Sydney (US 1996)

Dieses Frühwerk von PTA weiß von der ersten Minute an durch das eindrucksvolle Spiel seiner Darsteller zu begeistern. Der sowohl humoristisch, als auch dramatisch begabte Reilly ist klasse, ebenso wie Philip Baker Hall in der titelgebenden Hauptrolle, der seinen Charakter Sydney mit einer unglaublichen Leinwandpräsenz von sich gibt. Paltrow und Jackson stehen dem ganzen zwar leicht nach, wissen aber ebenfalls zu überzeugen, wie auch Phlip Seymour Hoffman in einer herrlichen Nebenrolle. Aber auch inhaltlich stimmt alles, denn in seiner gewohnt ruhigen Inszenierung schuf PTA Charaktere, die einen Nahe gehen und in der clever konstruierten Geschichte vollkommen aufgehen. Für Genrefans schon fast ein kleines Muss, aber auch für jemanden wie mich vollkommen überzeugend.

Ein eindrucksvoller Talentbeweis von Regisseur und Schauspielern. PTA zeigt schon einiges an stilistischen Mitteln, was man in seinen späteren Filmen von ihm sehen sollte. Es schadet überhaupt nicht, dass der Film kaum Spannung aufbaut (wer die sucht wird enttäuscht), sondern eher ein Ausschnitt aus dem Leben von drei bis vier Menschen zeigt (hat fast was episodenhaftes, aber nur fast). Vor allem ist der Film voll auf Philip Baker Hall zugeschnitten, der einfach nur brillant ist. Man kann ihm ewig zusehen, wenn er am Tisch sitzt, der Rauch von Reillys Zigarette vor ihm hochsteigt und erzählt. Logisch, dass daneben Reilly, Samuel L. Jackson und Gwyneth Paltrow leicht abfallen (aber wirklich nur leicht). Großartig auch noch der Kurzauftritt von Philip Seymour Hoffman.