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Dresden (TV) (DE 2006)

Dresden - das Inferno (DE 2006)
Dresden: The Inferno (2006)


Genre      Drama / Romance / War
Regie    Roland Suso Richter ... 
Buch    Nikolaus Kraemer ... 
Stefan Kolditz ... 
Darsteller    Benjamin Sadler ... 
Felicitas Woll ... Anna Mauth
John Light ... 
Heiner Lauterbach ... Carl Mauth
[noch 4 weitere Einträge]
 
Agent nofx
 
Wertungen37
Durchschnitt
4.84 
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DVD-Erscheinungstermin:
09.03.2006



10 Meinungen   [Ihre Meinung zu diesem Film]

namecaps1
21.03.2006 12:45 Uhr / Wertung: 0
@Pemaroth: Okay, ich denke, die Richtung meiner Wertung ist jetzt klar. Nochmal, zur Illustration. Auf den ersten Blick weit hergeholt, leuchtet folgendes auf einen zweiten Blick vielleicht sofort ein: Da gibt es zu Rambo Sequels, die sich vom ersten Film in einem einzigen, wesentlichen Punkt unterscheiden: Rambo (ohne Nummer) erzählt von einer Figur, die in der Vergangenheit in einen Krieg für sein Land gegangen ist, diverses erlitten hat und diverses Unschönes getan hat. Vage, aber in sich korrekt.In allen weiteren Rambo-Filmen entpuppt sich die Figur als Rambo als vom Krieg Geschädigter, der das nur in neuen Kriegen gegen denselben bzw. ähnliche Gegner verarbeiten kann. Viel schlimmer kann man einen geschichtlichen Hintergrung, zumal hier Vietnam, nicht missbrauchen.
Ähnlich sehe ich übrigens auch Pearl Harbor. Umso schlimmer, weil vor einem so heftigen Hintergrund eine äußerst triviale Lovestory propagiert wird. Und sorry, das gehört IMHO zum Müll.
Pemaroth
21.03.2006 12:17 Uhr
@namecaps1: Hast schon recht. Nicht jeder schaut vermutlich solche Filme mit viel Hintergrundwissen und mit etwas kritischem Auge. Wenn man sich von dem Film nur berieseln lässt, könnte so manches vielleicht etwas verfälscht rüberkommen. So ganz genau weiß ich zwar noch nicht, auf was du jetzt im einzelnen (außer den Bescheiden ;) ) anspielst. Aber deiner Forderung nach historischer Gründlichkeit kann ich jedenfalls restlos zustimmen.
namecaps1
21.03.2006 10:40 Uhr / Wertung: 0
Hallo Pemaroth: Das gleiche ist nicht "dasselbe". Der Punkt, den der Film ja selbst illustriert hat ist ja doch der: Nicht jeder Drehbuchschreiber setzt sich so intensiv mit Geschichte auseinander wie vereinzelte Zuseher, zu denen offenbar auch du gehörst. Gerade bei einem heiklen Hintergrund wie diesem - auch wenn das Thema des Films eigentlich eine persönliche Lovestory in harten Zeiten ist - bleibe ich bei meiner Forderung, dass hier historische Gründlichkeit unbedingt notwendig ist. Egal, welches Land, egal, welche Seite gezeigt wird.Denn die meisten Zuseher gucken das - und nehmen das Gesehene als echt.
Pemaroth
21.03.2006 09:59 Uhr
@namecaps1: Nein, ich nehm es dir nicht persönlich übel. Aber ich hab mich wirklich viel mit 3. Weltkrieg und Judenverfolgung beschäftigt. Von daher kann ich dir sagen, dass es diese Bescheide, die du als Stuss und Geschitsverklitterung ansiehst, wirklich gab. Natürlich stand da nicht drauf: Bitte morgen zum Viehtransport nach Ausschwitz Gaskammer melden, aber es gab die Bescheide zur Umsiedelung (wie das ja so schön genannt wurde.) Schau dir mal den Film Holocaust an, da sind alle grauenhaften Stufen der Judenverfolgung recht identisch und drastisch gezeigt. Danach wirst du mir vielleicht zustimmen. ;)

Niemand sagt darüber hinaus, dass die Bombardements der Deutschen, Österreicher und Japaner in Ordnung waren. Fakt ist allerdings, dass die Bombardierung Dresdens strategisch absoluter Blödsinn war und der Krieg zu dem Zeitpunkt eigentlich schon gewonnen war. Es war ein reiner Angriff auf die Zivilbevölkerung ohne militärischen Nutzen. Die Bombardierung Dresdens war eigentlich nur eine Rache für die Bombadierungen in England. Nicht mehr und nicht weniger. Das wird im Film nur unterschwellig angesprochen (der Konflikt zwischen den zwei Bomberpiloten), wahrscheinlich um die Engländer nicht vor den Kopf zu stoßen (wozu, da muss ich dir zustimmen, gerade ein deutscher Film auch sicherlich nicht das Recht gehabt hätte.)

Und es ist ja nicht so, als ob in dem Film in Deutschland alles super war und die Engländer plötzlich die bösen. Die Szene, als Anna fast erschossen worden wäre, weil sie sich der SS in den Weg stellt, fand ich schon heftig.

In einem muss ich dir jedenfalls wirklich zustimmen: Geschichte wiederholt sich leider immer wieder. "Deshalb sind ja solche Filme so wichtig, damit man sieht, was damals falsch gelaufen ist und was man vielleicht in Zukunft besser machen kann, um aus der Geschichte zu lernen." (Zitat meiner Geschichtslehrerin *g*)

namecaps1
10.03.2006 21:29 Uhr / Wertung: 0
@ Pemaroth: Du persönlich nimmst es mir sicher nicht übel, wenn ich das von dir so oder ähnlich angeführte Verteilen von "Bescheiden" fürs KZ als zumindest gewagt bezeichne (aber eigentlich find ich ist das a- Stuss oder b- Geschichtsklitterung zu bezeichnen). Allerdings habe ich auch schon gehört, dass die Bombardierung Dresdens ein beispielhaftes Kriegsverbrechen und insbesondere eine neue Dimension des Krieges, eingeführt durch die Briten sei - wobei außer Acht gelassen wird, dass ebendieses Verbrechen sowohl in Warschau als auch im gesamten ersten Weltkrieg begangen wurde, respektive durch die Armeen Österreich-Ungarns und des Deutschen Reiches. Und auch deren Kriegsverbrechen hatten Vorläufer. Anders gesagt: Gerschichter wiederholt sich, das ist nicht neu. Aber ich finde es unerträglich, wenn ein Film so tut, als wäre das nicht so - gegen die Realität, die für seine Spannung so wichtig ist, und die er ansonsten für sich in Anspruch nimmt - so auch in diesem Fall.Anders gesagt: Ich seh einfach nicht, was dieser Einwand erreicht, mein Vorschlag: lass mer des mal, okay? ;-)Und auf den Film bezogen: Einer der wichtigeren Gründe, warum ich ihn eher sehr schlecht finde...
Pemaroth
09.03.2006 10:52 Uhr
Der Meinung von vegan_demon kann ich mich überhaupt nicht anschließen.

Eine Antwort am Rande:
Zitat: Und eine Frage am Rande: was hat Robert mit der Leiche des Wehrmachtssoldaten gemacht, dessen Bett er übernimmt? Weggezaubert? Zitat Ende
Ganz einfach, der Kerl wurde kurz zuvor von Sanitätern weggenommen. Er hat sich nur in das Bett legen müssen.

Auf Authentizität wurde sogar sehr großen Wert gelegt. Ich habe eine Reportage gesehen und ja, es gab noch ganz ganz wenige Juden zu der Zeit in Dresden. Der gezeigte hatte wahnsinniges Glück. Er hat den Bescheid fürs KZ wie im Film ja auch gezeigt gerade am Tag des Bombenangriffes bekommen.
Die Kleidung, die die Schauspieler trugen, waren alles Originalteile aus dieser Zeit, die mühevoll zusammengetragen wurden.
Das Feuer war mal wieder echtes Feuer und nicht schlecht digital dargestelltes.

Die Vermischung aus Archivmaterial und "Frischgedrehtem" gefiel mir sehr gut. Es hat deutlich gemacht, dass das gezeigte keine Fiktion war, sondern der Wirklichkeit entsprach. Ich fand auch die Szenen, bei denen dieses Stilmittel eingesetzt wurde passend ausgewählt mit nur einer Ausnahme: Wie Robert die Maschine betritt, hätte es nicht sein müssen. Da war es eher leicht verwirrend.

Die Charaktere haben mich bis auch Robert überzeugt. Mich hat bei diesem vor allem gestört, dass er in der Synchronisation kein bisschen englischen Akzent hat. Selbst mit einer deutschen Mutter, hätte er diesen haben müssen.

Die Liebesgeschichte war wirklich etwas in die Länge gezogen, doch wurde dies durch die brillianten Bilder während des Bombenangriffes mehr als weggemacht.
Diese Schonungslosigkeit, mit der der Zuschauer die Brutalität des Bombenangriffes gezeigt bekommt (nur ein Beispiel: Eine bereits am Mantel brennende Frau zieht einen brennenden Kinderwagen hinter sich her) hat mich ziemlich mitgenommen.

Der Schluss war zwar etwas kitschig, aber durchaus treffend. Die Frauenkirche ist nunmal das Symbol dieser Nacht.

Von mir bekommt der Film 9 Punkte.

ZordanBodiak
08.03.2006 10:28 Uhr
12.7 Millionen Zuschauer haben am Sonntagabend eingeschaltet. Das ist neuer Rekord für einen deutsche TV-Miniserie. Das heißt 39% der 14 - 49jährigen haben sich die 13.2 Millionen teurer [und damit auch die teuerste deutsche Mini-Serie] angeguckt.
Lulu
07.03.2006 07:38 Uhr
lieber vegan-demon, ich schließe mich dir in fast jedem punkt an. hinzufügen möchte ich meine enttäuschung über die schauspieler. nicht nur frau woll bleibt blass und keineswegs allein wegen der rolle unglaubwürdig, nein, herr light leidet offenbar unter gesichtslähmung und auch herr lauterbach schlampert in einer dankbaren sterbeszene.


und was sollte dieses ende? wenn wir muddis herz noch nicht zum seufzen gebracht haben, lassen wir sie jetzt heulen, oder was? billig, schmalzig, voller fehler und vorhersehbar war dieser film.
eine art pearl harbour auf deutsch (wobei ich den film ganz bewusst nicht gesehen habe).

vegan_demon
07.03.2006 00:44 Uhr
Mir hat Dresden überhaupt nicht gefallen. Auf Authentizität wurde scheinbar nicht all zu viel Wert gelegt. Zumindest kann ich mir nicht vorstellen, dass im Frühjahr '45 noch Juden durch die Dresdner Innenstadt gelaufen sind und sogar noch eigene Wohnungen (!?) bewohnten.

Auch die Charaktere konnten mich durchweg nicht überzeugen. Am Schlimmsten ist Robert, der britische Bomberpilot, der sich so naiv und dumm verhält, speziell in der Wahl seines Verstecks. Wieso verschwindet er nicht aus dem Keller des Hospitals, sondern bleibt und bleibt und bleibt. Dieses unlogische Verhalten hemmt noch zusätzlich die ohnehin schon nicht all zu spannende Atmosphäre des Films. Besonders dämlich finde ich die Szene, in der die SS oder Gestapo den Keller des Krankenhauses inspizieren: Robert schreckt auf - "Oh oh! Gefahr." - So weit so richtig. Als dann jedoch Heiner Lauterbach und der Adjutant plötzlich zu sehen sind, fragt man sich: wieso störte deren Anwesenheit unseren "Helden" nicht schon früher?

Auch die lieblose Vermischung aus Archivmaterial und "Frischgedrehtem" stört. Es kommt einem so vor, als ob Regisseur Richter um jeden Preis so viele Archivaufnahmen wie möglich unterbringen wollte, ob diese nun an den entsprechenden Stellen einen Sinn oder Stil haben, schien ihn nicht zu interessieren.

Auch die viel zu sehr in die Länge gezogene Liebesgeschichte langweilt. Nicht nur, dass man die Gefühle Annas nicht wirklich nachvollziehen kann. Nein: sie bleibt auch - trotz der langen Zeit, die sich der Film mit ihr beschäftigt - erstaunlich flach. Besonders lächerlich hier: die Liebesszene im Krankenhausbett. Meine Fresse. Was ein Schwachsinn. Und eine Frage am Rande: was hat Robert mit der Leiche des Wehrmachtssoldaten gemacht, dessen Bett er übernimmt? Weggezaubert?

Überhaupt kann ich mir nicht vorstellen, dass die Tochter einer deutschen Bonze im Dritten Reich als Krankenschwester arbeitet. Generell wird Anna viel zu modern und eigensinnig dargestellt.

Anderes Thema: wieso hat man die britischen Soldaten alle synchronisiert? Achtet man bei Dresden auch die Lippenbewegung der Soldaten, so ist leicht zu erkennen, dass diese Szenen auf englisch gedreht wurden. Warum also synchronisiert man das nochmal nach?

Lässt sich also zusammenfassen: auch wenn das ZDF einen aufwendigen historischen TV-Film dreht, sollte man nicht (all zu) viel erwarten. Schwacher Film.

Dr. Zoidberg
06.03.2006 22:22 Uhr / Wertung: 4
Ganz nett, mehr aber auch nicht, oder auch: Viel heiße Luft um nichts.

Der Film hatte mehr mit der Liebeshandlung zu tun, als mit den Ereignissen in Dresden damals, die irgendwie erschreckend kurz kamen.

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