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Crime / Drama / Mystery / Thriller | Regie | | Jim Jarmusch ... | Buch | | Jim Jarmusch ... | Darsteller | | Isaach De Bankolé ... | | Bill Murray ... | | Gael García Bernal ... | | John Hurt ... | | Tilda Swinton ... | | [noch 5 weitere Einträge] | | Agent |
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TheRinglord1892 |
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Wertungen | | 51 |
Durchschnitt | | |
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DVD-Erscheinungstermin: 04.12.2009
Start in den deutschen Kinos: 28.05.2009
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So, dann stürz ich mich auch mal in den Strudel der Interpretation. Ich greife einfach mal die Fragen auf:
AB JETZT BEGINNT DAS SPOILERN!!! Wobei...;-)
Worum geht es in dem Film?
Die Grenzen der Kontrolle? Die Grenze zwischen Realität und Vorstellung? Wahrnehmung und Empfindung? Die Relativität von Sehendem und Gesehenem?
Wer kontroliert wen?
Also was mir an Handlung haften blieb sind Phantasiegestalten die Gedanken über Kunst, Philosophie, Wissenschaft, Liebe, etc. verkörpern und von Mächten bedroht werden die gewaltsame Kontrolle ausüben. Einige Figuren wirken gehetzt als sie durch die Straßen laufen, die "Filmdame" wird von den Mächten sogar geschnappt. Jetzt kann man über diese Mächte natürlich viel interpretieren, was genau wollen sie? Sie sind mächtig weil sie über physische Stärke (Waffen, Helikopter, schicke Autos) verfügen, wirken wie böse, kapitalistische Profitgeier. Sind sie es die sich für "mehr als die anderen halten"? In einigen Jarmusch Filmen (Ghost Dog, Dead man) zieht immer so eine leise Kritik am Profitdenken mit. An den illusionären Konzepten des Fortschritts, an Mechanismen die darauf aus sind Regeln, Standards und Erfolgsrezepte für das Leben zu manifestieren, wenn nötig mit Gewalt. Schönes Beispiel sind die Glaubenskriege in der heutigen Zeit. Doch genau diese Kämpfe, dieses Aufzwingen von Überzeugungen, diese Machtspiele, lässt das lebendige an der Phantasie zu oberflächlichen Hüllen verkommen, denen der Kern fehlt. Jemand der eine Sache liebt, genießt sie für sich, weil es alles ist was er dafür tun kann. Darüber hinaus gibt es keine Kontrolle über Phantasien, Wahrnehmungen, Gedanken, weil jeder Mensch einen "subjektiven Blick" auf die Welt hat, jedes Bild setzt sich erst in der Phantasie zu etwas individuell Eigenem zusammen. Da "die Realitäten beliebig sind" scheitert jeder rationale Kontrollversuch an der individuellen "Vorstellungskraft" jedes Einzelnen.
Wer ist der Hauptcharakter?
Ich denke man sieht einen Mann der seine Umwelt beobachtet und auf sich wirken lässt. Außerdem praktiziert er Tai-Chi, Meditationsübungen die das Prinzip der Harmonie von Körper(Natur) und Geist beinhalteten. Auch die Espresso-Geschichte kann vielleicht als Hinweis auf die Polarität in der Natur interpretiert werden, vielleicht auch einfach als Symbol dass neben ihm ein Platz frei ist. Seine Ablehnung gegenüber Waffen und Handys als Kontrollgegenstand kann man verstehen, aber Sex? Vielleicht ist seine Arbeit ja das "Tagträumen" wo er nur den sinnlichen Reizen nachgehen kann, denn wirkliche Interaktion, zwischen ihm und den anderen Charakteren, findet doch eigentlich kaum statt. Er selber nimmt ja auch eine gewisse Phantasiegestalt an, die er am Ende dann "wegwirft", um in eine andere (oder die wirkliche?) Realität zu treten. Und die Streichholzschachteln? Sind es vielleicht einfach Erfahrungen, Erkenntnisse die jede Gestalt mit sich bringt und die er sich "einverleibt".
Es gibt wohl zu viele Interpretationsansätze und am Ende haben wir wahrscheinlich eien Film gesehen der auch nicht mehr bietet als das weiße Gemälde in dem Museum. Jeder muss für sich eine Vorstellung dazu finden und jeder wird es. Alleine schon dadurch dass man täglich aufwacht und in die Welt hinaus tritt.