ZordanBodiak 01.05.2008 10:32 Uhr / Wertung: 8 - Letzte Änderung: 01.05.2008 um 10:34
Gerade die Ideen der deutschen HipHop-Band sind mit das Beste, was in der ganzen Reihe je zu hören war. "Schizophren" mit Kettensäge, das gibt's nur aus Stuttgart. Und überhaupt war es für die HipHopper wesentlich schwerer ihre Musik umzusetzen. Der Umstieg von E-Gitarre auf Akustik ist nicht übermäßig kompliziert - die ganzen Technikspielereien des HipHops aber ohne Stecker umzusetzen dagegen wohl eher. Die Fantas sollten allerdings immer noch die einzige HipHop-Combo sein, die ein offizielles MTV-Konzert einspielen durfte. Ansonsten fallen mir nur noch Arrested Development ein, die haben Anfang der Neunziger ihr unplugged-Konzert m.E. aber in Eigenregie inszeniert.
Ein Konzept für den deutschsprachigen Raum gab's dabei allerdings nie. Neben den Stuttgartern haben nur Grönemeyer, die Ärzte und die Hosen offizielle unplugged-Konzerte eingespielt. Bei den beiden (Pop-)Punk-Bands könnte man wohl noch am ehesten von einem deutschen Konzept sprechen. Aber auch hier gingen m.W. die Anfragen vom Mutterkonzern aus.
Abgesehen davon favorisiere ich aber immer noch Neil Youngs Konzert. "Like a hurricane" ist unplugged einfach tieftraurig und Gänsehaut pur...
El Camel 01.05.2008 08:12 Uhr - Letzte Änderung: 01.05.2008 um 08:15
Unplugged stellt für mich ein Denkmal aus der Zeit da, als MTV noch innovativ und vorallem auf die Musik fokussiert war. Ein wirklich großes TV Format und eine der MTV Sendungen mit einem wirklichen künstlerischen Anspruch. Für alle dies nicht kennen: Prinzip von MTV Unplugged ist es bekannte Bands in einen kleinen Saal mit Publikum zu setzen, nur mit unverstärkten Instrumenten und sie so ein verändertes Programm spielen zu lassen. atmospährisch hat das besonders bei den Heavy Bands nicht mehr viel mit dem Bühnenset zu tun und oft kommen klassische Instrumente zum Einsatz die der ganzen Sache einen grandioses Flair verleihen. Das klappt auch in der Regel so gut, dass die Unplugged Alben von Interpreten wie Nirvana, Pearl Jam, Johnny Cash und die vieler anderer Künstler inzwischen nicht nur bei den Fans einen echten Kultstatus genießen. Irgendwann wurde das Format auf Deutschland übertragen - was soweit keine schlechte Idee war, aber ich möchte garnicht soweit drauf eingehen, weil die Reihe eigentlich einen eigenen EIntrag verdient hat - nur soviel: Das Prinzip wurde in Deutschland irgendwie nicht ganz verstanden und die Bands aus unseren heimischen Landen haben gerne mal einen Hang zum Größenwahn (Und das Unplugged einer HipHop Band zu machen war auch nicht unbedingt glücklich...).
Dabei will ichs aber auch bewenden lassen. Ich bin absoluter Unplugged Fan und dass das Format nicht ausstirbt zeigen mir Bands wie Korn die mich auf ihre alten Tage doch nochmal richtig positiv überraschen konnten. Bzw. das m.M.n. bekannteste Unplugged mit Nirvana schrieb ein Stück Musikgeschichte und machte letzten Endes das Format in Deutschland auch sehr beliebt. Heute führt es auf dem inzwischen klingelton und popmusikdurchtränkten MTV Deutschland leider ein Schattendasein und die Bands schlachten die Möglichkeit nur aus (Sendung wird einmal gezeigt - danach nurnoch auf DVD)...
Fazit: Für mich stellt, trotz aller Fehltritte und der Vergangenheit und Gegenwart, Unplugged das innovativste Konzept da, das MTV jemals im Bereich Musik brachte (vom Musikvideo als solchem Mal abgesehen). Und besonders als Musiker hab ich schon viele schöne Abende erlebt in denen einfach ein solches Konzert im Fernsehen kam und einem ein kalter Schauer über den Rücken jagte wenn ein Smashhit in einer wunderschönen alternativen Version gezeigt wurde. 10 Punkte.
Ein Konzept für den deutschsprachigen Raum gab's dabei allerdings nie. Neben den Stuttgartern haben nur Grönemeyer, die Ärzte und die Hosen offizielle unplugged-Konzerte eingespielt. Bei den beiden (Pop-)Punk-Bands könnte man wohl noch am ehesten von einem deutschen Konzept sprechen. Aber auch hier gingen m.W. die Anfragen vom Mutterkonzern aus.
Abgesehen davon favorisiere ich aber immer noch Neil Youngs Konzert. "Like a hurricane" ist unplugged einfach tieftraurig und Gänsehaut pur...