Lonesome Jim hat bei mir leider zu keinem Zeitpunkt wirklich funktioniert. Grund war, dass mir die Charaktere dieses Garden State-RipOffs dermaßen unsympathisch und egal waren, dass mir deren Geschehen sonstwo vorbei ging und mich zu keinem Zeitpunkt auch nur ansatzweise interessieren oder bewegen konnte. Dem entgegen stehen die guten Darstellerleistungen, wie auch die überzeugende Regie von Steve Buscemi, die mir den Film gerade noch so ins Mittelmaß hieven konnte. Ansonsten eine riesige Enttäuschung.
namecaps1 29.07.2009 14:17 Uhr / Wertung: 5 - Letzte Änderung: 29.07.2009 um 14:28
Wer sich Problemen anderer mittels Film gerne zuwenden mag, kann dies zusammen mit Jim ganz ausgezeichnet ausleben. Sofern man auch bereit ist, des anderen Affleck (Casey) praktisch regungslose Gesichts- und Körpersprache als Mimik aufzufassen. Ich fand den Film - trotz sehr guten Ensembles und trotz interessantem Setup (Provinzassel-Story) - in der Ausführung des Plots doch einigermaßen platt.
Zugegeben, der Part des Jim ist schwer rüberzubringen, zumal zuviel Unsympathisches in dieser Figur eines Protagonisten steckt. Mag es an dem einen Affleck gelegen haben? Ich denke schon - er hat mich auch in anderen Rollen nicht wirklich für seine Figuren eingenommen. In Summe leider nur mittelmäßig trotz Buscemis einwandfreier Regie und guter Kamera.
Da ich grundsätzlich Optimist bin, hatte ich etwas Probleme mit der Grundeinstellung der Hauptfigur (en). Da kam ich mit dem Charakterfilm Evenhand wesentlich besser zurecht. Obwohl Jim am Ende noch die Kurve kriegt ist er für mich zu pessimistisch zum Leben und seinen Mitmenschen eingestellt, man fragt sich wie er so überhaupt fast 30 Jahre werden konnte, ohne die gleichen Anstrengungen wie sein Bruder zu unternehmen.
Ein großartiger, ruhiger, kleiner Film von Steve Buscemi. Die sehr schlichte, fast dokumentarische Inszenierung passt perfekt, sie lässt den Film sehr authentisch wirken und das ist die Story auch. Casey Affleck kann sehr gut überzeugen, bisher habe ich ihn noch nie so gut gesehen und Liv Tyler ist ebenfalls gewohnt gut. Hinzu kommt dann noch Mark Boone Junior in einer netten Nebenrolle. Wer ruhige Charkter-Filme mag, dem wird Lonesome Jim sicherlich gefallen.
Eine weitere grossartige Regiearbeit von Steve Buscemi. Der Film ist in einer Kleinstadt sehr breit ausgelegt. Obwohl der Film grundsätzlich eine triste Atmosphäre hat, ist er nur so vollgepackt mit alltagskomik, die jedoch nie überzeichnet ist. Sehr toller Film.