Frailty (US 2001)

Ich muss Knille leider komplett zustimmen.
Die gute Grundidee mal außen vorgelassen, gab es wenig bis nichts, dass Dämonisch zu einem guten Film machen würde.
Wenig Text für einen wenig gelungenen Film.

Hatte früher mal den Kino-Trailer gesehen und den fand ich recht gut. Also habe ich mir den Film dann gestern endlich angeschaut. Ich hatte einen etwas "mysteriöseren" Film erwartet, war dann aber froh das es nicht so war, da bei solchen Filmen durch die mysteriösen Elemente der Story viel zu oft die komplette Realitätsnähe geraubt wird. Was mir am besten gefallen hat, war die düstere Atmosphäre...das haben sie wirklich gut hinbekommen (verregnetes Wetter etc.). Hatte auf Grund der Einstufung ab 18 auch einen etwas blutigeren Film erwartet, aber das ganze funktioniert auch ohne blutige Szenen sehr gut. Von der Darsteller-Leistung hat mir vor allem Bill Paxton gefallen, aber auch den Kindern nimmt man ihre Rollen ab. Man kann sich zwar schon einige Zeit vor dem Finale denken, wie das ganze ungefähr ausgeht, dennoch bleibt die Spannung bis zum Schluss erhalten. Ich gebe 8 Punkte, da man hier einen richtig guten, düsteren Thriller geboten bekommt.

Ich habe viel Geld in eine spezielle (ab 18) Version damals investiert und habe mir natüerlich deutlich mehr versprochen, als das dagebotene.

Es gibt offensichtlich mehrere Möglichkeiten, diesen Film aufzufassen und darin eine Botschaft zu sehen. Da ich es schwer finde, näher auf ihn einzugehen, ohne allzuviel zu verraten: am besten Anschauen (evtl. sogar im Original). Was mir an Frailty (übersetzt: die Zerbrechlichkeit, das trifft es besser als zu Deutsch "dämonisch") besonders gefällt, ist das Subversive Element, im Kontext einer bigotten amerikanischen Gesellschaft. Dazu die korrekte Darstellung, wie die Gewalt, die einem Menschen angetan wird in seiner Psyche und seinem Leben weiterwirkt. Mutiger Psychothriller mit Tiefgang.

Also von der Story her ist der Film klasse! Jedoch ist der Film nicht wirklich das was ich erwartet hatte. Es gibt ziemlich viele Dialoge, die zwar nicht langweilig sind, jedoch das ganze auch irgendwie zu einem Drama machen. Wer also wie ich ein blutigen Horrofilm mit Nevau erwartet hat der wird hier wohl enttäuscht sein. Man sieht zwar ein bisschen Blut etc jedoch nicht in ausreichendem Maße um ihn für mich optimal zu gestalten. Deswegen finde ich das man da hätte mehr draus machen können da der Film so zwar interessant ist, mich jedoch nicht umhauen konnte. Ich geben deswegen 8 Punkte.

Warum gibt es eigentlich immer jemanden, der einem unterstellt, man habe einen Film nicht verstanden, sobald man sich nicht den allgemeinen Lobeshymnen anschließt? SPOILER Und dass töten etwas gutes ist, ist zu keinem Zeitpunkt Aussage des Filmes. Dämonisch ist das Psychogramm eines Wahnsinnigen, der lediglich glaubt, mit seinen Morden gute Taten zu begehen. Aber es wird jederzeit deutlich, dass diese Ansicht lediglich seinem Wahn entspringt. SPOILERENDE

@Knille wenn du die Thematik verstanden hättest, dann ist eine FSK 18 Freigabe völlig berichtigt, SPOILER: Es wird ganz deutlich gemacht, das es etwas gutes ist Menschen zu töten SPOILER ENDE und in meinen Augen ist so eine krasse Aussage eine FSK 18 Freigabe Wert, nicht immer ist es Blutfaktor der für eine FSK 18 verantwortlich ist

An anderer Stelle habe ich mal die These aufgestellt, dass ein Film mit Johnny-Cash-Song im Soundtrack nicht schlecht werden könnte, wohl wissend, dass ich früher oder später doch ein Gegenbeispiel finden würde. Und nun ist es also passiert! Obwohl Dämonisch hier ja allgemein ganz gut angekommen zu sein scheint, hat er mir überhaupt nicht gefallen. Von Anfang bis Ende erschien er mir trotz ansprechender Grundidee äußerst fade und wenig mitreißend. Obwohl die Inszenierung durchaus stilvoll und die musikalische Untermalung passend ist, wollte bei mir einfach keine Spannung aufkommen. Dies liegt hauptsächlich daran, dass die Story nach einem interessanten Beginn viel zu sehr ins Belanglose abdriftet und sich vor allem bei den Familienszenen einfach zu oft wiederholt ("Dad spinnt!" "Nein, tut er nicht." "Tut er doch!" Dööh!). Zwar ist durchaus eine Steigerung in der Spannung da, die geht aber viel zu langsam und erreicht nie ein Niveau, ab dem sie mitreissen kann. An vielen Stellen wirkt der Film dadurch eher wie ein Familien-Drama und nicht wie ein Psychothriller (schon gar nicht mit FSK18!). Außerdem (und das ist bei einem Thriller, der ohnehin schon wenig fesselnd ist, einfach unverzeihlich), ist die finale Wendung so offensichtlich, dass man sie bereits nach dem halben Film zu ahnen beginnt. Auch schauspielerisch ist Dämonisch wenig interessant. Bill Paxton spielt ja noch ganz glaubwürdig, aber Matthew McConaughey ist eindeutig fehlbesetzt. Er sollte einfach bei romantischen Kommödchen bleiben, da passt sein Sunnyboy-Lächeln wenigstens rein. Zusammenfassend: Langweilig und belanglos. Schade um die gute Grundidee.

wurde hier ein komentar gelöscht? ich hätte schwören können da war schon einer mit nem spoiler. deshalb habe ich den nicht gelesen. und grade gesucht

sehr geil. diskussionen über den film ergingen sich meist in dem wohl (von paxton) beabsichtigten anspruch. der ist definitiv nicht da. ansonsten aber: bescheuerte story, sehr geil