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Silkwood (US 1983)

Silkwood (DE 1983)


Genre      Drama / Thriller
Regie    Mike Nichols ... 
Buch    Alice Arlen ... 
Nora Ephron ... 
Produktion    Michael Hausman ... 
Mike Nichols ... 
Darsteller    Meryl Streep ... Karen Silkwood
Kurt Russell ... Drew Stephens
[noch 9 weitere Einträge]
 
Agent Duke
 
Wertungen23
Durchschnitt
7.30 
     Meine Wertung
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DVD-Erscheinungstermin:
07.08.2002



Eine Meinung   [Ihre Meinung zu diesem Film]

Gnislew
11.05.2016 11:04 Uhr / Wertung: 6
Die Geschichte von „Silkwood“ ist durchaus interessant und mit Mike Nichols hat ein Filmemacher auf dem Regiestuhl platzgenommen, der schon vor „Silkwood“ mit Filmen wie „Die Reifeprüfung“ und „Wer hat Angst vor Virginia Woolf?“ gezeigt hat, dass er hervoragende Filme drehen kann. Doch Nichols Inszenierung konnte mich leider nur bedingt überzeugen. So interessant die Geschichte auch ist, gelingt es Nichols nicht die Situation in der Brennelementefabrik fesselnd einzufangen. Klar hat man in den 80er Jahren Geschichten noch anders und oft langsamer als heutzutage erzählt, doch ich behaupte mal, dass man auch vor 33 Jahren schon in der Lage war Interesse für seine Figuren zu erschaffen.

Doch genau dies schafft Nichols aus meiner Sicht nicht. Neben der Hauptfigur Karen Silkwood beleuchtet er ihr gesamtes Umfeld viel zu genau und die ersten 20 Minuten war ich mir nicht sicher ob der Film sich noch intensiver mit Silkwood beschäftigen wird oder sich doch eher auf mehrere Figuren konzentriert.

Schlussendlich rückt die Figur Silkwood dann doch mehr und mehr in den Mittelpunkt, doch bis es tatsächlich dazu kommt, dass nun auch noch die Zwischenfälle und Karens Engagement in der Gewerkschaft eine Rolle spielen, vergeht noch einmal einiges an Zeit.

Hat der Film dann zu seinem Hauptthema gefunden, wird „Silkwood“ durchaus spannend. Nicht nur die Hauptfigur, sondern auch der Zuschauer fragt sich, warum ausgerechnet Sie plötzlich mehrfach kontaminiert wird. Wenn man Silkwood das erste Mal unter der kalten Dusche sieht und zu sehen bekommt wie ihr Körper mit einer harten Bürste abgeschrubbt wird, fiebert man mit Karen mit und wünscht sich, dass ihre Tortur bald zu Ende sein mag.

Auch wie sich ihr soziales Umfeld mehr und mehr von Karen entfernt kann überzeugen und nimmt einen mit. Wenn ihre Beziehung zu ihrem Freund auf Grund ihrer Gewerkschaftsarbeit mehr und mehr bröckelt, denkt man sich einerseits, dass ihr Freund dann wohl nicht der richtige ist, wenn er seine Freundin nicht unterstützt, andererseits kann man ihren Freund auch verstehen, arbeitet er doch in der gleichen Fabrik wie Karen und ist so sein Job in Gefahr, sollte die Fabrik schließen müssen.

Das Filmfinale hat bei mir dann leider wieder Minuspunkte gesammelt, denn dieses kommt sehr abrupt. Zwar sorgen Texttafeln nach der Schlussszene noch für ein wenig Aufklärung, doch insgeheim hätte ich mir erhofft, dass das Ende dann doch etwas behutsamer daherkommt. Was sich der Film am Anfang zu viel Zeit nimmt, wird so gefühlt einfach hinten raus mit diesem Ende wieder herausgeholt. Warum Nichols für „Silkwood“ eine Oscarnominierung für die beste Regie erhalten hatte, ist mir nach Sichtung des Films somit allerdings nicht ganz klar, denn wie man lesen kann, hat der Film in diesem Bereich für mich doch einige Schwächen.

Bei einem Film wie „Silkwood“ muss natürlich auch einen Blick auf die Darsteller werfen. Nach ihrem Oscar als beste Nebendarstellerin für ihre Rolle in „Kramer gegen Kramer“, schaffte Streep es für ihre Leistung in „Silkwood“ für den Oscar als beste Hauptdarstellerin nominiert zu werden. Und auch wenn Sie sich am Ende Shirley MacLaine in „Zeit der Zärtlichkeit“ geschlagen geben musste, liefert Sie in „Silkwood“ eine packende Leistung ab, die mit einer besseren Regiearbeit sicher noch besser zur Geltung gekommen wäre.

Die zweite Darstellerin, die für ihre Leistung in „Silkwood“ mit einer Oscarnominierung belohnt wurde ist Cher. Wer nicht so mit Filmen vertraut ist, erwartet vermutlich nicht, dass eine Sängerin so gut schauspielern kann, dass es oscarwürdig wäre. Als Dolly Pelliker beweist sie den Zweiflern allerdings das Gegenteil, denn sie spielt Karens Freundin wirklich überzeugend und so, dass man diese Freundschaft auch glaubt und bereits in den ersten Minuten das Gefühl hat, dass Cher und Meryl Streep auch privat eine Freundschaft entwickelt haben. Und dass die Oscarnomierung für Cher nicht nur Zufall war, hat sie ja vier Jahre später auch bewiesen. 1988 gab es nämlich einen Goldjungen für ihre Rolle in „Mondsüchtig“.

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