Seeking a Friend for the End of the World (US 2012)

Was erwartet man von einem Film, der sich um das unvermeidbare Ende der Welt dreht? Und was erwartet man von einem Film in dem der US-Stromberg Steve Carell mitspielt? Man merkt das das zwei verschiedene Paar Schuhe sind, die schwer zu vereinen sind. Das merkt man dann auch im Verlauf der Geschichte. Wie schon die Genre Beschreibung vermuten lässt (Comedy, Drama, Romance, Sci-Fi) bedient man sich hier an verschiedenen Elementen dieser Genres, kann sich dann aber nicht entscheiden worauf man letztendlich den Schwerpunkt legen möchte. Das führt unweigerlich zu einer gewissen Orientierungslosigkeit was die Erwartungshaltung des Zuschauers betrifft. Das bei soviel Unentschlossenheit auch die Charakterzeichnung zu kurz kommt, braucht man schon fast gar nicht mehr erwähnen. Und so plätschert der Film ohne große Highlights in Richtung Weltuntergang vor sich hin. Hinzu kommt noch, dass Carell und Knightley ein sowas von unpassendes Paar abgeben, die selten auf einer Wellenlänge zu funken scheinen, dass noch nicht mals eben diese beiden Hollywoodgrößen der Geschichte das gewisse Extra verleihen können. Mittelmaß.

Lorene Scarfaria schuf eine ganz andere Art und Weise des filmischen Weltuntergangs. Das aus unzähligen Serienstars besetzte Starensemble zeigt sich spielfreudig in diesem Mix aus Komödie und Drama, dem jedoch in manchen Momenten etwas der rote Faden zu fehlen scheint und sich zudem einige größere Logiklöcher vorwerfen lassen muss. Man denke nur an die großen Aufstände in den Straßen, die nach der Flucht nicht mehr erwähnt werden und auch keinerlei Schäden hinterlassen haben. Dennoch ist der kreative Film kurzweilig nett anzusehen, hat eine schöne romantische Grundstimmung und einen Soundtrack, der einen schlichtweg aus den Latschen kippt. Definitiv ein sehenswerter Film, der jedoch teilweise nicht ganz sein großes Potential ausnutzt.

Noch 21 Tage und dann wird die Welt untergehen. Der letzte Versuch den Riesenkometen zu zerstören ist gescheitert. Was tun? Was mit den restlichen 21 Tagen anfangen?
Diese Situation verdeutlicht der Film auf mehreren Ebenen. Dodge stellt sich dieser Frage nicht, er möchte nur nicht allein sterben. Und so macht er sich auf der Suche nach einem Freund fürs Ende der Welt.
Es ist interessant zu sehen, WIE die Menschen unterschiedlich auf das Ende der Welt reagieren, sich vorbereiten. Wilde Partys, noch eine letzte Trauung, Verzweiflung. Alles ist möglich, alles ist egal, denn es ist ja schließlich bald vorbei.

Ich kann mich meinem Vorredner nicht anschließen. Der Film hatte keine Szenen, die sich gezogen haben. Er hatte das Tempo, das es für eine solche Situation verdient. Er hat die Momente eingefangen, die einen grübeln lassen. Die einen zum nachdenken anregen, wie man selbst die letzten Tage vor der Apokalypse verbringt. Ich für meinen Teil wohl bei meiner Familie.

Schauspielerisch ist nichts auszusetzen. Steve Carell spielt wunderbar und auch Knightley kann sich sehen lassen. Der Film ist mit schöner Musik hinterlegt und weckt einfach Emotionen. Lässt einen spüren, dass das Ende der Welt bevorsteht. Dass die Menschen Angst haben, aber die kurze Zeit, die ihnen zur Verfügung steht, noch genießen wollen. Nicht allein sein wollen.

Ein Film der gefühlvoll mit Charme und Witz die letzten Tage der Welt einfängt. Ein Film der zum nachdenken anregt und bewegt.
Kurz um ein sehr guter Film, den ich zweifellos allen empfehlen kann, die auf Dramen stehen.
Verdiente 9 Punkte meinerseits.

In drei Wochen geht die Welt unter, das Armageddon-Team hat es nicht geschafft, den heranrasenden Meteoriten zu sprengen ... so beginnt diese Romantik-Komödie mit Roadmovie-Anteil.

Dodge (Steve Carell) wird wortlos von seiner Frau verlassen, seine Kollegen feiern wilde Orgien, doch Dodge möchte lieber für sich bleiben.
Er rettet seine schlafkranke Nachbarin Penny (Keira Knightley) vor den ausbrechenden Unruhen und flieht mit ihr. Nun entwickelt sich das ganze etwas Roadmovie-artig (in wechselnden Autos) mit einigen Längen, die vermeidbar gewesen wären.

Insgesamt spielen die beiden Protagonisten recht ordentlich und mit Witz, eine wirkliche Weltuntergangsstimmung kommt nicht auf, bis auf einige Radio- und Fernsehberichte ("noch 21 Tage, wir zählen mit und spielen so lange die besten Hits aller Zeiten") bekommt man nichts mit.

Das Ende der Welt aus einer mal gaaaanz anderen Sichtweise ... sieht trotz der Knightley ziemlich spaßig aus:

http://www.youtube.com/watch?v=m7FKVAuDv8M