Die Angst, dass "ein ganz gewöhnlicher Jude" ein cineastischer Reinfall werden könnte, sind selbstverständlich groß. Ein neunzigminütiger Monolog Ben Beckers über Toleranz und "Normalsein". Wahrscheinlich würde diese Inszenierung auch perfekt auf der Theaterbühne funktionieren. Denn Oliver Hirschbiegel nutzt nur in wenigen Momenten die Kamera als Instrument, um näher auf Einzelheiten einzugehen oder um den Handlungsort vielfältiger gestalten zu können. Diese geringen visuellen Ausrisse sollen aber auch nicht vom Monolog ablenken. Dieser ist der Mittelpunkt. Dessen Thematik sollen zum Nachdenken anregen. Visuelle Spielereien würden wohl nur die Aussagen verwässern. Aber selbst, wenn man Ben Beckers Glanzvorstellung auch auf den Brettern, die die Welt bedeuten, perfekt betrachten könnte, schadet dies dem Film nur in geringster Weise.
Beckers Vortrag ist lebhaft, wird von ihm äußerst kurzweilig gestaltet, so dass man kaum merkt wie die Zeit vergeht. Immer wieder läuft der "gewöhnliche Jude" durch seine Wohnung. Erzählt dabei. Zunächst sind seine Gedanken noch von der Abneigung gegen die "Toleranz" der Mitbürger gezeichnet. Mit dem Fortschreiten der Inszenierung wandelt sich das Erzählte jedoch immer mehr zu einer Reflexion über das eigene Leben. Erst nach gut neunzig Minuten hat der "gewöhnliche Jude" seinem Unmut Luft gemacht. Musik setzt ein - und stimmt den versöhnlichen Schluss ein.
Kurz um: Hirschbiegels "Wiedergutmachungsversuch" benötigt nicht das Kino. Aufgrund seiner Thematik und der hervorragenden Vorstellung Ben Beckers ist "ein ganz gewöhnlicher Jude" aber ein sehenswerter, kurzweiliger Film geworden... 8 normale Punkte
Beckers Vortrag ist lebhaft, wird von ihm äußerst kurzweilig gestaltet, so dass man kaum merkt wie die Zeit vergeht. Immer wieder läuft der "gewöhnliche Jude" durch seine Wohnung. Erzählt dabei. Zunächst sind seine Gedanken noch von der Abneigung gegen die "Toleranz" der Mitbürger gezeichnet. Mit dem Fortschreiten der Inszenierung wandelt sich das Erzählte jedoch immer mehr zu einer Reflexion über das eigene Leben. Erst nach gut neunzig Minuten hat der "gewöhnliche Jude" seinem Unmut Luft gemacht. Musik setzt ein - und stimmt den versöhnlichen Schluss ein.
Kurz um: Hirschbiegels "Wiedergutmachungsversuch" benötigt nicht das Kino. Aufgrund seiner Thematik und der hervorragenden Vorstellung Ben Beckers ist "ein ganz gewöhnlicher Jude" aber ein sehenswerter, kurzweiliger Film geworden... 8 normale Punkte