Snitch (US 2013)

The Rock in einem fehlbesetzten Crime-Thriller, der weder im Bereich Spannung, noch im Bereich Action besonders gute Qualität abliefert.
Dieses Urteil meinerseits beruft sich auf mehrere Faktoren. Zum einen suggeriert der Film die Tatsache, das der verhaftete Sohn der Hauptfigur lieber im Knast zu Grunde geht, und nebenbei durch des Vaters Taten den Rest seiner Familie mit ins Unglück stürzt, als lieber ein paar Kumpels zu verraten, die ihn sowieso nur ausgenutzt hatten. Basierend auf dieser Grundidee steigert sich das Drehbuch nur in wenigen Punkten. Einer davon ist zwar der gut aufgebaute Zwiespalt zwischen Johnson und Bernthals Figuren, wobei der Ex-Knacki Daniel sogar die sympathischere Rolle bekam, da er nicht so unglaublich naiv und planlos dargestellt wird. Planlos wirkt nämlich dann auch der Rest der Geschichte. Zu viele Zufälle, zu wenig Spannung, und ein komplett fehlbesetzter The Rock, da ein muskelbepackter Koloss wie er einfach schon optisch nicht den schwächlichen Familienvater der nur unter Zwang handelt, glaubhaft rüberbringt.
Der einzige Lichtblick hier ist tatsächlich Jon Bernthal, der wiedermal zeigt wie authentisch und mitreißend er spielen kann, und auch seine Storyteile wirken als einziges wahrhaftig und interessant. Der Rest ist unplausibles, pseudo-wahres, unspannendes Thriller-Kino, das bei mir keine Sympathie für die Hauptfigur aufbauen kann, und auch ansonsten keine unterhaltsame Geschichte erzählt. Vergessenswert...

Dieser Film wurde damals mit den Worten beworben "der beste The Rock Film des Jahres". Wenn das stimmt, war es eher ein maues Filmjahr für den ehemaligen Profiwrestler, denn viel hat der Film nicht zu bieten. Die Story ist eher altbacken. Vieles hat man irgendwo schon mal gesehen und das dann oft auch besser. Für einen Actioner ist er mir zudem auch zu brav geraten. Ein wenig mehr Härte und Szenen mit Knalleffekt hätten diesem Drogen-Thriller ganz gut getan.
Allerdings muss man auch zugeben, dass Dwayne Johnson eine sehr solide Figur abgibt und zurecht das Zeug dazu hätte das gute alte Schwarzenegger-Kino wieder aufleben zu lassen. Feuer frei!

Der 17-jährige Jason (Rafi Gavron) soll für ein angebliches Drogenvergehen zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt werden. Sein Vater, der Unternehmer John Matthews (Dwayne „The Rock“ Johnson), handelt daraufhin mit der Staatsanwältin Joanne Keeghan (Susan Sarandon) einen Deal aus um die Haftstrafe auf ein Jahr zu verkürzen. Allerdings muss John dafür einen einflussreichen Drogendealer ans Messer liefern. Doch wie findet man so einen wenn man selbst nichts mit Kriminalität zu tun hat?

Auf dem offiziellen Filmplakat von Snitch ist ein Zitat von Blickpunkt Film zu lesen, dort heißt es „der beste „The Rock“ Film des Jahres!“. Zu dieser Aussage kann ich mich vorerst nicht äußern, da ich den ebenfalls dieses Jahr erscheinenden Pain & Gain noch nicht gesehen habe. Ganz eindeutig kann ich aber zumindest sagen, dass Snitch der ungewöhnlichste „The Rock“ Film der letzten Jahre ist.

Dwayne Johnson liefert als besorgter Vater durchaus eine glaubhafte Darbietung ab und zeigt, dass er auch anders kann als immer nur draufzuhauen und dämliche Einzeiler zu streuen. Zudem erzählt Regisseur Ric Roman Waugh die einfache aber mitreißende Geschichte des verzweifelten Vaters der für seinen Sohn aufs Ganze geht mit kaum einer wirklichen Kampfszene und sehr wenig Action, nimmt sich dafür aber umso mehr Zeit die Charaktere vorzustellen. Lediglich im letzten Drittel geht mal die Post ab, was mir persönlich nicht gefallen hat. Lieber hätte man bis zum Ende auf das angenehme Erzähltempo und die ausgebaute Spannung setzen sollen als effekthascherisch doch noch Material zu verschleudern. Weniger wäre hier mehr gewesen!

Die Macher von Snitch üben mit ihrem Film deutlich Kritik am Drogenkampf der USA. Nach einer neuen Richtline werden nämlich immer mehr Drogenstraftäter dazu verleitet, Dritte zu verraten um einen Deal und somit eine mildere Strafe für sich selbst auszuhandeln.

Fazit: Snitch ist ein ordentlicher Thriller mit einer simplen, aber packenden Story bei dem am Ende weniger mehr gewesen wäre.

Ein guter Crime-Film und Justizthriller mit ein bischen politischer Verstrickung, Einblick ins Drogenmilieu, Vater-Patchworkfamilienproblematik, Actionkomponenten (Truck versus Autos), Exnkackiproblematik, V-Männer. Es geht auch um die Frage, was 'Ehre und Anstand' sind - hat letztlich der Drogenboss mehr Moral als die karrieregeile Staatsanwältin? Gut gelungene Milieubeschreibungen und spannende Unterhaltung mit einigen sehr atmosphärischen und stimmigen Aufnahmen.
Ich war positiv überrascht, weil der Trailer mich in die Richtung 'pure action' geführt hatte.

Die Geschichte war durch den ganzen Film schlüssig und „The Rock“ überzeugte in einer Charakterrolle. Alle die einen typischen The Rock Actionfilm erwarten sollten allerding Abstand nehmen von dem Film.

Der Film ist jetzt nicht wirklich der Kracher.
Wer "The Rock" in Actionmode kennt und liebt, der wird in diesem Film katastrophal enttäuscht. Dwayne Johnson spielt die Rolle eines besorgten Familienvaters, der dazu bereit ist, sich auf illegale Geschäfte einzulassen, um seinen Sohn aus dem Gefängnis zu befreien. Wer sich jedoch etwas Spannung und Action aufgrund der Thematik illegaler Drogenhandel erhofft hat, sollte das ganz schnell vergessen! Es gibt insgesamt zwei Szenen, in denen mal ein wenig geschossen wird, ansonsten ist der Film sehr zäh und langweilig. Mit Spannung - welche ein guter Thriller ja besitzen sollte - kann der Film auch nicht glänzen. Im Prinzip war schon nach 30 Minuten klar worauf das alles hinauslaufen würde und man hat nur noch darauf gehofft, dass es möglichst bald zu Ende gehen würde...

Snitch ist jetzt nicht der Oberburner, aber es ist interessant zu sehen, dass Dwayne Johnson auch mal ernste, körperlich schwache Rollen spielen kann. Für einen dramatischen Thriller auf Basis wahrer Begebenheiten lohnt sich ein Ansehen allemal, aber eigentlich eher fürs TV. Die Actionszenen kamen ein wenig zu Kurz, die Kamera war manchmal etwas zu sehr handgeführt, aber dafür wurde mehr Wert auf eine stimmige und leicht spannende Story genommen.