Cabal 30.10.2010 00:54 Uhr - Letzte Änderung: 30.10.2010 um 00:57
Ich muss mich meinem Vorredner Ringlord1892 anschließen. Obwohl ich ein großer Fan des asiatischen Kinos bin und gerade in Richtung Asien immer auf besonders extremes Kino gespannt bin, konnte mich dieser Film überhaupt nicht überzeugen. Es ist in der Tat nur eine Ansammlung von ekelhaften Folter- bzw. Verstümmelungsszenen, ohne eine vernünftige Handlung oder wenigstens eine realistische Begründung für die Taten. Der Film versucht einfach "nur" zu schocken um des Schocks bzw. der Werbung willen und im Gegensatz zu "A serbian film" gelingt es nicht einmal. Mich hat der Film, obwohl ich ein Fan von Splatter und extremen Filmen bin, einfach nur aufgeregt. Wäre für mich auch ein Kandidat für die -1 gewesen um "Daniel der Zauberer" vom Thron zu stoßen, wenn ich am selben Tag nicht auch "Guinea Pig - The Devil´s Experiment" gesehen hätte.
Tja, diesem Kommentar von Kollege Keyzer kann ich ausnahmsweise nicht zustimmen. Ich fasse mich allerdings trotzdem kurz: ich fand den Film einfach nur abstoßend und wiederlich, die psychologisch anspruchsvollen Ansätze sind offenbar auch an mir vorüber gegangen. Selbstzweckhafte Skandalgeilheit war das einzige, was ich feststellen konnte. Brutal um der Brutalität willen und nichts weiter. Ein -1 Kandidat.
Hatte irgendwo mal gelesen, dass es sich bei dem Film um eines der härtesten Werke der letzten Jahre handelt und dem kann ich gar nicht mal so wirklich widersprechen. Grotesque ist im Grunde ein typischer Torture Porn, bei dem einmal mehr ein sadistischer Folterer seine Opfer in einen Keller zerrt und sich dann genüsslich an ihnen vergeht. Inhaltlich braucht man also nicht viel zu erwarten und tatsächlich bekommt man über weite Strecken auch nichts Besonderes in der Hinsicht geboten, was sich jedoch mit einer Entwicklung im Mittelteil drastisch ändert und man durchaus einige Ansätze in Richtung eines psychologisch anspruchsvollen Filmes findet. Doch leider bleibt es nur beim Ansatz und der Zuschauer wird schnell wieder zur Folterkammer zurückbeordert. Dort geschehen Perversitäten am Fließband, die dabei jedoch in ihrer Inszenierung, auch aufgrund der Musikuntermalung durch bekannte, ruhige und vor allen Dingen bewegende klassische Stücke in ihrer Brutalität noch verstärkt werden und den Zuschauer emotional bewegen. Doch hier merkt man leider dem Film sein niedriges Budget an, sehen doch die ach so brutalen Szenen furchtbar billig aus und so ist es nicht überraschend, dass eher die Szenen aus dem Off, die sich in den Gedanken des Zuschauers abspielen, als viel Schlimmer erweisen, als wenn die Kamera einfach drauf hält. So kann Grotesque, der in Asien interessanterweise auch unter dem Titel Martyrs 2 vertrieben wird (und dessen Vorbild um Längen schlägt), leider nicht in vollem Umfang überzeugen. Weniger wäre an manchen Stellen vielleicht mehr gewesen. Dennoch ein überraschend guter Beitrag im Genre des Torture Porn dem ich ja im Normalfall eher nicht so zugeneigt bin.