Dirty Harry (US 1971)

Gerade hat Clint Eastwood für die Republikaner auf der Romney-Krönungsmesse in Tampa gesprochen.
Tja, die Kröte muss man als Clint-Fan halt schlucken...

@Nexos, Janssen und Thanatos:
Die ersten beiden Teile von "The Godfather" fand ich recht gut, aber bei weitem nicht so überwältigend wie viele andere empfinden. Mit Star Wars gehts mir ähnlich. Taxi Driver und das Kuckucksnest sind zwei fantastische Filme. Ebenso Der Exorzist und Jaws. Die anderen, der von euch genannten Filme fand ich entweder mäßig, oder hab sie nie gesehen. Aber ich will den 70ern ihre Höhepunkte nicht aberkennen, nur sind sie - in meinen Augen - rar gesät.

das dschungelbuch ist aus den 60ern.
aber was ist mit dem Kuckucksnest ?
Little Big Man, Der Clou, Der Texaner, Getaway oder das große Fressen?

Man vergesse nicht Alien, Der Exorzist oder Apocalypse Now ...
@janssen: stimmt ;-)

Naja ein paar wirst du doch mögen "Der Pate I", sowie teil 2, als auch "Star Wars" sind aus den 70ern... und wenn ich weiter überlegen, fallen mir sicher noch ein paar weitere gute Werke ein. edit Taxi Driver

Die 70er sind für mich - filmgeschichtlich gesehen - das wahrscheinlich unergiebigste Jahrzehnt, ich weiß nicht warum, aber ich hab nur ein paar Werke dieser Epoche gesehen, und nur ganz wenige konnten mich wirklich überzeugen. Ist vielleicht einfach nicht meine Zeit, angehaucht von Watergate, dem Vietnamkrieg und der abklingenden Hippie-Bewegung und damit die "Befreiung" der Sexualität. Vielleicht liegt genau hier das Problem, nämlich die schlagartigen Änderungen der Gesellschaft, dessen sich der Film anpassen wollte, doch daran scheiterte, aufgrund fehlender Erfahrungen auf dem neuen Sektor. Immerhin änderte sich die Gesellschaft so drastisch, dass sich auch die Filme gewisser drastischer Neuerung annehmen mussten. Naja, ist nur eine Theorie.

Und so wirkt es zumindest bei Dirty Harry, dessen Botschaft, und besonders seine Hauptfigur, den Zeitgeist der frühen 70er zwar sicherlich traf, jedoch nicht so umsetzen konnte, dass man 38 Jahre später noch immer die Kompromisslosigkeit und Gewaltbereitschaft nachvollziehen kann bzw. davon gefesselt wird. Zumindest nicht bei mir.

Um eines klarzustellen, ich habe nichts gegen Gewalt in Filmen, nicht, solange sie irgendwie "Sinn" ergibt, wenn man hier von Sinn überhaupt sprechen kann. Die Figur von Harry Callahan wirkt für mich einfach zu hohl, da sie zwar ein guter Polizist ist, jedoch gleichzeitig Selbstjustiz verherrlicht. Seine Coolness, seine Verschlossenheit und Kaltblütigkeit könnte man fast als Propaganda gegen die Hippie-Bewegung interpretieren, aber darauf möchte ich mich nicht versteifen. Natürlich ist anzumerken, dass Dirty Harry quasi ein Trendsetter in Sachen "Charakterzeichnung eines alternden Polizisten" wurde, da der harte Bulle aus dem Durchschnittskrimi nicht mehr wegzudenken ist, doch das mach seine Figur nicht weniger trivial. Neben Callahan wirken leider auch einige andere Charaktere etwas blass und unrealistisch, die mehr oder weniger als "Klischeefüller" gebraucht werden.

Doch trotz alledem kommt besonders in der ersten guten Stunde des Films Spannung auf, nicht zuletzt dank Clint Eastwoods tadelloser Performance und einer ordentlichen Inszenierung von Don Siegel. Nur bleibt Dirty Harry für mich ein Film, der vielleicht nur zu seiner Zeit wirklich gezündet hat.

6 von 10

Ich möchte nicht unbedingt sagen, dass der Film langweilig ist. Allerdings ist es schon etwas ermüdend, wenn man für diese minimalistische Handlung 98 min aufwenden muss. Das mag zwar funktionieren, wenn man das ganze etwas aufpusht mit Krach Bumm oder gerne auch stilvoller mit künstlerisch handwerklichen Einflüssen, wie da wären Athmosphäre durch geniale Kameraarbeit oder Sounduntermalung. Dirty Harry lässt diese Aspekte natürlich nicht komplett vermissen, aber für meinen Geschmack wird hier einfach zu wenig geboten um erstklassige Unterhaltung zu bieten. Ich hoffe die noch ausstehenden Sequels vermögen mehr zu begeistern.

Ein knallharter Cop auf seiner unbeirrbaren Verfolgung des Mörders. Verfilmt wie ein Legende machender Western. Mit dem Westernhelden schlechthin in der Hauptrolle (sieht man mal von John Wayne ab, der auf mich manchmal recht lächerlich wirkte, was er sicher nie sein sollte). Da brauchte Clint wirklich nur kurz die Sachen zu wechseln.

Nachdem ich mit dem fünften Teil nicht viel anfangen konnte, hat mich das "Original" für die Dirty Harry-Reihe begeistern können. Eine spannende Geschichte, ein unsympathischer Bösewicht und der Prototyp des modernen, einsamen und aggressiven US-Cops machen den ersten Teil sehenswert. War für die damalige Zeit wahrscheinlich sogar eine Spur zu brutal.

Ein immer wieder sehr unterhaltsamer und kompromissloser Actionthriller mit Eastwood als zynischem Protagonisten. Sehenswert.

Mein erster Dirty Harry Film und ich denke es wird nicht der letzte sein. Die Geschichte ist von Beginn an recht interessant und hebt sich deutlich von ähnlichen Filmen des Genres ab. Zudem passt Clint Eastwood, den ich als Schauspieler nicht sonderlich schätze, hier überraschend gut in seine Rolle und überzeugt als titelgebender Held. Jedoch schafft der Film es nicht die komplette Laufzeit zu fesseln, denn nach 60 - 70 Minuten ging den Film schon die Puste aus und was dannach kam war doch ein wenig übertriegen. Meine Erwartungen hat der Film jedenfalls ein wenig übertroffen und werde mir bei Gelegenheit wohl auch noch weitere Filme der Reihe anschauen.