Kong que (CN 2005)

Wieder einmal ein großartiger und sehr bewegender Film aus China, der die Geschichte dreier so verschiedener Geschwister - der ältere dick und dumm, die Schwester ein wenig abgedreht und der Jüngste unterdrückt und schüchtern (wobei sie eigentlich alle auf ihre Art verrückt sind) - erzählt und dabei vor allem durch die Mischung aus Humor und mitunter verzweifelnder Traurigkeit zu gefallen weiß. Wenn es auch anfangs schwer fällt, jemanden richtig gehend zu mögen, wachsen einem die Figuren über die fast 150 Minuten richtig ans Herz, ohne dass das Ganze dabei in den Kitsch abdriftet. Besonders erwähnenswert ist, dass sich der Film vor allem dem normalen Leben der normalen Menschen widmet und Politik hier außen vor bleibt. Um so erfreulicher, dass der Film 2005 trotz fehlendem politischen Hintergrunds - das scheint mir leider manchmal das wichtigste Kriterium bei der Auswahl chinesischer Filme zu sein - den silbernen Bären auf der Berlinale gewonnen hat.