Mongol (2006)

mit großen erwartungen bin ich in den film gegangen um dann enttäuscht zu werden. hatte ich doch einen film á la braveheart erwartet, der schön zeigt, wie ein einzelner khan es schaffte ein volk zu einen, um dann das größte vereinte reich der geschichte der menschheit zu schaffen. nachdem ich die ersten 45min vergeblich auf ein bisschen action gewartet habe, kam der film langsam in schwung. der aber leider immer wieder durch zeitsprünge herausgenommen wird. zwar baut der film, da er teilweise als rückblende erzählt wird, eine gewisse spannung auf, jedoch bleibt immer wieder eine frage offen: wie?
da wo dieser film endet, hätte man ihn beginnen lassen sollen; mit 15min vorgeschichte, die für die 120min des films vollkommen ausgereicht hätten.

Durch die tolle Optik und das unverbrauchte Szenario ist Mongol einer der besten Historienfilme der letzten Jahre. Kleinere Längen und Unfokussiertheiten in der Handlung stören mich in diesem Genre auch nicht allzu sehr.
Zweieinhalb Aspekte verhindern dennoch mehr als 7 Punkte: gegen Ende wird gerade der spannendste Teil der Geschichte, wie die Armee denn nun aufgestellt wurde, ausgelassen; und zwischendurch wirkt der Zeitverlauf durch die ständig wechselnden Jahreszeiten ziemlich unnachvollziehbar. Außerdem wirkte die zweitwichtigste Figur, Jamukha, auf mich ziemlich fehlbesetzt.

Bin doch ziemlich enttäuscht von dem Film. Optisch gibt es eigentlich nur wenig bis gar nichts zu beanstanden und auch wenn Tadanobu Asano etwas unterfordert wirkt weiß das Cast insgesamt zu überzeugen. Blöd jedoch nur wenn das Drehbuch wenig hergibt, bzw. viel zu viel in zu kurze Zeit packen will. So wechselt sich der Film durchweg zwischen storylastiger Hektik und ruhigen Landschaftsbildern ab die zusammen nicht so richtig harmonieren wollen. Auch die deutsche Synchronisation hat bei mir etwas zum Ärgernis beigetragen, so wurden fast durch die Bank bekannte Serienstimmen verpflichtet, so dass ich oftmals Doug Heffernan, Tony Soprano oder Arthur Spooner vor mir gesehen habe ... wie dem auch sei: Optisch gibts wenig zu beanstanden, aber inhaltlich wie so oft bei Biografien großer Namen wäre eine weniger hektische Erzählung des Lebens wohl besser gewesen.