Frag doch mal die Maus (TV-Serie) (DE 2006)

@Kadta: Hirschhausen ist im freien Improvisieren und auch im Entwickeln und Vortragen eigener Texte eigentlich sehr gut. Mein Gefühl war, dass er durch das Sendekonzept einfach keine andere Möglichkeit hatte, weil er gezwungen ist, die Erwartungshaltung der Zuschauer zu erfüllen. Besonders deutlich geworden ist mir das, als er, als die "1" fiel, nochmals würfeln lies: Weil das bei Pilawa "schon immer so" war, hat das Publikum das einfach erwartet, und er musste wohl oder übel mitspielen. Das ist einfach keine leichte Rolle, die er hat, ein eingefahrenes System exakt wie der Vorgänger weiterzuführen, zumal er ja bei der Einführung des gesamten Konzepts unbeteiligt war; er hat dennoch versucht, das Konzept "begeistert" zu verkaufen, und diese gezwungene Begeisterung kann wie Selbstdarstellung wirken. Dass dem aber nicht so ist, sieht man daran, dass er den Kindern und Kandidaten wirklich genügend Zeit für deren Darstellung lies. Dass beim ersten Mal eine Sendung nicht so "rund" läuft, wie bei einem, der viele Aspekte davon für sich selbst zugeschnitten hatte, ist nicht so erstaunlich.

@Fox:
Stimmt. Besser hätte ich es nicht sagen können. Vor allem in einer solchen, im Prinzip auf ein sehr junges Publikum zugeschnittenen Sendung (schließlich beruht sie auf einer Vorschul-/Grundschulkinderserie) sind Prominente vollkommen überflüssig. Aber: Wen sollte man sonst da hinsetzen? Sobald man Physiker, Chemiker oder andere wissenschaftlich halbwegs versierte Menschen die Fragen beantworten lässt, steigt das Niveau weit über das, was der übliche Fernsehzuschauer, und in diesem Fall die Kinder, verstehen könnten. Und eine abendfüllende Folge der "Sendung mit der Maus" würden wohl auch zu wenig Menschen anschauen.
Ich persönlich brauche die Prominenten nicht. Und das geht wohl vielen anderen auch so.

Mein Problem war aber tatsächlich auf den Moderator persönlich bezogen, der mir gestern einfach, vor allem im Umgang mit Kindern, negativ aufgefallen ist. Möglich, dass das anderen Zuschauern nicht so geht, ich fand ihn in seiner Selbstdarstellung übertrieben und aufdringlich.

@Kadta: Das Problem sind nicht die Moderatoren selbst - was könnten die schon groß besser machen - sondern das Grundproblem bei allen Samstagabendshows: Dass die Quote anscheinend massiv von der Existenz von Promi-Nasen in der Sendung abhängig ist. Tatsächlich sollte es doch keinen interessieren, was irgendein Promi-Heini, der von Physik keine Ahnung hat, über z.B. ein physikalisches Problem zu sagen hat und wie er zu seinem "Schluss" kommt. So nimmt dann halt de facto das Promi-Hohlgebabbel 50% der Sendezeit ein. Traurig. (Nicht die Sendung, sondern dass die Quoten ohne solchen Mist halt nicht zu machen sind und wie üblich nicht Qualität sondern Quoten zählen.)

Wundervolle Kindersendung, mit gelungenen, immer interessanten Fragen. Größtes Manko meiner Ansicht nach: Die Moderatoren. War mir Jörg Pilawa noch halbwegs erträglich vorgekommen, so stört Dr. von Hirschhausen doch gewaltig.
Ansonsten aber größtenteils mit der üblichen liebevollen Herangehensweise wie in der Sendung mit der Maus versehen und immer interessant und gut erklärt.
Eine der schöneren Samstagabend-Familiensendungen derzeit.