One Way (DE 2006)

Der Schweiger Til zeigt uns mal wieder sein ganzes Können.

Aber Spaß beiseite, ein ernstes Thema wird hier comicartig verwurstet. Als der junge Snob den Dildo hinten rein bekam, konnte ich ein Grinsen nicht verkneifen und fühlte mich eher an eine schlechte Teenykomödie ala American Pie erinnert.

Das Productplacement war auch nicht zu übersehen und nicht zu überhören. Der Mist wurde sogar von zwei deutschen Filminstituten gefördert...Hhhnnnnngggggg......

Einer der ganz großen Tiefpunkte was ich bisher an Filmen gesehen habe... und das sind nicht wenige. Keyser hat ja schon sehr schön beschrieben, warum der Film reine Zeitvergeudung ist. Einfache dumme Dialoge, dumm handelnde Figuren und wenn das amerikanische Rechtssystem wirklich so arbeitet, na dann "Gute Nacht, Amerika!". Der einzige Grund, warum der Film noch einen Gnadenpunkt erhält, ist der weil ich immer noch einige Uwe-Boll-Filme noch nicht gesehen habe... ;-)

Enttäuschend, einfach nur enttäuschend. Wie man ein eigentlich interessantes Thema sogar noch unter dem Niveau einer Sat.1-Eigenproduktion drehen kann, ist mir ein absolutes Rätsel. Flache Dialoge und ungewollt komische Elemente, die direkt nach einer extrem harten Vergewaltigungsszene einfach nur unglaublich unpassend sind bringen den geneigten Zuschauer lediglich zu der Frage, ob der Film eigentlich eine Direct-to-DVD-Produktion ist und nur irrtümlich in die Kinos gelangt ist. Unverständlich, absolut unverständlich.

Ich wäre in diesen Film wahrscheinlich nicht reingegangen, aber schließlich fand ich es gut, dass er in der Sneak lief. Denn die Besetzung war gut und das Thema wurde auch spannend rübergebracht. Leider gab es ab und zu einige unglückliche Dialoge, die das ganze ein bischen lächerlich wirken ließen (siehe Kommentar von KeyzerSoze), weshalb es bei mir ein paar Punkte Abzug gibt. Aber davon abgesehen war der Film ganz gut.

Anfangs dachte ich noch: Warum um alles in der Welt wird der überall so verrissen und bekommt von fast jedem Kritiker die Tiefstbewertung reingedrückt? Sicher, er war zu keinem Zeitpunkt wirklich gut, aber zu Beginn doch noch recht ordentlich, doch nach und nach konnte ich die Meinung der Kritiker immer mehr nachvollziehen, denn wie sich die Geschichte in der zweiten Hälfte entwickelt ist einfach nur bescheuert. Das wird noch untermalt mit den lächerlichsten Dialogen seit Langem; Höhepunkt ganz klar: "Gesteh doch dass du ihn umgebracht hast" - "Das kann ich nicht, ich würde mich in zwei Wochen im Gefängnis umbringen" - "Neeeeeeiiiiiiiin". Dazu noch die wirklich grenzdebile Idee mit Michael Clarke Duncan als Genral ... also lächerlicher gings nicht mehr. Und wenn wir schon bei Lächerlichkeiten sind, ich sag nur Eric Roberts, der hier für deine Darbietung die Goldene Himbeere des Jahrhunderts erhalten müsste. Nene, hier hat in der zweiten Hälfte gar nichts mehr gepasst und ach, wir müssen natürlich auch noch ein überraschendes Ende aus dem Hut zaubern, bei dem dann die Komplettverzweiflung bei mir einsetzte. Unglaubwürdig, teilweise grauenhaft gespielt, Dialoge unterster Schublade, in der auch noch genug Platz für eine total verkorkste Geschichte war. Ich frag mich grad echt warum ich für so einen Mist noch 2 Punkte vergeben will... hmm... anfangs wars wie gesagt noch recht erträglich, also wollen wir mal nicht so sein, auch wenn die 2 Punkte mehr als nur beide Augen zudrücken muss.

Endlich mal wieder was richtig Gutes in der Sneak ;-). Als man uns erst angekündigt hat, dass ein Film kommen wird der nur schlechte Kritiken bisher bekommen hat, habe ich ja schon mit dem Schlimmsten gerechnet. Doch als dann der Vorhang aufging und ich feststellen konnte, dass es sich um "One Way" handelt habe ich mich tierisch gefreut und das nicht zu unrecht ;-). Der Film gefällt mir von der ersten bis zur letzten Minute. Die Story ist packend und lässt einen richtig gut mitfühlen, die Darsteller sind alle super gewählt und passen wie die Faust aufs Auge, der Soundtrack ist toll und auch lustige Einlagen fehlen nicht - ich sage ja nur Präsentation (die Erste und die Zweite*fg). Mir persönlich hat es jedenfalls sehr sehr gut gefallen und wenn ich so darüber nachdenke, würde ich ihn mir jetzt doch glatt noch einmal ansehen ;-)...

Netter kleiner Film, muß man nicht gesehen haben - kann aber. Hab glaube ich irgendwo gelesen, das er Til Schweiger sehr am Herzen lag (er hat ihn Produziert).
Inhalt: Reiche Familie versucht mißratenen Sohn zu schützen. Lügen und Intrigen und ein paar Wendungen (nicht unvorhergesehen).

naja, vielleicht leide ich ganz einfach nur unter einer Remake-Verfolgungsangst :) kann mir aber bitte niemand übel nehmen bei dieser grossen Remake-Schwemme zur Zeit. Zudem hab ich dann noch den DVD-Erscheinungstermin mit dem Entstehungsjahr 1989 verwechslet. :(

@thomasf80: Was spricht eigentlich dafür, daß Til Schweiger im Jahre 2006 das Remake eines Newman-Films aus dem Jahr 1989 (!) macht, in dem Newman einen Politiker aus Lousiana spielt. Nix! Und warum schaust Du nicht einfach auf der imdb nach? Nicht falsch verstehen, ich frag einfach nur...

Ist dies das Remake von Paul Newman's Blaze, dass es bereits seit 2002 gibt?