war skeptisch, aber ich muss zugeben, es hat sich gelohnt in diesen Film zu gehen.
Gamecat
21.09.2006 13:20 Uhr
Es gab einige Stellen im Film die sich etwas in die Länge gezogen haben, ohne den Film wirklich voran zu bringen... man hätte hier locker ein halbe Stunde sparen können und der Film wäre spritziger rübergekommen. Diesen inhaltsleeren "Gummiszenen" steht dann auch noch als Kontrast die recht rasante Abwicklung eines großen Teils der Morde... zack, zack, zack und schon waren alle Fläschlein voll... 8| Beeindruckend waren Optik und Ausstattung des Films... das 17. Jahrhundert war glaubwürdig dargestellt und es gab ein paar tolle Übergänge und teils opulente Motive... die Gerüche und das Riechen an sich waren oft greifbar und FSK12 ist der Film wohl wegen dem fast vollständigen Fehlen von Blut, wenn ich auch manche Szene einem Kind nicht unbedingt zumuten würde. An das Buch kann ich mich kaum noch erinnern, ist fast 15 Jahre her... aber alles in allem fand ich es einen guten Film mit leichten Geduldsproben. 8)
hansFR
20.09.2006 22:13 Uhr
Im Prinzip, war mir klar, dass die Verfilmung des Parfüms dem Roman nicht gerecht werden kann. Das Buch zieht einen durch die Sprache in den Bann, nachdem man es gelesen hat, entdeckt man die Welt mit der Nase neu. Die Filmemacher, halten sich sehr exakt an das Buch, schwächen der Geschichte fallen im Film leider störend auf. Leute die das Buch nicht gelesen haben und nur den Film anschauen, werden enttäuscht sein. Jeder, der das Buch gelesen hat, wird schon durch die Begeisterung, die das Buches bei lesen hervorgerufen hat, den Film bestimmt nicht schlecht finden wollen. Da er wie gesagt sehr werktreu ist. Die Bildsprache erinnerte mich an Schatten der Zeit, vom Licht und der Stimmung, ein wenig auch durch denn ähnlich sparsamen Umgang mit Dialogen. Die Musik hat mich nicht gestört und kann mit einem Hollywood Score durchaus mithalten. Die Spezialeffekte des tschechischen Teams besonders mit Baby Grenouille sind perfekt. Die Darsteller sehr gut gewählt. Nur Rachel Hurd-Wood als Laura, war eine eklatante Fehlbesetzung, sie hat weder die Schönheit noch strahlt sie die Unschuld der literarischen Vorlage aus. Das Mädchen um dessen Geruch zu bekommen, Jean-Baptiste Grenouille alles auf einen Karte setzt, hätte einen geeignetere Schauspielerin gebraucht. Dieser Missgriff hat auch dazu beigetragen, dass man Grenouilles handeln, nicht wirklich so erfasst hat wie im Buch. Die Schönheit der Opfer, die Grenouille über den Geruch für sich konservieren will ist nicht zu erfassen. Für mich verkommt er hier, ohne Kenntnis des Buch zu einem gestörter Mörder. Dem Film gelingt es nicht, dass der Zuschauer Gerüche für sich neu entdeckt. Der Geruch, die Düfte, das Riechen konnten mit dem Film nicht so im Kopf erzeugt werden, wie im Buch. Die Hinrichtungsszene –Spoiler- bei der das Finale Parfüm von Grenouille zum ersten mal eingesetzt wird, war trotz der exzessiven Nacktheit, mit der gearbeitet wurde, schwach. Für ein Buch, dass man eigentlich nicht verfilmen kann und soll, ein toller Film. Zum lesen des Buches, scheint der Streifen anzuregen. Süsskinds Parfüm steht in der aktuellen Paperbackbestsellerliste wieder ganz oben.
Tatanka
19.09.2006 18:37 Uhr
"Das Parfüm" ist einer der besten Filme der letzten Jahre, zweifelsfrei auch eine der besten Verfilmungen erfolgreicher literarischer Bestseller. Genau genommen ist dieses Meisterwerk sogar besser als das Buch an sich. Jede Sekunde Film ist ein Genuss.
Hexe
17.09.2006 17:03 Uhr
Der erste Film der mir besser als das Buch gefallen hat. Durch das Buch musste ich mich quälen. Den Film fand ich einfach hervorragend. Die Musik, viele Szenen in denen nichts geredet wurde, sehr sehr gute Schauspieler und ich find sogar, dass er sehr nah am Buch ist.
Auf der einen Seite kann ich verstehen, dass Kritiker und andere Leute, die das Buch nicht gelesen haben, den Schluss (den Bachanal) zu übertrieben finden. Mir hat das im Buch schon nicht gefallen. Aber ich muss zugeben, dass es von Tom Tykwer einfach hervorragend umgesetzt wurde. Was für ein Ende hätte er denn wählen sollen, wenn es nun mal so im Buche steht?! Ich finde diese Szene sollte nicht so heruntergemacht werden nur weil der Süskind sich damals ein bisschen ausgetobt hat! ;)
mountie
17.09.2006 14:34 Uhr
Eine, ohne Zweifel, sehr gute Literaturverfilmung! Set, Schauspieler und so ziemlich alles andere kreieren eine tolle Atmosphäre, die einem diese Geschichte eines Mörders näherbringen, als so manch andere seelenlose Buchverfilmung. Könnte jetzt noch viele Punkte nennen, warum der Film sehr gut gemacht wurde, trotzdem werde ich ihn nicht sehr hoch bewerten. Der Grund liegt hier in meinem persönlichen Geschmack: Zum einen fand ich die endgültige Auflösung, sprich das Ende nicht so toll (SPOILER: Fand allgemein den ganzen Teil mit dem "Wunderparfum" nicht so passend SPOILER ENDE) ,und mir war der Film im Endeffekt doch etwas zu langatmig. Somit bleiben also seeehr persönliche 8 Punkte. Haupsächlich eben weil mich die Story nicht sooo begeistern könnte, wie manch anderen hier. Objektiv bleibt es jedoch ein sehr guter Film.
Scherbe
17.09.2006 09:41 Uhr
Wichtig bei allen Literaturverfilmungen ist mir, dass man Buch und Film differenziert ansieht. Es kann nicht sein, dass der Film schlecht gemacht wird, da er nicht an das Buch herankommt. Sei es Herr der Ringe, Harry Potter oder hier, das Parfüm.
valmont
17.09.2006 02:32 Uhr
Eine der schlechtesten Geschichte, die ich je gesehen habe. Warum? Sehr undurchdachte, unrealistische und langweilige Darstellung, über die auch der eloquente Erzählstil nicht hinweg hilft.
Der Geruch verbreitet sich übrigens genauso schnell wie das Licht!?
Der Beginn war sehr vielversprechend, danach entwickelte sich aber nicht im Ansatz Spannung.
Ich habe um mich herum Zuschauer gehört, wie sie Ihre Enttäuschung über den Film kundtaten!
Sicher macht es mehr Spaß das Buch zu lesen, aber die Idee gefällt mir schon nicht und da werd ich mich wahrscheinlich schwer motivieren können. Ich mag übrigens Filme wie Amélie, Chocolat oder Big Fish und sollte daher nicht als "Kunstbanause" abgestempelt werden - vielleicht hilft Euch das. Wenn dieser Film FSK 12 ist, dann können wir diese Kontrolle auch ganz abschaffen.
NUR DIE RUHE
16.09.2006 19:27 Uhr / Wertung: 6
da verschmolz mein Beitrag mittendrin mit dem vorherigen, darum nochmal:

schlecht oder sogar trashig: Schauspieler und ungefähr die letzten 75 min. mit dem Ende als schwachsinnigem Negativhöhepunkt
gut: Optik
sehr gut: Score

darum hab ich irgendwann angefangen, die Augen zu schließen und mir die wundervolle Musik anzusehen. der Film ist lahm, zieht sich ewig hin, das Gegenteil von intensiv und gehäuft mit Szenen, die einfach schlecht sind. aber das war ja so übertrieben und unrealistisch.

die FSK hat wohl nur 5 min. angeschaut und dann eine 12 draufgemacht. sehr viel Nacktheit, ein Psychopath und die Orgie, bei der es auch die männlichen Genitalien zu sehen gab, sind nicht für 12-jährige geeignet.

ich kenne natürlich, wie immer, das Buch nicht.
gerade noch 5 - soweit meine Meinung.
NUR DIE RUHE
16.09.2006 19:22 Uhr / Wertung: 6
schlecht oder sogar trashig: Schauspieler und ungefähr die letzten 75 min. mit dem Ende als schwachsinnigem Negativhöhepunkt
gut: Optik
sehr gut: Score und
bhorny
15.09.2006 13:29 Uhr
Brilliante Verfilmung eines brillianten Buches. Perfekt besetzt und hervorragend inszeniert. Was die Abweichungen vom Buch betrifft: Ich bin der Meinung das solche Abweichungen notwendig sind um ein Buch verfilmen zu können. Es gibt Projekte da klappt das hervorragend (Herr der Ringe, Parfüm) und andere da geht es total in die Hose (Da Vinci Code).
Racemat
15.09.2006 00:38 Uhr
In meinen Augen ein absolutes Meisterwerk. Der Film ist visuell und musikalisch absolut umwerfend, zieht einen sofort in seinen Bann und die Zeit vergeht wie im Fluge. Obwohl ich bei Tom Tykwer massive Bedenken hatte, kann ich nur sagen, dass er mit dem Parfum seinen mit Abstand besten Film vorgelegt hat. Der Film wird dem Buch absolut gerecht.
e-sTy
15.09.2006 00:13 Uhr / Wertung: 8
Zuerst wollte ich mir "Das Parfüm" gar nicht anschauen, da mich das Thema nicht interessierte. Habe dann aber zufällig den Trailer gesehen und dieser hat mein Interesse geweckt.


Bin dann heute ins Kino und ich muss sagen, dass der Film die hohen Erwartungen nach dem Trailer erfüllt hat. Ich habe in den letzten Tagen noch die ersten 100 Seiten des Buchs gelesen. Die Schauplätze und Charaktere hatte ich mir genau so vorgestellt. Auch die "Darstellung" der Gerüche wurde gut gelöst, konnte mir das vorher absolut nicht vorstellen.
Die Darsteller, allen voran Ben Whishaw, sind richtig stark.


Zwischendurch ist mir ein paar Mal aufgefallen, dass einige Dinge aus dem Buch nicht vorkommen bzw. leicht verändert wurden, was in meinen Augen aber nicht wirklich schlimm war.
Den Erzähler empfand ich nicht als störend, da er meiner Ansicht nach, nicht zu häufig zum Einsatz kam.
Das wichtigste für mich war jedoch, dass der Film nie langatmig wurde und ich keine Szene nennen könnte, die man hätte kürzen können.
Kann ihn also nur empfehlen. Bin normal kein Freund von derartigen Literatur-Verfilmungen, aber diese hat mich wirklich überzeugt!

Daniela85
14.09.2006 23:37 Uhr
Bevor ich den Film gesehen habe, habe ich mir gedacht, dass er auf Grund der langen Laufzeit und der literarisch "abgedrehten" Geschichte bestimmt stellenweise sehr langweilig und unglaubwürdig wird. Aber ich wurde positiv überrascht. Das Parfüm hat mich zu keinem Zeitpunkt gelangweilt. Ganz im Gegenteil: Die Story wurde wie ich finde gut umgesetzt und auch der Versuch die Gerüche darzustellen hat größtenteils immer gut geklappt. Die Darsteller waren alle auch sehr gut ausgewählt, allen voran natürlich der Hauptdarsteller, der wie die Faust aufs Auge in diesen Film passt ;-). Ich möchte hier zwar nicht von einem Meisterwerk sprechen (kann nicht genau sagen was es ist, aber der bestimmt Kick hat mir dann doch gefehlt), aber "Das Parfüm" ist auf jeden Fall gut geworden und absolut sehenswert....
b4zi
14.09.2006 16:34 Uhr
@KarlOtto:
Doch, doch, das ist ganz genau wie im Buch.
Überhaupt hält sich der Film - ziemlich unüblich, wie ich finde - getreu an die Buchvorlage, was für mich ein großer Pluspunkt ist.

Auch ansonsten bin ich absolut begeistert von diesem Werk; sowohl Atmosphäre als auch die Figur des Grenouille sind überragend dargestellt (Hut ab vor Whishaw, der es schafft, irgendwie immer gleichzeitig unschuldig und grausam zu wirken...), dazu kommen die grandiosen Landschafts- und Stadtkulissen von Paris und Grasse nebst Umgebung.

Neben Whishaw überzeugen vor allem Dustin Hoffman als schrulliger Parfümeur und Alan Rickman, der vielen noch aus Harry Potter bekannt sein dürfte; die schauspielerische Leistung aller Akteure ist grundsätzlich sehr gut.

Whishaw mag manchen sicherlich - im Hinblick auf die abstoßende Romanfigur - viel zu gut aussehen, allerdings sollte man sich klar machen, dass die Filmemacher ein eindeutiges Identifikationsproblem hatten: Es ist um ein Vielfaches schwieriger, sich in einen "Körperklaus" auf der Leinwand hineinzuversetzen, als dass dies im Buch der Fall ist.

Darüberhinaus gab es im Vorfeld ja noch eine weitere Gefahr, der sich "Das Parfüm" gegenübersah:
Wie sollte es möglich sein, die Stimmung des Buches, die schließlich hauptsächlich auf der Beschreibung der Gerüche aufbaut, in den Film zu bringen?
Nun, es wird auf schnelle Bilder gesetzt, was sich (insbesondere während der Eröffnungsszene) als perfekte Methode herausstellt, und - vor allem bei angenehmen Gerüchen - auf Musik.
Ich hätte es nie für möglich gehalten, aber die Stimmung des Romans findet sich auf diese Weise tatsächlich im Film wieder. Grandios!
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10 Punkte
Spangenberg
24.08.2006 12:08 Uhr
Da ich das Buch nicht gelesen habe, kann ich mir auf die Frage, ob der Film gut umgesetzt wurde, absolut kein Urteil erlauben. Aber ohne das Buch gelesen zu haben, hat mir der Film extrem gut gefallen. Völlig untypisch für eine deutsche Produktion zeigen Tykwer und Eichinger, dass wir in Deutschland durchaus in der Lage sind, auf Hollywood-Niveau zu produzieren. Damit beziehe ich mich jedoch nicht auf die Story des Filmes, denn in dieser Hinsicht stand das deutsche Kino dem amerikanischen nie wirklich nach. Vielmehr überzeugt die filmische Umsetzung des Stoffes, die Kameraführung, die Ausleuchtung, sprich die Bilder an sich. Auch die Tatsache, dass man hier Stars des (neuen) deutschen Filmes wie Jessica Schwarz oder Karoline Herfurth ebenbürtig neben internationalen Größen wie Dustin Hoffmann oder Alan Rickman sieht, erfreut das Herz des Cineasten. Alles in allem ist DAS PARFÜM ein durchaus gelungener Film, der schlicht und ergreifend sehenswert ist. Fazit: Unbeding anschauen!
KarlOtto
23.08.2006 16:02 Uhr / Wertung: 8
Was soll man zu dem Film sagen. Es ist ein wirklich guter Film geworden, solange man das Ende ignoriert. Gefallen hat mir, dass man einen Erzähler gewählt hat, der die Zusammenhänge erklärt. Somit muss man das nicht alles filmisch erzählen und konnte viel Zeit sparen. Auch erleichtert es das Verständnis, was es mit den Gerüchen auf sich hat. Aber das Ende ist nur zum Kopfschütteln. Kann mir nicht vorstellen, dass das auch im Buch so ist. Und wieso die FSK diesem Film eine Freigabe ab 12 gegeben hat, wird mir wohl auch immer ein Rätsel bleiben.
TheRinglord1892
10.08.2006 17:36 Uhr / Wertung: 8
Also bei Tom Tykwer mache ich mir da wenig Sorgen... Was die Gerüche betrifft und wie sie filmisch umgesetzt werden, darüber war ich auch sehr besorgt. Allerdings haben sowohl Teaser als auch der normale Trailer in diesem Bereich schon sehr gute Szenen gehabt (die Szene, wo das Baby den Finger packt und daran richt finde ich sehr sehr gut, absolut nicht effekt-hascherisch wie oft behauptet). Das Buch hat mir im Ganzen auch wenig gefallen, allerdings interessiert mich die Inszenierung von Tom Tykwer sehr. Ich denke dass das Problem darin liegt, dass die Story einfach nicht für jederman ansprechend ist. Ich freue mich weiterhin auf den Film, nur leider seh ich's jetzt schon kommen, das Dustin Hofmann mich unsagbar nerven wird...
Dr.Nibbles
10.08.2006 16:05 Uhr
Ist m.E. aber auch eher so ein Buch, dass einfach fast nicht verfilmt werden kann... das geniale am Buch ist ja, wie die Gerüche beschrieben werden... wie das filmisch umgesetzt werden soll?!? Aber anguggn werd ich ihn mir wohl auf jeden Fall, einfach weil's mich interessiert.
Marjan
13.06.2006 00:16 Uhr / Wertung: 7
ketchup hat ihn gesehen. was denkst du denn zu dem film daß er nur 5 punkte wert war?
KeyzerSoze
12.06.2006 12:04 Uhr / Wertung: 7
Es soll schon die entgültige Fassung gewesen sein. IMDB hängt mit ihren Angaben da immer ein wenig hinterher. Das war mehr ein Test um zu sehen wie er ankommt (war größtenteils eher schlecht wie ich gehört habe) um zu sehen wie groß er gestartet werden soll.
TheRinglord1892
12.06.2006 12:01 Uhr / Wertung: 8
Allerdings sieht man bei diesen Test-Screenings nicht zwingend die endgültige Fassung des Films, da kann noch viel am Film abgeändert und verbessert werden...
KeyzerSoze
12.06.2006 09:39 Uhr / Wertung: 7
Die Wertungen gehen durchaus in Ordnung, da es von dem Film schon einige Screenings in Deutschland gab. (so fern die Leute auf einem dieser Screenings waren ;) )
TheRinglord1892
12.06.2006 01:46 Uhr / Wertung: 8
Ich finds auch hier mal wieder interessant, dass wir bereits 2 Wertungen für den Film haben, wo er doch noch mitten in der Post Production sein soll...

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